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Gefangen im Palazzo der Leidenschaft

Gefangen im Palazzo der Leidenschaft

Titel: Gefangen im Palazzo der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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geöffnete Flasche Rotwein und ein halb volles Glas, aus dem er während des Kochens offenbar schon getrunken hatte.
    Er war nun eher lässig gekleidet, mit einem lockeren weißen Hemd, das am Kragen offen stand, die Ärmel fast bis zum Ellbogen aufgerollt. Dazu verwaschene Jeans, die seine schmalen Hüften und die muskulösen Beine betonten. Sein immer noch feuchtes dunkles Haar deutete darauf hin, dass er geduscht haben musste. Irgendwie sah er jünger, verführerischer aus als vorher und lange nicht so furchteinflößend.
    Verdammt!
    Lily hatte die letzte halbe Stunde damit verbracht, sich anzuziehen, sich das Haar zu föhnen und eine stille Wut in sich aufzubauen – doch ein Blick auf diesen lässigen Dmitri genügte, dass sie sich jeder Einzelheit an ihm wieder viel zu sehr bewusst war. Keine dunklen Bartstoppeln waren mehr an Kinn und Wangen zu sehen, was darauf hinwies, dass er sich rasiert haben musste. Das oben offene Hemd zeigte dunkle Härchen, die sicher auch seine Brust bedeckten und sich nach unten in seinem Hosenbund verloren …
    „Möchten Sie einen Schluck Rotwein?“
    Erschrocken zuckte Lily zusammen, als ihr klar wurde, wie sie diesen umwerfend attraktiven Mann angestarrt und dabei wohl vergessen hatte, dass er sie ebenfalls musterte. Und zweifellos merkte, dass ihre Wangen gerötet, ihre Lippen leicht geöffnet waren und sie ihn mit ihrem Blick förmlich verschlungen hatte.
    Verdammt und noch einmal verdammt!
    Dieser Mann besaß den Schlüssel für ihren goldenen Käfig und war daher ganz sicher nicht der Richtige, nach dem sie sich verzehren sollte.
    „Ja, danke“, sagte sie heiser und machte einen weiteren Schritt in die Küche. „Das Essen riecht gut“, meinte sie entschuldigend und peinlich berührt, weil ihr Magen hörbar knurrte und sie daran erinnerte, dass sie außer den Snacks im Flugzeug nichts mehr gegessen hatte.
    „Wollen wir hoffen, dass es auch gut schmeckt.“ Dmitri nahm ein zweites Glas aus dem Schrank, schenkte Wein ein, reichte es ihr und füllte dann seins auf.
    Dankbar nahm Lily einen Schluck, nicht im Mindesten überrascht von dem köstlich weichen Aroma. Zweifellos hatte ein reicher Mann wie Dmitri nur die besten Sorten im Keller.
    „Dürfte ich wissen, wo genau in Rom wir hier sind?“, fragte sie stirnrunzelnd, da sie auf der Herfahrt durch die Stadt die Orientierung verloren hatte.
    „Natürlich.“ Er lehnte sich gegen die Anrichte und nippte langsam an seinem Wein.
    „Und?“, forderte sie ungeduldig, da er schwieg.
    Dmitri zuckte die breiten Schultern. „Sie haben bis jetzt noch nicht gefragt.“
    „Dann frage ich jetzt“, stieß sie hervor.
    „Wir sind im Stadtviertel Parioli. Das ist …“
    „Ich weiß, wo es ist.“ Und sie wusste auch, was es war – die renommierteste und exklusivste Wohngegend in Rom. Aber wo sonst sollte er auch leben? Lily hatte sich einige Bücher über Rom gekauft und die verschiedenen Stadteile und Sehenswürdigkeiten nachgeschlagen, um zu entscheiden, welche Orte sie während ihres Aufenthalts besuchen wollte. Der Bezirk, in dem die meisten reichen und privilegierten Einwohner lebten, war nicht dabei gewesen.
    Dmitri betrachtete sie forschend. „Aber sonderlich begeistert klingen Sie nicht.“
    „Ich bin auch nicht hier, um mich begeistert zu zeigen.“ Wegwerfend zuckte sie die Schultern und wich seinem aufmerksamen Blick aus. „Was gibt es denn zum Abendessen?“, fragte sie und richtete ihre Aufmerksamkeit bewusst auf die Töpfe.
    „Spaghetti alla carbonara. Das ist …“
    „Ich weiß, was das ist, Dmitri. Schließlich sind wir Engländer keine Hinterwäldler“, fügte sie schnippisch hinzu. „Wir essen an Feiertagen sogar schon mit Messer und Gabel.“
    Dmitri hatte auf einen entspannten Abend gehofft. Mit ungezwungener Plauderei während des Essens, das er gekocht hatte, sodass sich ihre Feindseligkeit ihm gegenüber vielleicht ein wenig zerstreute. Doch nur wenige Minuten in ihrer Gesellschaft machten ihm klar, dass Lily auf einen weiteren Streit aus war.
    Zugegeben, er hätte ihr das Handy nicht wegnehmen sollen, ohne sie vorher zu fragen. Allerdings hatte sie sich bereits im Bad eingeschlossen, als er es zwischen Geldbörse, Lippenstift und Büchern fand. Und da sie inzwischen das Wasser eingelassen hatte, wäre jede weitere Unterhaltung unmöglich gewesen.
    Ungehalten seufzte er. „Ich erinnere mich, dass ich während meiner Zeit in England in einigen sehr guten italienischen Restaurants gegessen

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