Gefallene Sonnen
Vorsitzenden. »Gehe ich recht in der Annahme, dass Königin Estarra schwanger ist?«
»Leider ja.« Basil wandte sich an Pellidor. »Weiß sie, dass Sie die Proben genommen haben?«
»Nein, Sir. Sie glaubt ihr Geheimnis geschützt.«
»In welchem Stadium befindet sich die Schwangerschaft? Ist es zu spät, um etwas zu unternehmen, bevor die Öffentlichkeit davon erfährt?«
»Estarra ist erst seit dreieinhalb Monaten schwanger.«
Basil sah, dass er die Hände zu Fäusten geballt hatte. Er versuchte ganz bewusst, sich zu entspannen. »Warum hat sie niemandem etwas gesagt?«
Cain blieb ruhig. »Bitte entschuldigen Sie meine Verwirrung, Vorsitzender, aber wo liegt das Problem? Wenn Peter und Estarra ein Kind bekommen, so wird man darin ein Zeichen der Hoffnung sehen, einen Grund zum Feiern.«
»Ich ärgere mich über ihre mangelnde Kooperationsbereitschaft. Ich ärgere mich über die mangelnde Kooperationsbereitschaft von allen. Warum verhalten sich die Leute nicht so, wie sie sich verhalten sollen, ohne die Dinge komplizierter zu machen? Peter hat dies absichtlich getan, um mir eins auszuwischen. Jetzt weiß ich, warum sich Königin Estarra in letzter Zeit so seltsam verhalten und die routinemäßigen medizinischen Untersuchungen vermieden hat. Wir müssen sie bald isolieren.«
Empfängnisverhütung ließ sich ganz einfach bewerkstelligen. Basil hatte König und Königin gegenüber keinen Zweifel an seinem Standpunkt gelassen und von ihnen erwartet, dass sie aufpassten. Vielleicht hatten sie ja tatsächlich Acht gegeben. Aber selbst wenn es sich um einen Unfall handelte: Sie hätten sofort zu ihm kommen sollen. Wenn sie zum gleichen Team gehörten, wenn es ihnen um die Interessen der Hanse ging, so hätten Peter und Estarra ihn unverzüglich in Kenntnis gesetzt, selbst wenn es um eine schwere Entscheidung ging. Stattdessen waren sie selbstsüchtig und kurzsichtig, verbargen wichtige Informationen vor ihm. Offenbar schien nur er sich ganz seiner Pflicht zu widmen. Erneut ballte er die Fäuste.
Während er noch überlegte, sehnte er sich nach Sarein. Seit mehr als einem Monat war sie auf Theroc. Er vermisste sie, verdammt. Und dabei ging es nicht nur um Sex. Der Vorsitzende der Hanse konnte jederzeit eine attraktive Partnerin fürs Bett bekommen, aber er und Sarein fühlten sich gut, wenn sie zusammen waren. Sie verstanden sich gegenseitig – und sie hätte nie eine solche Dummheit gemacht. Sie hatten sich hunderte, vielleicht tausende Male geliebt, und Sarein war nie schwanger geworden.
Basil runzelte die Stirn, als er sich daran erinnerte, dass sich auch Sarein während ihrer Beziehung mehrmals seltsam verhalten hatte. Angesichts ihrer Launen und manchmal recht schnippischen Antworten hatte er sich gefragt, ob sie eine Affäre hatte – oder ob etwas sie belastete, über das sie nicht mit ihm reden wollte. Aber wenn Sarein schwanger gewesen war…
Dann hatte sie das Problem schnell gelöst und damit ihr Verantwortungsbewusstsein bewiesen. Dennoch: Ihn beunruhigte der Gedanke, dass eine Person, die ihm sehr nahe stand, so etwas vor ihm geheim halten konnte. Es war ein weiteres Beispiel für Teile, die nicht richtig zusammenpassten. Basils vermeintliche Verbündete verweigerten sich dem, was für alle richtig war, beschritten stattdessen eigene Wege.
»Wir können so etwas derzeit nicht erlauben«, sagte er. »Bestimmt gibt es Substanzen, die eine Fehlgeburt auslösen können, ohne von Giftdetektoren entdeckt zu werden. Wir müssen den Fötus eliminieren, bevor es zu spät ist. Vielleicht glaubt die Königin sogar an einen natürlichen Vorfall.« Basils Gedanken eilten weiter. »Wie dem auch sei, König Peter muss für seine mangelnde Kooperation bestraft werden. Er wird wieder aufsässig und zu unabhängig…«
Der Vorsitzende unterbrach sich, als er merkte, dass seine Stimme immer lauter geworden war. Seine Wangen glühten. Er faltete die Hände, so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. Es ging darum, die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen. Zu viele Dinge entglitten ihm.
Cain fragte ruhig: »Ist Ihnen klar, Vorsitzender, dass Sie in letzter Zeit viele harte Entscheidungen getroffen haben, die an Irrationalität grenzen?«
Basil wandte sich voller Verachtung dem blassen Mann zu. »Ich habe Sie als möglichen Nachfolger in Erwägung gezogen, Eldred, aber solche Bemerkungen zeigen, wie wenig Sie von der Verantwortung meines Amtes verstehen.«
Cain wich verletzt zurück. »Bitte
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