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Gefangen auf dem Planet der Affen

Gefangen auf dem Planet der Affen

Titel: Gefangen auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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erschien ihm so selbstverständlich, daß es nicht lohnte darüber zu reden. »Wenn nötig«, sagte er, bevor er die nächste Gabel voll Gemüse zum Munde führte.
    »Sie werden ihn töten.«
    »Wenn nötig.«
    Zaius ließ sein Besteck sinken und seufzte. Er hatte keine Autorität über Urko, wie Urko keine Autorität über ihn hatte. Theoretisch konnte er als Vorsitzender des Ältestenrats Anweisungen geben, die Urko befolgen mußte, aber die Praxis sah anders aus ...
    »Es wäre nicht gut, wenn Sie ihn töteten«, sagte Zaius.
    Urko hielt im Essen inne und blickte auf. »Sie sorgen sich um einen Menschen?« fragte er verwundert.
    »Nein«, antwortete Zaius. »Ich sorge mich um Sie und Ihren Einfluß im Ältestenrat.«
    Urko lachte. Er stieß den Stuhl zurück, stand auf und begann auf und ab zu marschieren. »Deswegen bin ich unbesorgt«, erklärte er. »Mein Einfluß wird weiter wachsen.«
    »Dieses Auf- und Abmarschieren ist ein Zeichen von Nervosität«, sagte Zaius. »Wie auch immer, die Tötung dieses Menschen dürfte kaum zur Stärkung Ihres Einflusses im Ältestenrat beitragen. Nicht, daß mir besonders am Leben dieses Gefangenen gelegen wäre, aber wir dürfen nicht kurzsichtig handeln. Wir müssen die Reaktionen in Betracht ziehen, die unsere Taten auslösen können. Ich bin mit Ihnen der Meinung, daß wir alles tun müssen, um eine Ausbreitung gefährlicher Ideen, wie sie von diesen Leuten verkündet werden, unter den domestizierten Menschen zu verhindern. Zu diesem Zweck sollten wir die zwei sogenannten Astronauten ...«
    Urko stieß ein rauhes Lachen aus. Er hatte in Zaius' Worten nichts Erheiterndes gefunden, aber das Auflachen erfüllte seinen Zweck und brachte Zaius einstweilen zum Schweigen. »Ich werde alles Nötige tun«, erklärte er. »Ideen sterben mit ihrem Urheber.«
    Zaius schüttelte zweifelnd den Kopf. »Eben dies erscheint mir fraglich«, sagte er. »Wenn man einen Mann tötet, machen seine Anhänger ihn zum Märtyrer. Danach ist das Problem ernster als zuvor. In jedem Fall wäre es nutzlos, Virdon zu eliminieren, solange seine Gefährten in Freiheit sind und das Gift weiterverbreiten. Ich bin der Meinung, General, daß ein lebendiger Gefangener das sicherste Mittel ist, um auch die anderen zwei in unsere Gewalt zu bringen.«
    Die Einsicht, daß Zaius' Argument manches für sich hatte, verstärkte nur Urkos Verdruß. Er starrte den anderen mißvergnügt an, dann sagte er bissig: »Wann werden Sie sich endlich abgewöhnen, mir Ratschläge in Sicherheitsangelegenheiten zu geben?«
    »Mein lieber General, ich tue das nur, weil Ihre Augen manchmal blind für Ihre eigenen Interessen sind«, sagte Zaius.
    »Oder weil sie blind für Ihre eigenen Interessen sind?« entgegnete Urko.
    Zaius zuckte die Schultern. »Ihre und meine Interessen sollten miteinander identisch sein.«
    »Wenn ich richtig verstehe, dann hat der weise Zaius seinen eigenen Plan, um dem Gefangenen die Information zu entlocken?«
    »Ich habe mir darüber Gedanken gemacht«, sagte Zaius.
    »Ich auch. Wir werden den Gefangenen nicht töten, denn Tote können nicht mehr antworten, nicht wahr? Nein, wir werden statt dessen etwas anderes tun.«
    »Das freut mich«, sagte Zaius. »Es ist eine vernünftige Entscheidung.«
    Urko beachtete die Bemerkung nicht. Ein grimmiges Lächeln dehnte seine Mundwinkel. »Wir werden etwas Neuartiges ausprobieren.«
     
    Auf Geheiß des Generals ließ der Hauptmann die Frau hereinbringen, die mit Virdon gefangengenommen worden war. Sie war verstört und erwartete offensichtlich nicht, noch viel länger am Leben zu bleiben.
    Die Wachen stießen sie unsanft in den Raum, so daß sie gegen den Tisch fiel, aber sie wagte keinen Schmerzenslaut auszustoßen.
    »Sie war Tomars Frau«, sagte der Hauptmann. »Er war ein Rebell, der in der Ruinenstadt Widerstand organisieren wollte. Nun ist er tot und kein Rebell mehr.«
    »Ich verstehe«, sagte Zaius. »Nun, General, wenn Sie eine neue Technik entwickelt haben, dann lassen Sie mich sehen, wie wirksam sie ist. Bisher habe ich nur Abwandlungen der alten Technik gesehen, und die kenne ich bis zum Überdruß.«
    General Urko stand auf und musterte die Frau mit kritischen Blicken, eine steile Falte auf der dunklen Stirn. »Wenn man einen echten Rebellen fängt, ist es wahrscheinlich zweckmäßig, seine ganze Familie mit ihm zu töten«, sagte er nüchtern. »Erstens sind die Angehörigen solcher Leute gewöhnlich mit den rebellischen Ideen infiziert, und zweitens

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