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Gefangen auf dem Planet der Affen

Gefangen auf dem Planet der Affen

Titel: Gefangen auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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Unteroffizier gesagt«, erklärte Kraik. »Virdon hat eine Waffe bei sich, eine Pistole. Als er schlief, nahm ich sie ihm ab und warf sie oben aus dem Fenster.«
    »Na, und wo ist sie?« fragte der Wärter.
    »Komm, ich werde es dir zeigen«, sagte Kraik.
    Er führte den Gorilla in den verwilderten Garten und zur Wand unter der Fensteröffnung, wo er auf die Büsche und das hohe Gestrüpp zeigte. »Hier muß sie irgendwo gelandet sein«, sagte er und begann die Stauden auseinanderzubiegen. Der Gorilla beteiligte sich an der Suche nach der fiktiven Waffe.
    Virdon beugte sich aus der Fensteröffnung und schätzte die Entfernung ab. Der Soldat bewegte sich gebückt durch das Gebüsch und suchte den Boden ab. Die Gelegenheit schien günstig.
    Virdon kletterte über den Fenstersims, stieß sich von der Wand ab und sprang, um eine Sekunde später genau auf dem breiten Rücken des Soldaten zu landen. Der Gorilla wurde vornüber zu Boden geschleudert und blieb betäubt liegen. Während Virdon sich vergewisserte, daß sein Opfer bewußtlos war, eilte Kraik zur Gefängnistür, zog den Riegel zurück und ließ Arn heraus. Sekunden später führte er Virdon und die Frau unter einen großen Strauch. Er fegte Blätter und dürre Zweige beiseite, und ein Gitter kam zum Vorschein, das einen Kanalschacht abdeckte. Virdon hob es zur Seite, und einer nach dem anderen stiegen sie hinunter, um durch den Abwasserkanal das Garnisonsgelände zu verlassen.
     
    Vor dem Wächterhaus im äußeren Bereich der Ruinenstätte, von dem aus Urko die Suchaktion leitete, machte der Hauptmann dem ärgerlichen General Meldung, während Zaius mit nachdenklicher Miene zuhörte.
    »Gab es überhaupt nichts in diesem Haus?« fragte Urko ungeduldig.
    »Eine noch warme Feuerstelle, wie ich schon sagte«, antwortete der Hauptmann. »Dazu Reste von Metallgegenständen und zwei provisorische Schlafstellen. Das war alles. Die Gesuchten flohen vermutlich bei Annäherung unserer Soldaten.«
    Urko fluchte. »Natürlich, sie sind fort! Entwischt sind sie! Ich habe mich mit Schwachköpfen umgeben!«
    »Für den Fall, daß Virdon die Flucht gelingen sollte«, bemerkte Zaius, »werden sie ihm etwas hinterlassen haben. Eine Botschaft, die ihm sagen würde, wo er sie finden kann. Führen Sie mich zu diesem Haus, Hauptmann. Kommen Sie mit, General?«
     
    Als Kraik, Arn und Virdon erschöpft und außer Atem das Institut erreichten, war weit und breit keine Uniform zu sehen. Das Gebäude lag verlassen. Vorsichtig umherspähend, stahlen die drei sich in die Eingangshalle.
    »Wo sind sie?« wisperte Kraik.
    »Keine Ahnung«, sagte Virdon. »Es ist möglich, daß sie ...« Er brach ab, als er den künstlichen Trümmerhaufen sah, mit dem Galen und Burke die Maschine getarnt hatten. Er eilte hinüber. Die anderen folgten verwundert.
    »Was machst du da?« fragte Arn.
    »Unter diesen Trümmern ist die Maschine«, sagte Virdon. »Meine Freunde haben sie versteckt. Kommt und helft mir, die Steine abtragen, aber vorsichtig.« Er machte sich daran, die Mauerbrocken und Wandteile wegzunehmen.
    Wenige Minuten später hatte Virdon das Gerät in Betrieb gesetzt. »Wer immer in späteren Jahren diese Aufzeichnung finden mag«, sagte die Wiedergabe der seit zwei Jahrtausenden verstummten menschlichen Stimme, »ist eingeladen, vom Wissen unseres untergehenden Zeitalters zu seinem Besten Gebrauch zu machen. Wir, die Wissenschaftler dieses Instituts, haben es zusammengetragen und verwahrt, damit die positiven Erkenntnisse und Leistungen unserer Zivilisation nicht verlorengehen ...«
    Draußen wurde Hufgetrappel laut; eine Stimme brüllte Kommandos. Virdon, der Verzweiflung nahe, schaltete den Apparat aus und wandte sich zu der Frau und dem Jungen um, die wie in Trance dastanden und den Projektor anstarrten, als sei er eine Wundererscheinung.
    »Schnell, wir müssen uns verstecken! Die Soldaten sind zurückgekommen.«
    Der Reitertrupp machte vor dem Gebäude halt. General Urko, Zaius, der Hauptmann und mehrere Soldaten saßen ab und stürmten hinein.
    Die Eingangshalle lag verlassen.
    »Wonach haben wir zu suchen?« fragte der Hauptmann.
    Zaius überlegte einen Moment. »Ich weiß es auch nicht«, sagte er. »Wahrscheinlich ist es etwas, was Sie nie zuvor gesehen haben ...« Er verstummte und spähte in den dämmerigen rückwärtigen Bereich der Eingangshalle, dann gab er den anderen ein Zeichen und eilte hinüber. Inmitten herumliegender Trümmerstücke stand der Projektor auf seinem Sockel.

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