Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefallene Engel

Gefallene Engel

Titel: Gefallene Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
brennt.«
     
    Sutjiadi bekam, was er wollte.
    Nach einem hastigen frühen Abendessen in der Kombüse der Nagini strömten alle auf den Strand, um sich die Show anzusehen. Hansen und Cruickshank bauten eins der Mobilen Artillerie-Systeme auf, fütterten Vongsavaths Luftaufnahmen in den Zielprozessor und traten dann zurück, während die Waffe Plasmakern-Geschosse über die Hügel zu den Nanokolonien katapultierte und auf das, was immer sie unter ihren gesponnenen Kokons ausbrüten mochten. Der Horizont fing Feuer.
    Ich beobachtete es zusammen mit Luc Deprez vom Deck des Trawlers aus. Wir standen gegen die Reling gelehnt und teilten eine Flasche Sauberville-Whisky, den wir in einem Schrank auf der Brücke gefunden hatten.
    »Sehr hübsch«, sagte der Assassine und deutete mit seinem Glas auf das Leuchten am Himmel.
    »Und sehr grob.«
    »Es ist Krieg.«
    Er warf mir einen seltsamen Blick zu. »Komischer Standpunkt für einen Envoy.«
    »Ex-Envoy.«
    »Auch gut. Das Corps ist für subtiles Vorgehen bekannt.«
    »Wenn es angemessen ist. Es kann sich ziemlich unsubtil verhalten, wenn es sein muss. Sehen Sie sich Adoracion an. Sharya.«
    »Innenin.«
    »Ja, auch Innenin.« Ich betrachtete den Rest in meinem Glas.
    »Grobheit ist das eigentliche Problem. Dieser Krieg hätte mit etwas mehr Subtilität schon vor über einem Jahr beendet werden können.«
    »Finden Sie?« Ich hob die Flasche auf. Er nickte und hielt mir sein Glas hin.
    »Klar. Schleusen Sie ein körperliches Team nach Kempopolis ein, das den Blödsinn vereist. Krieg beendet.«
    »Das ist sehr simplizistisch, Deprez.« Ich füllte nach. »Er hat Frau, Kinder, ein paar Brüder. Mehrere neue Kristallisationskerne. Was ist mit ihnen?«
    »Sie natürlich auch.« Deprez hob sein Glas. »Prost! Wahrscheinlich müsste man auch die meisten seiner Stabführer töten, aber das ist machbar. Die Arbeit einer Nacht. Zwei oder drei Einheiten, die koordiniert vorgehen. Die Gesamtkosten wären… wie hoch?«
    Ich kippte den ersten Schluck des neuen Drinks hinunter und verzog das Gesicht. »Sehe ich wie ein Buchhalter aus?«
    »Ich weiß nur, dass der Krieg schon vor einem Jahr vorbei gewesen wäre, wenn man ein paar Spezialeinheiten eingesetzt hätte. Die Kosten wären ein paar Dutzend Realtote gewesen, im Gegensatz zu diesem Chaos hier.«
    »Ja, klar. Oder wir hätten auf beiden Seiten intelligente Systeme einsetzen und den Planeten evakuieren können, bis der Kampf entschieden wäre. Nur Verluste an Maschinen und kein einziges menschliches Leben. Aber es sieht nicht danach aus, dass jemand diese Lösung favorisiert.«
    »Nein«, sagte der Assassine betrübt. »Dafür wären die Kosten zu hoch. Es ist immer noch billiger, Menschen zu töten, als Maschinen zu zerstören.«
    »Sie klingen ziemlich zimperlich für jemanden, der verdeckte Agenten gekillt hat, Deprez. Falls Sie mir diese Bemerkung gestatten.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß, wer ich bin«, sagte er. »Aber es ist eine Entscheidung, die ich getroffen habe, und etwas, worin ich wirklich gut bin. Ich habe in Chatichai die Toten auf beiden Seiten gesehen. Darunter waren Jungen und Mädchen, die noch gar nicht alt genug waren, um sie legal einzuberufen. Es war nicht ihr Krieg, und sie haben es nicht verdient, in ihm zu sterben.«
    Ich dachte kurz an die Wedge-Einheit, die ich ein paar hundert Kilometer südwestlich von hier ins feindliche Feuer getrieben hatte. Kwok Yuen Yee, mit zerfetzten Augen und Händen, durch dasselbe intelligente Splittergeschoss, das Eddie Munhartos Gliedmaßen und Tony Loemanakos Gesicht zerstört hatte. Andere hatten weniger Glück gehabt. Sie waren alles andere als unschuldige Opfer gewesen, aber sie hatten sich auch nicht danach gesehnt, sterben zu dürfen.
    Drüben auf dem Strand hörte das Mörserfeuer auf. Ich blickte mit zusammengekniffenen Lidern zu den Gestalten von Cruickshank und Hansen hinüber, die in der zunehmenden Dämmerung kaum noch zu erkennen waren. Sie schienen die Waffe abzubauen. Ich trank mein Glas aus.
    »Das war es dann.«
    »Glauben Sie, dass es funktioniert hat?«
    Ich zuckte die Achseln. »Wie Hansen sagte. Für eine Weile.«
    »Also haben sie jetzt gelernt, welche Kapazität unsere Sprengköpfe besitzen. Wahrscheinlich werden sie auch lernen, sich gegen Strahlenwaffen zu schützen. Immerhin sind die Hitzeeffekte sehr ähnlich. Und sie lernen bereits vom Wachsystem, was unser Ultravib kann. Was könnten wir sonst noch einsetzen?«
    »Angespitzte

Weitere Kostenlose Bücher