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Gefangen im Terror (German Edition)

Gefangen im Terror (German Edition)

Titel: Gefangen im Terror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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in eine ausweglose Situation gebracht. Ich war so enttäuscht, dass ich nicht einmal weinen konnte.
    Der Tag ging langsam dahin, die Sonne brannte auf das flache Dach und es wurde immer heißer. Kein Luftzug kam in diesen engen Raum, ich hatte Angst zu ersticken. Es war auch kein Laut zu hören.
    Ich gab es irgendwann auf, zu lauschen und fügte mich in mein Schicksal. Ich hoffte sehr, dass die Aufseherin abends wiederkommen würde, um mich frei zu lassen. Es war inzwischen unerträglich heiß und ich war sehr durstig. Meine Notdurft musste ich auch nach einigen Stunden in einer Ecke verrichten. Es war ekelhaft, zwischen all dem Unrat und ich bemühte mich, nicht damit in Berührung zu kommen. Die Zeit verging endlos langsam. Inzwischen war es auch draußen dunkel, das konnte ich durch die Ritzen der Türe sehen.
    Endlich hörte ich ein Fahrgeräusch und schlagende Autotüren. Wahrscheinlich waren die Frauen wieder zurückgekommen. Ich hoffte sehr, dass sie mich vermissten und vielleicht nach mir fragten. Vielleicht war es ihnen zu Beginn ähnlich ergangen und sie erinnerten sich daran. Als ob mein Wunsch erhört worden wäre, näherten sich Schritte. Das Schloss wurde aufgesperrt und die Aufseherin öffnete die Türe.
    „Du kannst jetzt herauskommen. Morgen früh kommst du zur Abfahrt rechtzeitig und in ordentlicher Kleidung!“ sagte sie, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Mit gesenktem Kopf ging ich hinter ihr her und dann in unsere Unterkunft. Es war so, wie ich vermutet hatte. Die Frauen lagen wieder auf ihren Matratzen und ruhten sich von den Strapazen aus. Sie beachteten mich nicht.
    Ich ging in den Waschraum und duschte mich, dabei trank ich auch jede Menge Wasser, obwohl ich wusste, dass das vielleicht nicht gut für mich war. Das Wasser kaum aus Tanks und war wahrscheinlich verunreinigt. In dem Moment war es mir egal, mein Durst war größer. Das Wasser reichte gar nicht aus, all den Schmutz wegzuwaschen, den ich in dem kleinen Raum aufgenommen hatte.
    Plötzlich stand Tarantula in der Tür. „Jetzt ist es genug“, sagte sie streng, „wir wollen auch noch etwas Wasser!“ Ich drehte den Hahn ab und antwortete: „Es tut mir leid. Ich bin schon fertig.“ Obwohl mein Haar noch seifig war, schlüpfte ich schnell in meine Kleider und ging zu den anderen. Sie waren bereits in der kleinen Küche und machten sich am Herd zu schaffen. Ich war so froh, dass sie nicht von mir erwarteten, dass ich mich beim Kochen beteiligte. Davon hatte ich wirklich keine Ahnung. Wenn ich mich allein versorgen musste, dann aß ich immer Brot und Obst. Meine Ansprüche ans Essen waren deshalb auch nicht besonders hoch.
    Natürlich hatten sie mitbekommen, dass ich eingesperrt gewesen war. Spöttisch sagte eine der Frauen zu mir: „Das Kämpfen ist besser als den ganzen Tag im Dunkeln zu sein! Du wirst es schon noch lernen.“ Ich sagte nichts darauf, denn ich fand das eine so schrecklich wie das andere. Sie würden mich nicht verstehen. Ich wollte so schnell wie möglich wieder hier weg.
    Tarantula blieb im Schlafraum und beobachtete mich. Dann sagte sie plötzlich: „Jetzt haben wir einen passenden Namen für dich gefunden. Du heißt „Jalal“. Natürlich war ich nicht besonders glücklich darüber „Gefängnis“ zu heißen, aber ich wollte mich nicht dagegen zur Wehr setzen. Mir wäre auch kein passender Kampfname eingefallen. Ich fand es ziemlich albern, sich einen besondern Namen zuzulegen. Ich verstand nicht, warum das hier so wichtig war.
    Der Abend verlief wie der vorige. Das Essen war genau so einfach wie sättigend und die Diskussion, welche der Frauen den besten Eindruck auf die Ausbilder gemacht hatte, fand ich ziemlich langweilig. Noch kannte ich sie ja nicht. Außerdem war ich heilfroh, die Nacht hier bei den anderen verbringen zu können. Das Gefängnis hatte mir einen großen Schreck eingejagt.
    Eine der Frauen stammte aus Lettland. Sie war sehr groß und blond, aber sie wirkte trotz ihrer Größe zart und zerbrechlich. Auch sie trug während der Übungen die Kampfkleidung, die aus einer weiten Männerhose und einer über hüftlangen weiten Jacke bestand. Darunter konnte man noch Hemden oder T-Shirts tragen. Sie war keine Muslimin sondern orthodoxe Christin. Wenn wir unsere Gebete sprachen, ging sie immer nach draußen. Sie hatte sich den Namen „Dragon“ gegeben, der so gar nicht zu ihr passte. So bald es eine Gelegenheit gab, würde ich sie fragen, warum sie in dieses Lager gekommen war.
    Man hatte mich

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