Gefangen (German Edition)
ich dir erst die Nase zuhalten?»
Delia seufzte ergeben und öffnete den Mund.
«Noch weiter, so ist es gut. Braves Mädchen!»
Hilflos musste sie erdulden, wie er ihr den roten Ballknebel zwischen die Zähne schob und das Band hinter ihrem Kopf schloss. Ihre Kiefer bissen verkrampft zu und sie würgte in dem Versuch zu schlucken.
«Ruhig, entspann dich, sonst wird es dir Schmerzen bereiten!» Er knetete in einer sanften Massage über ihre Kieferknochen, ihre Wangen, ihr Kinn. Allmählich beruhigte sie sich wieder. Der Würgereiz und die Verkrampfung ließen nach. Er lächelte sie beruhigend an. «Na also, geht doch. Gleichmäßig durch die Nase atmen!»
Dieser Mistkerl! Wie ist es nur möglich, dass er ständig sein Verhalten ändert? Mal verbreitet er einschüchternde Strenge, dann säuselt er wie ein Romeo!
«Du willst Befriedigung? Nun, dann bitte mich mittels deiner Augen fortzufahren!»
Delia stöhnte. Überrascht stellte sie fest, wie dumpf und laut der Ton sich in ihrem Körper anfühlte, während offenbar nichts davon nach außen drang.
Lennart grinste erneut satanisch. «Nun? Ich warte!»
Delia versuchte einen flehenden Blick aufzusetzen, zwinkerte, schaute zwischen dem Vibrator, der immer noch stumm in ihr drinnen steckte und von den sensiblen Muskeln ihrer Vagina umklammert wurde, und seinen Augen hin und her. Lennart lachte und diesmal war es ein gutmütiges, erfreutes Lachen.
Er stellte den Vibrator wieder an und grinste übermütig, als Delia wie unter Strom gesetzt zusammenzuckte. Langsam zog er den Vibrator heraus, schob ihn wieder hinein, drehte ihn in ihr, machte ihn aus und weidete sich mit schallendem Lachen an ihrem entsetzten Gesichtsausdruck. Delia hätte am liebsten geweint. Sie war ihrem Höhepunkt nahe, ganz nahe, aber er schien genau zu wissen, wo die Schwelle war, hörte immer im entscheidenden Augenblick auf. Sanft streichelten seine Fingerspitzen über ihren Venushügel, umkreisten ihre Klitoris, neckten sie.
Delia blickte auf seine Hose, aber Lennart schüttelte den Kopf. «Nein, meinen bekommst du heute nicht, den musst du dir erst noch verdienen!»
Und während Delia verblüfft überlegte, warum ein Mann, der Geld für eine Nacht mit ihr hinlegte, nicht mit ihr vögeln wollte, stieß er den Vibrator erneut mehrmals tief in sie hinein und Delia schrie, schrie ihre ganze Lust und ihren Orgasmus in den Knebel hinein, warf ihren Kopf hemmungslos hin und her und vergaß ihre grüblerischen Gedanken.
Kapitel 8
Delias Podest-Zeit war vorbei. Seit Wochen trafen sie und Lennart sich jeden Freitagabend. Er duldete nicht länger, dass sie sich auch vor anderen Männern präsentierte und zahlte eine horrende Summe, damit Max sie freigab und eine andere Frau zur Schau stellte.
Gerne hätte Delia mehr über ihren eigenartigen Liebhaber erfahren. Warum er das machte, warum hier und dafür bezahlen. Warum traf er sich nicht mit ihr irgendwo ganz privat. Doch sie erfuhr nichts. Denn Lennart duldete kein unnötiges Geschwätz und Delia gab sich ihm gerne in absolutem Gehorsam hin, weil er sie dafür reichlich entlohnte. Nicht nur mit Geld. Viel wichtiger waren ihr seine Zärtlichkeiten geworden, die Leidenschaft, die er in ihr entfachte. Inzwischen bezog er auch eine gemeinsame Mahlzeit mit ein. Er bestellte Spezialitäten und Sekt und ließ es sich nicht nehmen, sie damit zu füttern.
«Er behandelt mich wie eine lebendige Puppe», dachte Delia, während sie genüsslich das Stück Käse und die Olive kaute, die Lennart ihr soeben in den Mund geschoben hatte. Sie kniete auf einem dicken weichen Kissen zwischen seinen Füßen und himmelte ihn mit ihrer grünen Iris, die von kleinen gelben Sprenkeln durchzogen war, vertrauensvoll an. Es machte ihr nichts aus, dass er ihr die Hände auf den Rücken gefesselt hatte. Im Gegenteil. Diese Aktion versetzte sie in eine hocherotische und erwartungsvolle Stimmung, war der erste Auslöser für eine sexuelle Stimulation ihres Körpers.
Lennarts innere, nach außen mühsam verborgene Unruhe war nun nicht mehr Ausdruck von Stress und Unzufriedenheit, sondern lediglich ein Zeichen freudiger Erwartung ihres nächsten Treffens. Mehr und mehr gestand er sich ein, dass ihn dieses Spiel in dem Maße erregte, das er sich erhofft hatte. Er verzichtete meistens auf Züchtigungen, zumindest auf die von der strengen Art, denn Delia hatte schnell gelernt, seine Befehle zu befolgen, und sie gab sich seinen sinnlichen Berührungen in ehrlicher
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