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Gefangen auf dem Planet der Affen

Gefangen auf dem Planet der Affen

Titel: Gefangen auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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verdrießlich. »Ich lasse mir nichts befehlen.«
    »Warum bist du dann noch hier und wartest?« fragte Burke.
    »Weil ich noch keine vernünftige Alternative gefunden habe«, versetzte Galen. »Daß ich mir nichts befehlen lasse, bedeutet außerdem nicht, daß ich keine Vorschläge annehme.«
    »Ihr seid genauso verrückt nach Prestige, wie wir es waren«, sagte Burke. »Urko und Zaius sind es im Großen, du und ich, wir sind es im Kleinen.«
    Galen begann, auf dem schuttbestreuten Boden des kahlen Raums auf und ab zu gehen. »Gebrauche deinen Verstand, Pete«, sagte er. »Alan ist unser Freund, und nun befindet er sich mit großer Wahrscheinlichkeit in den Händen der Gorillas. Vielleicht liegt er irgendwo in einer Zelle. Oder er ist unterwegs zu General Urko. Er könnte verletzt sein, hilfsbedürftig ...«
    Burke winkte ab. »Ja, ja, ich weiß. Man kann es aber auch andersherum sehen. Vielleicht ist er davongekommen, genau wie wir. Vielleicht liegt er irgendwo in einem Versteck und wartet auf eine Gelegenheit, hierher zurückzukehren. Oder er hat sich verirrt und muß das Tageslicht abwarten, bevor er den Weg suchen kann. Nun, was würde er machen, wenn er hierherkäme und uns nicht anträfe, weil wir unterwegs wären, um ihn zu suchen?«
    »Glaubst du das wirklich?« fragte Galen ungeduldig.
    »Nein«, gab Burke zu. »Aber ich versuche es zu glauben. Mein lieber Freund, ich habe Neuigkeiten für dich: Wir haben eine lange, kalte Nacht vor uns.«
    Galen grunzte bloß, doch nach einer Weile setzte er sich wieder und lehnte Kopf und Rücken gegen die kalte, feuchte Betonwand. Burke streckte sich im staubigen Schutt aus und schloß die Augen. So warteten die ungleichen Freunde gemeinsam auf den neuen Tag.
     
    Bald nach Sonnenaufgang erwachten sie aus unruhigem Schlummer, frierend, hungrig und mit steifen Gelenken. Galen stand auf und tappte zum Fenster, um nach dem Vermißten Ausschau zu halten. Das schräg einfallende Licht der Morgensonne tauchte die Ostseiten der Ruinen in blendend hellen Schein, während alles andere noch in düsteren Schatten lag. Die Nachtkälte war noch nicht aus der Luft gewichen. Burke gesellte sich zu ihm und starrte fröstelnd in den Morgen.
    »Sind die vierundzwanzig Stunden noch nicht um?« fragte Galen.
    Burke blinzelte in die Sonne. »Bald«, sagte er. »Noch ein paar Stunden, denke ich.«
    »Er wird nicht kommen«, sagte Galen. Es war eine Feststellung.
    Burke dachte darüber nach, wie sehr Galens Ansichten sich während der vergangenen Monate geändert hatten. Bevor Galen den Astronauten begegnet war, hatte er – wie es unter seinesgleichen üblich war – die Menschen als eine minderwertige Gattung betrachtet, die lediglich dazu taugte, billige Arbeitssklaven zu liefern. Im Verlauf ihrer gemeinsamen Abenteuer aber hatte er seine Meinung geändert, und nun betrachtete er Virdon und Burke als seine Schicksalsgefährten und Freunde. Dies allein machte ihn für seine Leute zu einem Renegaten. Außer den beiden Menschen, die mit ihm zogen, hatte er wenige Freunde.
    Burke fragte sich, wie Galen jetzt über dieses Verhältnis denken mochte. Hoffte er, daß es Virdon irgendwie gelingen werde, Zaius und Urko zu überzeugen, daß die Menschen keine Bedrohung der gegenwärtigen Kultur darstellten? Hoffte er, unter seinen Artgenossen wieder zu Ansehen zu gelangen? Beides schien wenig realistisch, denn Virdon und Burke wollten nicht weniger als die Befreiung der menschlichen Bevölkerung, die unterdrückt und ausgebeutet wurde. Galen mußte wissen, daß es Virdon niemals gelingen würde, Leute wie Zaius oder gar Urko von der Möglichkeit einer friedlichen Koexistenz zwischen Affen und Menschen zu überzeugen. Es gab zu viele schlimme Überlieferungen aus der Zeit menschlicher Herrschaft, zu viele Beispiele für den verhängnisvollen Zerstörungstrieb des Menschen, um das Mißtrauen der Affen zu zerstreuen. Und vielleicht hatten sie ganz recht, dachte Burke. »Wir werden das Zeug für eine Batterie zusammensuchen«, sagte Burke, entschlossen, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, dessen Probleme der Lösung bedurften.
    »Was kümmern mich Batterien!« sagte Galen ärgerlich. Er hob einen Betonbrocken auf und warf ihn frustriert gegen die Wand. »Was kümmert mich das Wissen, worüber ihr ständig redet! Mich kümmert allein, was aus Alan geworden ist!«
    »Ich weiß«, sagte Burke begütigend. »Meinst du, mir ginge es anders?«
    »Dann laß uns was unternehmen«, sagte Galen.
    »Wir

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