Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangen auf dem Planet der Affen

Gefangen auf dem Planet der Affen

Titel: Gefangen auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
Vom Netzwerk:
erhöht es die abschreckende Wirkung, wenn die Angehörigen gleichfalls zur Rechenschaft gezogen werden.«
    Die grausame Gleichgültigkeit in den Worten des Generals brachte Arn um den Rest ihrer Fassung. Sie begann zu weinen und wollte sich vor Urko auf die Knie werfen, doch die Wachen ließen es nicht zu. »Bitte«, schluchzte sie. »Bitte, laßt mich gehen. Ich habe nichts Böses getan. Ich habe dem Fremden nicht geholfen.«
    Der Hauptmann begann Urkos Methode zu verstehen. Sie zielte offenbar darauf ab, die Frau und diesen Jungen, den sie als Zeugen aus der Ruinenstadt geholt hatten, durch Einschüchterung zur Zusammenarbeit zu zwingen. »Sei still und hör auf zu flennen!« herrschte er sie an.
    »Du wirst Gelegenheit erhalten, deinen guten Willen zu beweisen, Frau«, ergriff Zaius das Wort. »Dein eigenes Verhalten wird entscheiden, ob du als Frau und Helferin eines Rebellen bestraft oder als loyale Dienerin der staatlichen Obrigkeit wieder auf freien Fuß gesetzt werden wirst.«
    Urko nickte bekräftigend und wandte sich zum Hauptmann. »Bringen Sie die Frau hinaus«, sagte er. »Und erklären Sie dem Jungen, was er zu tun hat. Sagen Sie ihm, er könne sich mehr gute Mahlzeiten verdienen, als er in seinem bisherigen Leben je gegessen hat, wenn er dafür die richtigen Fragen stellt und uns die Antworten sagt.«
    Der Hauptmann salutierte und gab den Wachen das Zeichen, die Gefangene wieder hinauszuführen.
     
    Burke und Galen arbeiteten sich durch dichtes Unterholz und Ruinenreste näher an das kleine Gebäude heran, das auf einer eingeebneten und gerodeten Fläche neben dem Patrouillenweg stand und der außerhalb stationierten Garnison als Postenstation diente. Vor dem Eingang hielt ein bewaffneter Soldat Wache, und auf dem Dach wehte die Fahne mit den drei ineinandergreifenden Kreisen. Es hatte keinen Sinn, von vorn an das Gebäude heranzugehen.
    Nachdem sie im Flüsterton verschiedene Möglichkeiten erörtert und verworfen hatten, brachte Burke den Plan vor, den er als ersten erwogen, aber wegen des hohen Risikos wieder verworfen hatte. »Ich umgehe das Haus und komme von der Seite. Sobald du siehst, daß ich die Hauswand hinter der Ecke erreicht habe, wirfst du Steine nach der anderen Seite. Am besten zielst du auf den Busch dort.« Burke war nervös, angespannt und in Sorge, aber er hatte noch nicht aufgegeben. Er wartete nur auf eine Gelegenheit.
    Sie ergab sich, wie Burke gehofft hatte. Als der Wachtposten in die andere Richtung blickte, sprang Burke zwanzig Meter weiter über den von Pferdehufen zertrampelten Patrouillenweg und tauchte wieder im Dickicht unter. Eine Minute später verließ er es gegenüber der Seitenfront des kleinen Hauses und erreichte mit wenigen geduckten Sprüngen die weißgetünchte Hauswand, an der er sich ungesehen bis zur Ecke vorarbeitete.
    Galen hatte das Manöver mit Spannung und Sorge beobachtet.
    Er atmete ein wenig auf, als er sah, daß Burke seine Position erreicht hatte. Jetzt war es an ihm selbst, für Ablenkung zu sorgen. Der erste der bereitgelegten Steinbrocken landete ziemlich weit auf der anderen Seite im Gebüsch, und es rauschte beträchtlich, obwohl der Aufprall vom weichen Humusboden gedämpft wurde. Der Posten spähte mißtrauisch hinüber und befingerte sein Gewehr.
    Kaum hatte der Posten sich wieder umgewandt, warf Galen zwei weitere Steinbrocken, deren Einschläge durch das Gebüsch rauschten, als ob sich dort jemand gewaltsam einen Weg bahnte.
    Der Posten fuhr wieder herum und rief: »Wer ist da?« In diesem Augenblick sprang Burke hinter der Ecke vor, erreichte den Wachtposten, bevor dieser reagieren konnte, und schlug ihn mit einem Knüppel nieder. Der Gorilla verlor das Gewehr und fiel vornüber. Galen hatte seine Deckung bereits verlassen, rannte herbei und nahm das Gewehr an sich, während Burke den Gefallenen bei den Füßen packte und hinter einen überwucherten Schutthügel schleifte.
    Dann fesselte er die dicken Handgelenke des Gorillas mit dessen eigenem Lederkoppel und versuchte ihn mit leichten Ohrfeigen aus der Bewußtlosigkeit zurückzuholen, während Galen mit dem Gewehr auf den Gefangenen zielte. Langsam kam der Gorilla zu sich. Sein Hinterkopf schmerzte, aber er konnte ihn nicht reiben, da seine Hände gefesselt schienen. Er öffnete die Augen ein wenig und spähte wachsam umher – und sah sich zu seinem Schrecken in der Gewalt von zweien der drei Staatsfeinde, die sie vor zwei Tagen gejagt hatten.
    »Paß gut auf«, sagte Burke in

Weitere Kostenlose Bücher