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Gefahrliches Vermachtnis

Gefahrliches Vermachtnis

Titel: Gefahrliches Vermachtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richards Emilie
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Stimme lag New Orleans und das hatte sie zum Star gemacht. Phillips einzige Verbindung zu Louisiana waren das Erbe seiner Mutter und seine kürzliche Hochzeit mit einer Frau aus New Orleans, wie Ben vorige Nacht erfahren hatte.
    Jakes Wurzeln waren nicht halb so exotisch wie Nickys. Geboren in einer Familie von Farmpächtern, hatte er Louisiana verlassen, um der Armut zu entkommen. Dabei hatte er eine Welt entdeckt, in der die Hautfarbe eines Mannes nicht so wichtig war wie sein Charakter. Nachdem sich sein Erfolg als beständig erwiesen hatte, waren er und Nicky nach New Orleans zurückgezogen.
    Pelichere war eine Cajun. Sie stammte von jenen tapferen Seelen ab, die nach Louisiana gekommen waren, um dort ihr reiches, buntes und traditionelles Leben fortzuführen. Ben mochte sie. Sie war eine bodenständige Person. Spencer St. Amant und sie schienen gewillt zu sein, all die Verwicklungen aufzulösen, in denen die anderen feststeckten.
    Schließlich und als Letzte betraten Ferris Gerritsen und seine Tochter den Raum. Der Senator war eine Mischung aus dem kreolischen Blut seiner Mutter und der pervertierten Version seines Vaters Henry.
    Mit dem Abstand eines halben Jahrhunderts war es schwierig zu begreifen, was Henry Gerritsen einer Frau wie Aurore Le Danois zu bieten gehabt hatte. Henrys Großvater war mit einem großen Floß den Mississippi hinuntergekommen. Erhatte Holz in New Orleans verkauft und einen Bootshandel gegründet. Irgendwo auf der Reise war er Henrys Großmutter in einem Saloon oder einem Bordell begegnet und neun Monate später war Henrys Vater geboren worden.
    Ben hatte diese Geschichte von Pater Hugh gehört. Offenbar hatte es Henry Spaß gemacht, seinen Kindern diese Geschichte zu erzählen; vielleicht weil sich seine Frau seiner Herkunft schämte. Seitdem verstand Ben Ferris etwas besser. Sofern man Ferris überhaupt verstehen konnte.
    Und was war mit Dawn? Sie ließ sich drei Meter von ihm entfernt nieder. Ihr Lächeln brachte sein Blut in Wallung. Sie trug knappe Shorts, zeigte ihre langen Beine. Sie schien es darauf anzulegen, zu beweisen, dass sie niemandes kleines Mädchen mehr war.
    Er vermisste die Verletzlichkeit der Dawn, die er gekannt hatte, aber ihre neue Seite gefiel ihm mindestens genauso gut. Er vermutete, dass sie ihre Verletzlichkeit hinter ihrer neuen Selbstsicherheit verbarg, weil sie gelernt hatte, sich selbst zu schützen. Er hoffte nur, dass sie noch wusste, von wem.
    Der Festzug endete mit Spencer, einem weiteren großartigen Beweis für die glorreiche Vergangenheit New Orleans. Spencer kam mit Pelichere ins Morgenzimmer. Jetzt, wo alle da waren, erhob sich Ben. Spencer ging, als ob er eine schwere Last zu tragen hätte, aber er wirkte entschlossen durchzuhalten.
    „Ich bin froh, dass Sie alle geblieben sind“, begann er. „Das war Mrs Gerritsens Wunsch.“ Er lächelte. „Die Testamentseröffnung wird genauso durchgeführt, wie ich es Mrs Gerritsen versprochen habe. Ich werde nicht im Geringsten davon abweichen.“
    Ben bewunderte Spencer. Ein Windhauch hätte den alten Mann umgepustet, aber dennoch besaß er eine Haltung, um die ihn Ben beneidete. Er vermutete, dass man sie mit dem Alter gewann. Pater Hugh hatte sie auch besessen.
    Ben hörte zu, als Spencer wiederholte, was er schon am Vorabend erklärt hatte. Es war alles sehr mysteriös, obwohles gut zu der Aurore passte, die er kennengelernt hatte. Ben wünschte, er hätte sie schon als junge Frau gekannt. Was Dawn wohl noch von ihr geerbt hatte außer der englischen Entsprechung ihres Namens?
    „Bevor ich beginne“, erklärte Spencer, „weise ich noch einmal darauf hin, dass Mrs Gerritsens Wünsche sehr speziell sind. Sie müssen hier wohnen; es gibt keine Ausnahmen. Falls Sie das Haus für eine kurze Zeit verlassen müssen, besprechen Sie das bitte mit mir.“
    Ferris erhob sich. „Wir haben alle etwas Besseres zu tun, als die Spielchen einer verschrobenen alten Dame mitzumachen. Meine Mutter wird nie erfahren, wenn ihren Wünschen nicht entsprochen wird. Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass diese Bedingungen vor Gericht angefochten werden können. Welcher Richter würde glauben, dass meine Mutter noch im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte war, als sie das Testament aufsetzte?“
    „Sie haben möglicherweise recht, Herr Senator. Sie könnten natürlich vor Gericht ziehen. Sie könnten sogar recht bekommen. Aber natürlich gibt es auch eine Menge Menschen, die in den letzten Tagen ihrer Mutter viel

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