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Gefangen auf dem Planet der Affen

Gefangen auf dem Planet der Affen

Titel: Gefangen auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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erwiderte Kraik, und sein mageres Gesicht verriet zum erstenmal die Hoffnung und das Verlangen, die er bisher erfolgreich unterdrückt hatte. Der Gorilla kratzte sich am Hinterkopf und tauschte einen Blick mit seinem Kameraden.
     
    »Was geht dort draußen vor?« fragte Virdon die Frau, als sich das Gespräch zwischen dem Jungen und den zwei Uniformierten in die Länge zog.
    »Was zu erwarten war«, sagte die Frau in mißmutigem Ton.
    »Was soll das heißen?« fragte Virdon. Ehe die Frau sich zu einer Antwort bereitfand, sah Virdon die beiden Gorillas zielstrebig auf sein Versteck zumarschieren. »Hat der Junge uns verraten?«
    Die Frau sagte nichts. Einer der Gorillas bog die Zweige auseinander und spähte in die Höhle, eine Pistole in der Rechten. »Los, ihr da! Kommt 'raus!«
    Augenblicke später führten die Gorillas den humpelnden Virdon und die Frau zur Straße hinaus, wo die Pferde warteten.
    »Es tut mir wirklich leid«, murmelte Virdon, bekümmert über das Unglück, das er über sie gebracht hatte.
    »Nicht so schlimm«, sagte die Frau, die ihre Verhaftung ohne Verzweiflung hinzunehmen schien. »Diese Wachen kennen mich. Sie wissen, daß ich keine Gefahr für sie bin. Aber du bist ein Fremder, und wenn du keine guten Papiere hast, kann es sehr unangenehm für dich werden.«
    »Unangenehm ist kaum der richtige Ausdruck«, murmelte er. »Ich fürchte, es wird mir dreckig ergehen.«
    »Du dauerst mich«, sagte die Frau. »Ich bin Arn.«
    »Ich bin Alan Virdon.«
    »Nicht mehr lange«, sagte einer der Gorillas. »Und jetzt seid still.«
    Kraik folgte dem kleinen Trupp zu den Pferden, ohne sein Tun im mindesten zu bereuen. Das Leben war hart und unbarmherzig, und wenn es einen Vorteil bot, mußte man zugreifen. Wenn anderen daraus Nachteile erwuchsen, so war es ihr Pech.
    Als sie bei den Pferden anlangten, öffnete der Gorilla, der mit Kraik gefeilscht hatte, eine Satteltasche, kramte darin herum und zog schließlich einen Lederbeutel hervor, den er dem Jungen zuwarf. Kraik fing ihn geschickt auf und zeigte die Zähne in einem triumphierenden Grinsen. Die Soldaten fesselten Virdon und Arn die Arme auf den Rücken und banden sie mit langen Lederriemen an die Sattelknöpfe. Dann saßen sie auf und trieben die Gefangenen vor sich her. Arn protestierte, daß sie nichts getan habe, daß sie diesem Fremden nicht geholfen habe, der in ihre Wohnhöhle eingedrungen sei, aber sie stieß auf taube Ohren, obwohl die Gorillas sehr wahrscheinlich wußten, daß sie die Wahrheit sagte.
    Kraik suchte sich für den Fall, daß andere Bewohner der Ruinen die Vorgänge beobachtet hatten und sich mit Plänen trugen, ihm seine Beute abzunehmen, ein neues Versteck und machte es sich bequem. Er öffnete den Lederbeutel, betrachtete den Inhalt und begann auf einem Streifen lederigen Dörrfleischs zu kauen.
     

 
2.
     
    Der Tag verging. Virdon und Arn waren inhaftiert worden, und Galen und Burke hatten sich auf verschiedenen Wegen in Sicherheit gebracht. Nun war die Sonne untergegangen, und Dunkelheit breitete sich über die in Trümmern liegende Stadt. Burke und Galen hatten sich bereits vor Stunden im Institut eingefunden und warteten. Die Stunden zogen sich hin, Unruhe und Nervosität nahmen zu, aber Virdon kam nicht.
    Als der Mond aufging, erhob sich Galen und trat an eine der Fensteröffnungen, um die im fahlweißen Licht liegenden Ruinen zu überblicken. »Was sollen wir tun?« sagte er, das lange Schweigen brechend. »Hier sitzen und warten? Wir müssen irgend etwas unternehmen!«
    Burke seufzte. Er dachte wie Galen und hätte sich am liebsten schon vor Stunden auf die Suche nach Virdon gemacht, aber jetzt war Disziplin wichtig. Auf gut Glück durch dieses unbekannte Labyrinth zu streifen, wäre ebenso nutzlos wie töricht. »Wir können etwas tun«, sagte er zu dem ungeduldigen Galen. »Wir können dasitzen und weiterwarten.«
    Galen blickte über die Schulter und warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. »Das wird Alan nicht helfen.«
    »Du mußt es so sehen, Hitzkopf«, sagte Burke und rieb sich die Augen. »Als du zu uns kamst, mußtest du dich damit abfinden, den Befehlen des dienstältesten Offiziers zu folgen. Das ist Alan Virdon. Übrigens haben wir uns darauf geeinigt, daß wir vierundzwanzig Stunden warten, falls einer von uns nicht zurückkommen sollte.«
    Galen stieß ärgerlich einen Steinbrocken fort, der mit lautem Gepolter durch den Raum kollerte. »Von Befehlen und Gehorsam war nie die Rede«, sagte Galen

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