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Gefangen auf dem Planet der Affen

Gefangen auf dem Planet der Affen

Titel: Gefangen auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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Zaius näherte sich mißtrauisch der Maschine. »Sie sagten, es sei hier nichts gewesen«, sagte er streng.
    »Es – es war vorher nicht da«, stammelte der Hauptmann.
    Urko schob ihn geringschätzig beiseite, stampfte um die Maschine herum, studierte sie. »Wozu mag das Ding dienen?« fragte er Zaius.
    Der alte Orang-Utan stand über den Apparat gebeugt und befingerte vorsichtig die Drucktaste.
    Auf einmal hob die Stimme des Wissenschaftlers wieder an: »Die Summe dieser Erkenntnisse wurde gesammelt und in eigens errichteten Bunkern an verschiedenen sicheren Orten im ganzen Land deponiert ...«
    Die Stimme sprach weiter, während die Eindringlinge in Furcht und Bestürzung zurückwichen.
    »Was ist das?« rief Urko.
    »Zauberei!« ächzte der Hauptmann. »Es ist ein böser Zauber!«
    Zaius war der einzige, der nach Überwindung des ersten Schreckens aufmerksam der Stimme lauschte. »Still!« rief er. »Seien Sie still! Hören Sie!«
    »... dieser Stadt ist der Bunker im Untergeschoß des Hauptbahnhofs eingerichtet, neben dem Aufgang zum Bahnsteig vier.«
    Virdon, der mit Arn und Kraik in der Dunkelheit der schuttübersäten Kellertreppe verborgen lag, hörte jedes Wort.
    »... wir wünschen Ihnen viel Glück«, schloß der Wissenschaftler seine Ansprache. »Machen Sie von unserem Wissen zum Wohle der Menschheit Gebrauch, aber vermeiden Sie jene Fehler, die zum Untergang unserer Zivilisation führten.«
    Das Bild erlosch, drei Töne erklangen, und die Wiedergabe flackerte von neuem auf. Die Ansprache begann von vorn. Zaius drückte auf die Taste, und der Apparat war tot.
    »Was ist ein Hauptbahnhof?« fragte Urko.
    »Ich habe Bilder davon gesehen«, sagte Zaius. »Auf dem Weg hierher kamen wir an den Überresten eines solchen Ortes vorbei. Es ist eine lange, schmale Anlage.«
    Sie gingen hinaus, gefolgt von den übrigen Soldaten. Virdon sah sie aufsitzen und davonreiten, und gab der Frau und dem Jungen ein Zeichen, daß sie aus dem Versteck kommen sollten. Er war resigniert und voller Sorge um die Gefährten.
    »Ich kenne den Ort, von dem die Stimme redete«, sagte Kraik. »Und ich weiß einen direkten Weg dorthin. Die Soldaten mit ihren Pferden werden nicht so schnell hinkommen.«
    »Warum nicht?« fragte Virdon.
    »Ich kann durch dichtes Gebüsch und Ruinen schlüpfen, wo kein Reiter durchkommt«, sagte Kraik.
     
    In der ehemaligen Fußgängerunterführung des Bahnhofs war eine aus einer Betonplatte gegossene und im Lauf der Jahrhunderte geborstene Tür aufgestemmt. Hinter ihr fanden Burke und Galen einen betonierten Tresorraum. Brandspuren ließen erkennen, daß zeitweilige Bewohner von Zeit zu Zeit Lagerfeuer darin angezündet hatten. Mehrere der auf Metallregalen lagernden Spulen mit Magnetbändern waren herausgerissen und zu schier unentwirrbaren Haufen durcheinandergeworfen. Man hatte offensichtlich versucht, sie als Brennmaterial zu verwenden. Galen las einige der Etiketten auf den runden Metallkassetten, während Burke den Computer untersuchte, der den Hintergrund des Tresorraums beherrschte.
    »Kann der Mensch jemals soviel gewußt und so wenig damit angefangen haben?« fragte Galen.
    Sein Gefährte blieb ihm die Antwort schuldig.
    Die beiden waren noch mit der Untersuchung beschäftigt, als Virdon, Arn und Kraik außer Atem in den Bunker gestolpert kamen.
    »Alan!« rief Burke. »Was ist geschehen? Wir hielten dich schon für tot.« Verspätet bemerkte er die Frau und den Jungen. »Und wer ...?«
    Virdon unterbrach ihn mit einer hastigen Handbewegung. »Keine Zeit!« keuchte er. »Ein Trupp Soldaten ist unterwegs hierher, mit Urko an der Spitze. Es kann sich nur noch um Minuten handeln, dann sind sie hier!«
    »Dieser Bunker ist eine Goldmine!« sagte Burke.
    »Er wird eine Totengruft sein, wenn wir nicht verschwinden. Los jetzt!«
    Burke und Galen sahen die verzweifelte Dringlichkeit in Virdons Gesicht und zögerten nicht länger. Burke nahm das Gewehr an sich, das sie dem Gorilla abgenommen hatten, und sie rannten gemeinsam aus der Unterführung und tauchten in dem längst zu Wald gewordenen Gelände der ehemaligen Gleisanlagen unter.
     
    Als Zaius und Urko wenig später den Tresorraum betraten, war ihre Verblüffung noch größer als sie es angesichts der Bildaufzeichnung des Mannes aus einem anderen Zeitalter gewesen war. Zaius las die Beschriftungen der Kassetten, stand lange vor dem Computer und wanderte kopfschüttelnd zurück zum Ausgang. »Wissen«, murmelte er. »Tod. Zerstörung. In der

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