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Gefallene Engel

Gefallene Engel

Titel: Gefallene Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
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kostbaren Kristall fest, leerte meinen Geist von allen beunruhigenden Gedanken und stand auf. Die Spinnen blieben kleben und spannten sich ein wenig, als ich mich bewegte, aber sie stachen nicht mehr.
    »Scheiße, Lieutenant, Sie sind voll davon! Die Biester scheinen Sie zu mögen.«
    Loemanako stand grinsend innerhalb eines sicheren Kreises im Sand, während überschüssige Inhibitoren am äußeren Rand des Feldes entlangkrochen, das offenbar von einer Immunitätsmarkierung vorgegeben wurde. Ein Stück rechts von ihm bewegte sich Carrera in einer ähnlichen Sphäre der Unantastbarkeit. Ich blickte mich um und sah die anderen Wedge-Offiziere, die allesamt unbehelligt die Szene beobachteten.
    Sauber. Verdammt saubere Arbeit.
    Hinter ihnen tollte Lamont, der politische Offizier, herum und zeigte plappernd auf uns.
    Na gut. Wer konnte es ihm verübeln?
    »Ja, ich glaube, wir sollten Sie lieber von den Dingern befreien«, sagte Carrera. »Es tut mir Leid, dass wir Ihnen einen solchen Schock versetzt haben, Lieutenant Kovacs, aber es gab keine andere elegante Methode, diesen Verbrecher in Gewahrsam zu nehmen.«
    Er zeigte auf Sutjiadi.
    Am einfachsten wäre es gewesen, wenn du uns alle schon in der Krankenstation außer Gefecht gesetzt hättest, Carrera. Aber das wäre nicht dramatisch genug gewesen, und wenn es um Übeltäter geht, die gegen Wedge tätig geworden sind, bestehen deine Männer auf einem wirkungsvollen Drama, nicht wahr?
    Ich spürte einen eiskalten Schauder, der an meinem Rückgrat hinablief, als ich den Gedanken verfolgte.
    Dann blockierte ich ihn ganz schnell, bevor er Angst oder Wut auslösen konnte und womöglich meinen Mantel aus Spinnen aufstachelte.
    Ich verlegte mich auf lakonische Gelangweiltheit.
    »Was, zum Henker, wollen Sie damit sagen, Isaac?«
    »Dieser Mann«, erklärte Carrera mit weit tragender Stimme, »scheint sich vor Ihnen fälschlicherweise als Jiang Jianping ausgegeben zu haben. Sein wahrer Name lautet Markus Sutjiadi, und er wird wegen Verbrechen gegen Wedge-Angehörige gesucht.«
    »Ja.« Loemanako verlor sein Grinsen. »Der Scheißkerl hat Lieutenant Veutin und den Sergeant seiner Einheit auf dem Gewissen.«
    »Veutin?« Ich drehte mich wieder zu Carrera um. »Ich dachte, er wäre irgendwo unten bei Bootkinaree.«
    »Ja, da war er.« Der Wedge-Commander starrte auf Sutjiadis erschlaffte Gestalt. Einen Moment lang glaubte ich, er würde ihn auf der Stelle mit seinem Blaster erschießen. »Bis dieses Stück Scheiße den Gehorsam verweigerte und Veutin mit seiner eigenen Sunjet fütterte. Er hat Veutin geertet. Sein Stack ist weg. Sergeant Bradwell erlitt das gleiche Schicksal, als sie ihn aufzuhalten versuchte. Und zwei weitere meiner Männer haben ihre Sleeves verloren, bis jemand diesen Scheißkerl zur Strecke bringen konnte.«
    »Damit kommt niemand ungeschoren davon«, sagte Loemanako düster. »Stimmt’s, Lieutenant? Kein Bauerntrampel darf es sich erlauben, Wedge-Leute kalt zu machen, ohne dafür zu büßen. Der Arsch hat den Anatomisator verdient.«
    »Stimmt das?«, fragte ich Carrera, um den Anschein zu wahren.
    Er erwiderte meinen Blick und nickte. »Augenzeugen. Klare Sache.«
    Sutjiadi regte sich zu seinen Füßen wie jemand, auf dem man herumgetrampelt hatte.
     
    Sie befreiten mich mit einem Deaktivierungsbesen von den Spinnen und verstauten sie in einen Behälter. Carrera reichte mir eine Marke, und als ich sie aktivierte, wich die Flut aus unbeschäftigten Inhibitoren vor mir zurück.
    »Nun zur Besprechung«, sagte er und forderte mich mit einer Geste auf, die Chandra zu betreten.
    Hinter mir wurden meine Kollegen wieder in die Ballonkammer geführt. Ständig gerieten sie ins Taumeln, wenn schwache Adrenalinstöße des Widerstands neue Bisse ihrer neuralen Wachhunde auslösten. Als wir alle den Schauplatz verlassen hatten, rückten die Unteroffiziere an, die das Geschütz abgefeuert hatten, und sammelten die herumkriechenden Einheiten, die kein Opfer gefunden hatten, in Behälter ein.
    Sutjiadi warf mir erneut einen Blick zu, als er ging. Kaum merklich schüttelte er den Kopf.
    Er hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen. Ich war kaum in der Verfassung, die Rampe hinaufzusteigen, die in den Bauch des Transporters führte, ganz zu schweigen von einem Kampf mit leeren Händen gegen Carrera. Ich klammerte mich an die letzten Reste Tetrameth und folgte dem Wedge-Commander durch enge, mit Ausrüstung voll gestopfte Korridore, eine mit Handgriffen versehene

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