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Gefallene Engel

Gefallene Engel

Titel: Gefallene Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
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insofern, dass ihn nichts außer seinem persönlichen Prozentanteil interessiert. Und er ist klug genug, um zu wissen, dass Kemp diesen Krieg nicht gewinnen kann.«
    »Ich vermute, dass Kemp klug genug ist, um zu wissen, dass Kemp diesen Krieg nicht gewinnen kann, aber das hält ihn nicht davon ab, den Kampf fortzusetzen. Wissen Sie noch, was Sie über politische Überzeugungen gesagt haben?«
    Hand verdrehte die Augen.
    »Also gut, wer? Auf wen würden Sie Ihr Geld setzen?«
    »Es gibt eine ganz andere Möglichkeit, an die Sie noch gar nicht gedacht haben.«
    Er sah mich zweifelnd an. »Ich bitte Sie! Keine Monster mit armlangen Fangzähnen! Nicht der Sutjiadi-Song!«
    Ich zuckte die Achseln. »Wie Sie meinen. Wir haben zwei rätselhafte Todesfälle, die Stacks wurden entfernt, und alles andere, was ihnen widerfahren ist, deutet darauf hin, dass sie zu einer Expedition gehörten, die das Tor öffnen wollte. Jetzt sind wir gekommen, um das Tor zu öffnen, und…« – ich zeigte mit dem Daumen auf den Boden – »es passiert so etwas. Zwei unabhängige Expeditionen, zwischen denen Monate, vielleicht ein Jahr liegen. Die einzige Gemeinsamkeit ist das, was sich auf der anderen Seite des Tors befindet.«
    Ameli Vongsavath legte den Kopf schief. »Bei Wardanis Ausgrabung scheint es keine Probleme gegeben zu haben, oder?«
    »Nicht dass sie etwas davon bemerkt hätte.« Ich setzte mich gerade und versuchte, den Fluss der Ideen mit meinen Händen zu kanalisieren. »Aber wer weiß, auf welcher Zeitskala dieses Ding reagiert? Wer es einmal öffnet, wird bemerkt. Wenn man groß ist und Fledermausflügel hat, ist das kein Problem. Wenn nicht, setzt es so etwas wie… ich weiß nicht, vielleicht ein langsam brennendes Virus frei, das durch die Luft übertragen wird.«
    Hand schnaufte. »Und was genau soll es bewirken?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht dringt es in den Kopf ein und… macht den Betroffenen psychotisch. Dass er seine Kollegen ermordet, ihnen die Stacks herausschneidet und die Leichen in einem Fischnetz versteckt. Dass er die Ausrüstung der Expedition zerstört.« Ich bemerkte, wie die beiden mich ansahen. »Ja, schon gut, ich weiß. Ich skizziere nur irgendwelche Beispiele. Aber denken Sie darüber nach. Da draußen haben wir ein Nanotechsystem, das von selbst Waffen oder Kampfmaschinen entwickelt. Es wurde von uns entworfen, von Menschen. Und die Menschen sind mehrere Jahrtausende hinter den Marsianern zurück – bei konservativer Schätzung. Wer weiß, was für Verteidigungssysteme sie entwickelt haben, die hier immer noch irgendwo herumliegen?«
    »Vielleicht liegt es nur an meiner kommerziellen Ausbildung, Kovacs, aber es fällt mir schwer, an einen Verteidigungsmechanismus zu glauben, der ein Jahr braucht, bis er wirksam wird. Ich meine, ich würde keine Anteile an einem solchen Projekt kaufen, und ich bin ein Höhlenmensch im Vergleich zu den Marsianern. Ich würde meinen, dass Hypertechnologie Hypereffizienz voraussetzt.«
    »Sie sind in der Tat ein verdammter Höhlenmensch, Hand. Denn erstens betrachten Sie alles, einschließlich der Effizienz, nach dem Kriterium des Profits. Ein System muss keinen externen Nutzen abwerfen, um effizient zu sein, es muss nur funktionieren! Für Waffensysteme gilt das in doppelter Hinsicht. Schauen Sie aus dem Fenster und sehen sich an, was noch von Sauberville übrig ist. Wo ist da der Profit?«
    Hand zuckte die Achseln. »Fragen Sie das Kemp. Er hat es getan.«
    »Also gut, dann überlegen Sie sich Folgendes: Vor fünf oder sechs Jahrhunderten wäre eine Waffe wie jene, die Sauberville ausgelöscht hat, zu nichts nütze gewesen außer zur Abschreckung. Damals hatten die Menschen Angst vor nuklearen Sprengköpfen. Jetzt jonglieren wir damit herum, als wäre es Spielzeug. Wir wissen, wie wir anschließend aufräumen müssen, wir haben Strategien entwickelt, die ihren Einsatz tatsächlich sinnvoll machen. Um einen Abschreckungseffekt zu erzielen, müssen wir auf genetische oder meinetwegen nanotechnische Waffen zurückgreifen. Das ist unser Stand. Also können wir davon ausgehen, dass die Marsianer ein noch viel größeres Problem hatten, falls sie jemals Krieg geführt haben. Was hätten sie zur Abschreckung einsetzen können?«
    »Etwas, das Menschen in mörderische Bestien verwandelt?« Hand sah mich skeptisch an. »Ein Jahr später? Ich bitte Sie!«
    »Aber was wäre, wenn man es nicht aufhalten könnte?«, sagte ich leise.
    Es wurde still. Ich sah beide abwechselnd an und

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