Gefangen auf dem Planet der Affen
Behälter und etwas Schwefelsäure.«
Burke war mit technischen Lösungen nicht so rasch bei der Hand wie sein Gefährte, aber nach kurzem Überlegen nickte er. »Ja, es müßte gehen, wenn wir das nötige Zeug auftreiben können. Aber woher willst du wissen, welche Stromspannung benötigt wird?«
Virdon zuckte die Achseln. »Das läßt sich feststellen«, meinte er. »Vor allem brauchen wir jetzt etwas Kupfer«, fügte er hinzu.
Die drei verließen den toten Projektor und gingen zurück zum Ausgang.
Nach mehr als einer Stunde mühevollen Suchens entdeckten sie, was sie suchten: ein ziemlich langes Stück nur mäßig oxydiertes Kupferrohr, das sie aus einer brüchigen Mauer rissen und in kleine Stücke sägten. Darauf trugen sie die Stücke auf gewundenem Pfad über die dichtbewachsenen Schutthalden zurück zum Institut. Als sie die Ruine eines Geschäftshauses passierten, machte Burke wieder etwas Brauchbares aus und winkte die Gefährten zu sich. Virdon riß ein Stück des bröckelnden grauen Materials ab, untersuchte es kritisch und nickte Burke zu.
»Gut gemacht, Pete«, sagte er. »Das ist PVC, wenn mich nicht alles täuscht. Wenn wir genug davon finden, könnte es den Zweck erfüllen.«
»Welchen Zweck?« fragte Galen hilflos.
Während Burke weitere Stücke PVC aus dem Schutt scharrte und in den Hosenbund steckte, erklärte Virdon, was sie damit machen wollten. »Wir verbrennen es so, daß die Dämpfe sich in einem Gefäß niederschlagen, und gewinnen dadurch Schwefeldioxyd. Wenn wir dieses in der richten Temperatur mit Wasser und Sauerstoff zusammenbringen, bekommen wir Schwefelsäure.«
»Das kann ich zur Not verstehen«, sagte Galen, als er sich an der Suche nach brauchbaren PVC-Stücken beteiligte. »Aber warum ist es so wichtig, Schwefelsäure zu haben?«
»Zuerst schmelzen wir das Kupfer, das wir gesammelt haben«, antwortete Virdon. »Dann können wir einen einfachen Leiter machen. Mit etwas Glück und Geschick sollte es uns gelingen, aus alledem eine Batterie zu basteln.«
Dann wurde die Suche schwieriger, weil große Mengen Schutt über der dünnen PVC-Schicht lagerten, die vielleicht einmal ein Bodenbelag gewesen war. Die Sonne stieg höher, und der Schweiß troff ihnen von den Gesichtern, während sie schweigsam und verbissen den meterhohen Schutt wegräumten. Kein Lufthauch regte sich, und eine drückende Stille lastete auf der Ruinenstätte.
Als die Geräusche wiederkehrten, geschah es so allmählich, daß die im Schutt grabenden Gefährten verspätet darauf aufmerksam wurden. Ein Reitertrupp, bestehend aus einem Hauptmann und sechs Soldaten, kam von der anderen Seite die Straße hinauf. Als die Entfernung kaum noch hundert Schritte betragen mochte, hörte Galen die Hufschläge und fuhr auf. Nach einem entsetzten Blick zu den herannahenden Reitern wandte er den Kopf und zischte: »Soldaten!«
Burke und Virdon warfen sich sofort zu Boden, um Deckung zu finden. Die Patrouille näherte sich im Schritt und mit allen Anzeichen äußerer Ruhe, doch Galen konnte sehen, daß der Hauptmann und der Unteroffizier neben ihm die Bewegung entdeckt hatten und aufmerksam geworden waren.
»Diese Leute sind nicht wie die anderen Menschen hier«, bemerkte der Hauptmann. »Zu wohlgenährt. Was sich sonst hier herumtreibt, sieht nicht so gesund aus wie diese da. Vielleicht sind es geflüchtete Sklaven. Aber sie sind in Begleitung eines Affen ...«
Der Unteroffizier dachte einen Augenblick nach. »Könnte es sein, daß es die Gesetzlosen sind, die General Urko suchen läßt?«
»Ein guter Gedanke«, sagte der Hauptmann und schürzte die breiten Lippen.
Virdon hob den Kopf und beobachtete die Annäherung der Patrouille, dann tauschte er Blicke mit Galen und Burke.
»Hört zu«, sagte er mit halblauter Stimme. »Wir haben nicht viel Zeit. Wenn ich das Zeichen gebe, trennen wir uns. Jeder rennt in eine andere Richtung. Sobald die Luft rein ist, treffen wir uns beim Institut. Sollte einer von uns nach vierundzwanzig Stunden noch nicht erschienen sein, gehen die anderen davon aus, daß er nicht mehr kommt.«
»Richtig«, sagte Burke. »Dann machen sie sich auf die Suche nach dem Betreffenden.«
Virdon seufzte. »Nein«, widersprach er. »Die anderen machen sich nicht auf die Suche, sondern sehen zu, daß sie den Projektor in Gang bringen und den erwähnten Bunker ausfindig machen. Das ist wichtiger als alles andere. Wichtiger als jeder einzelne von uns.«
Burke war im Begriff, etwas zu sagen, doch Virdon
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