Gefangen im Palazzo der Leidenschaft
ihrer Nähe schon wieder Hitze in sich aufsteigen spürte.
„Oh.“ Lily blinzelte. „Dann bist du unter dem Handtuch also gar nicht nackt?“
Diesmal konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Nein, nicht ganz.“
Was auch nicht gerade beruhigend für sie war. Denn ein Mann wie Dmitri trug sicher eine knappe Badehose in Schwarz, die mehr offenbarte als verhüllte.
Und warum auch nicht? Mit seinem schlanken, muskulösen Körper, der in solch einer Badehose sicher sehr reizvoll aussah …
Nein, hör auf ! Es interessierte sie nicht im Mindesten, wie er in einer knappen Badehose aussehen würde.
Lügnerin!
Denn es interessierte sie weit mehr, als gut für sie war.
Als sie ein amüsiertes Funkeln in seinen Augen sah, wandte Lily sich ab. „Der Kaffee ist gleich fertig“, verkündete sie leichthin, nachdem sie einen Blick auf die Maschine geworfen hatte.
„Also das Stichwort für mich, mir etwas anzuziehen?“, murmelte Dmitri.
Ganz sicher das Stichwort zu gehen, wohin auch immer. „Es sei denn, du willst weiter frieren.“ Scheinbar desinteressiert zuckte sie die Schultern, was weder sie selbst noch ihn überzeugen konnte.
Keinem Mann sollte es erlaubt sein, so sündhaft gut auszusehen wie Dmitri. Denn mit seinem harten, muskulösen Körper zog er alle Blicke auf sich.
„Lily?“
Tief atmete sie durch und setzte eine freundliche Miene auf, ehe sie sich umdrehte. „Ja?“
„Nur damit du weißt, dass ich eben die Wahrheit gesagt habe …“ Langsam zog er das Handtuch von den Hüften. Er trug tatsächlich eine knappe schwarze Badehose, die der Fantasie keinen Spielraum mehr ließ. Zumindest Lilys Fantasie nicht.
Hatte er das Handtuch bewusst abgenommen, um sie noch mehr in Verlegenheit zu bringen? Oder weil er wusste, welche Wirkung er mit seinem fast nackten Körper auf sie ausübte?
Sollte er es vorher noch nicht gewusst haben, musste es ihm jetzt klar geworden sein. Denn sie konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Ihre Wangen röteten sich, während Erregung sie durchflutete. Ihre Brüste prickelten, und heiße Wellen durchfluteten ihren Schoß.
Seine Schultern waren sehr breit und stark, seine muskulöse Brust von dunklen Härchen bedeckt, die Lily vor wenigen Stunden noch liebkost hatte. Sein flacher, muskulöser Bauch zeigte, dass Dmitri neben all der Schreibtischarbeit regelmäßig trainieren musste. Und was die Ausbuchtung in seiner knappen Badehose betraf …
Fast verzweifelt wandte Lily den Blick ab und richtete ihn auf sein attraktives Gesicht. Wütend funkelte sie ihn an, weil er sich nicht einmal die Mühe machte, seine Belustigung zu verbergen. „Sehr nett, Dmitri“, bemerkte sie scharf und musterte ihn bewusst langsam von Kopf bis Fuß. „Würdest du dich vielleicht nicht so exhibitionistisch geben und dir jetzt etwas anziehen?“
Bei ihren Worten und dem herablassenden Blick konnte Dimitri das Lachen nicht länger zurückhalten. Sie war wirklich die interessanteste Frau seit langem. Wenn nicht sogar überhaupt.
Ein ernüchternder Gedanke … Denn sich für eine Frau wie Lily Barton zu interessieren, stand ganz sicher nicht auf seiner Liste der Dinge, die er in Zukunft in Angriff nehmen wollte. Was die momentane Liste betraf, sah die Sache ganz anders aus …
„Warte nicht auf mich, wenn du lieber ins Bett gehen willst“, sagte Dmitri und wickelte sich das Handtuch wieder um die Hüften.
Lily krauste die Stirn. „Ich würde gern bleiben und auch einen Kaffee trinken, es sei denn, du möchtest es nicht.“
Er presste die Lippen zusammen bei dem Gedanken, dass Lily hier auf ihn warten würde. „Und warum sollte ich nicht wollen, dass du bleibst und auch einen Kaffee trinkst, zumal du ihn ja selbst gemacht hast?“
Sie zuckte die Schultern. „Mir schien nur … dass du lieber allein sein willst.“
Er war es gewohnt, allein zu sein. Sicher, Claudia lebte auch noch bei ihm im Palazzo, aber sie stand im Gegensatz zu ihm spät auf, sodass sie nur selten miteinander frühstückten. Abends ging Claudia immer aus – seit einiger Zeit mit Felix, wie er jetzt wusste –, und er war gewöhnlich den ganzen Tag in seinem Büro außerhalb und kam erst abends nach Hause. Was bedeutete, dass Bruder und Schwester größtenteils getrennte Wege gingen.
Tatsächlich konnte Dmitri sich nicht erinnern, wann er zum letzten Mal so viel Zeit in der Gesellschaft eines Menschen verbracht hatte, der weder verwandt mit ihm war noch geschäftlich mit ihm zu tun hatte.
Auch bei seinen
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