Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefallene Engel

Gefallene Engel

Titel: Gefallene Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
zu.
    »Hier. Etwas, womit Sie die Metalloxide runterspülen können.«
    Er fing die Dose auf und lachte hustend. Ich grinste zurück.
    »Also.«
    »Also.« Er öffnete die Dose. »Die undichte Stelle, mit der wir es bereits in Landfall zu tun hatten, scheint uns bis hierher gefolgt zu sein. Oder glauben Sie, dass sich vergangene Nacht jemand von außen ins Lager geschlichen und das getan hat?«
    Ich dachte darüber nach. »Das klingt recht unwahrscheinlich. Wenn die Nanoware auf Beutezug ist, wir durch einen doppelten Verteidigungsring geschützt werden und die gesamte Halbinsel unter tödlicher Strahlung liegt, könnte es nur ein Wahnsinniger sein, der völlig von seiner Mission überzeugt ist.«
    »Die Kempisten, die in Landfall in den Turm eingedrungen sind, würden auf diese Beschreibung passen. Schließlich waren sie sogar mit Stackzündern ausgestattet. Realer Tod.«
    »Hand, wenn ich etwas gegen den Mandrake-Konzern unternehmen wollte, würde ich mir wahrscheinlich auch einen verpassen. Ich bin überzeugt, dass Ihre Spionageabwehr mit wirklich reizender Verhörsoftware arbeitet.«
    Er ging nicht darauf ein, sondern folgte seinen eigenen Gedanken.
    »Sich in der vergangenen Nacht an Bord der Nagini zu schleichen wäre kein besonders harter Brocken für jemanden, der den Mandrake-Turm knacken kann.«
    »Nein, aber es ist wahrscheinlicher, dass sich die undichte Stelle innerhalb unserer Gruppe befindet.«
    »Gut, gehen wir also von dieser Annahme aus. Wer könnte es sein? Einer von Ihren oder meinen Leuten?«
    Ich deutete mit einem Nicken zum Cockpit und hob die Stimme.
    »Ameli, gehen Sie wieder auf Auto und kommen Sie her. Ich möchte nicht, dass Sie glauben, wir würden hinter Ihrem Rücken über Sie reden.«
    Es gab eine sehr kurze Pause, dann erschien Ameli Vongsavath in der Luke. Sie schien sich in ihrer Haut nicht ganz wohl zu fühlen.
    »Ich war schon auf Auto«, sagte sie. »Ich… äh… hatte sowieso mitgehört.«
    »Gut.« Ich winkte sie heran. »Weil die Logik diktiert, dass Sie im Augenblick die einzige Person sind, der wir wirklich vertrauen können.«
    »Vielen Dank.«
    »Er hat von Logik gesprochen.« Hands Stimmung hatte sich nicht gebessert, seit ich ihn aus seiner Gebetsstunde gerissen hatte. »Damit ist kein Kompliment verbunden, Vongsavath. Sie haben Kovacs von der Abschaltung erzählt; damit können Sie aus dem Kreis der Verdächtigen ausgeschlossen werden.«
    »Es sei denn, ich wollte genau diesen Eindruck erwecken, weil irgendjemand sowieso irgendwann den Container geöffnet und meine Sabotage entdeckt hätte.«
    Ich schloss die Augen. »Ameli…«
    »Ihre oder meine Leute, Kovacs?« Der Mandrake-Angestellte wurde ungeduldig. »Wer?«
    »Meine Leute?« Ich öffnete die Augen und starrte auf das Etikett meiner Dose. Ich hatte die Idee seit Vongsavaths Meldung schon ein paarmal durchgespielt, und ich war der Ansicht, dass ich jetzt die Logik auf die Reihe bekommen hatte. »Schneider dürfte die nötigen Kenntnisse besitzen, um die Bordüberwachung auszuschalten. Wardani höchstwahrscheinlich nicht. In beiden Fällen müsste jemand mit einem besseren Angebot gekommen sein.« Ich verstummte kurz und blickte zum Cockpit. »Einem besseren als Mandrake. Das ist nur schwer vorstellbar.«
    »Nach meiner Erfahrung setzt sich eine hinreichend feste politische Überzeugung mühelos über materielle Motive hinweg. Könnte einer der beiden ein Kempist sein?«
    Ich dachte an meine Gespräche mit Schneider zurück.
    Ich werde mir so etwas Beschissenes nie wieder ansehen. Ich bin raus, ganz gleich, was es mich kostet.
    Und mit Wardani.
    Heute habe ich gesehen, wie hunderttausend Menschen ermordet wurden… Wenn ich einen Spaziergang mache, weiß ich, dass kleine Stücke von ihnen vom Wind herumgewirbelt werden.
    »Das kann ich mir einfach nicht vorstellen.«
    »Wardani war in einem Internierungslager.«
    »Hand, ein Viertel der verdammten Bevölkerung dieses Planeten befindet sich in Internierungslagern. Es ist nicht besonders schwer, die Mitgliedschaft zu erwerben.«
    Möglicherweise klang meine Stimme nicht so distanziert, wie ich beabsichtigt hatte. Er gab sofort nach.
    »Also gut, dann meine Leute.« Er bat Vongsavath mit einem Blick um Verzeihung. »Sie wurden zufällig ausgewählt, und sie wurden sehr kurzfristig in neue Sleeves geladen. Es ist unwahrscheinlich, dass die Kempisten innerhalb dieser wenigen Tage Kontakt mit ihnen aufnehmen konnten.«
    »Vertrauen Sie Semetaire?«
    »Ich vertraue ihm

Weitere Kostenlose Bücher