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Gefangen im Zwielicht

Gefangen im Zwielicht

Titel: Gefangen im Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Rank
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und zu, als sie ihm die Hand gab, dann löste sich ein „Hpm“, aus ihrer Kehle. Ich musste mich zusammennehmen, nicht zu lachen, konnte mir jedoch ein Grinsen nicht verkneifen.
    „Darf ich dir die Tasche abnehmen?“ Alexei zeigte auf Fionas Schultasche und öffnete zugleich die hintere Wagentür.
    „Tasche?“, wiederholte Fiona, als hätte sie das Wort noch nie gehört. Zumindest schien ihre Stimme zurückgekehrt zu sein.
    Alexei grinste und warf mir einen unschuldigen Blick zu. Als ob er nicht wüsste, was für eine Wirkung er auf Frauen hatte.
    „Deine Schultasche“, sagte er freundlich. Fiona brauchte noch einige Sekunden, bevor sie sich fing. Dann zuckte sie zusammen, als würde sie aus einem Tagtraum hochfahren.
    „Ach so, ja. Entschuldigung.“ Sie reichte Alexei die Tasche und er bedeutete ihr, auf dem Rücksitz Platz zu nehmen. Ich setzte mich wieder auf den Beifahrersitz, Alexei startete den Motor. Ich erklärte ihm den Weg und beobachtete Fiona im Rückspiegel. Den Ausdruck in ihren Augen kannte ich nur vom Weihnachtsabend, wenn Bescherung war, oder wenn sie sich mal wieder verliebt hatte. Sie lehnte sich vor und legte eine Hand auf meine Schulter.
    „Was ist mit deinem Wagen, Leon?“
    Ich zuckte mit den Schultern. „Ich hab keinen blassen Schimmer. Er ist nicht angesprungen.“
    Mein Blick fiel auf Alexeis blasse, kräftige Hand, als der sie auf die Gangschaltung legte. Er beschleunigte, der Motor heulte auf.
    „Wenn wir nachher zurückfahren, kümmern wir uns darum, wenn du willst.“
    Ich fixierte ihn von der Seite und nickte. „Wenn es dir nichts ausmacht.“
    Er sah mich kurz an. „Natürlich nicht, Leon. Vielleicht hast du das Licht brennen lassen. Ich gebe dir nachher Starthilfe und dann sehen wir weiter.“
    „Danke.“ Ich seufzte leise und fuhr mir durch das Haar. Irgendwie war mir schon wieder so warm. Alexei streckte den Arm aus und schaltete die Klimaanlage kühler. Heilige Scheiße, ich sollte mir langsam angewöhnen, meinen Geist vor ihm zu verschließen.
    „Woher kennt ihr euch?“, fragte Fiona plötzlich. Alexei und ich antworteten gleichzeitig mit einem „Wir haben …“
    Meine Schwester kicherte, wir warfen uns amüsierte Blicke zu.
    „Wir haben geschäftlich miteinander zu tun“, erklärte Alexei. Er blickte in den Rückspiegel. „Und du machst also Karate?“
    Sie nickte eifrig und lehnte sich wieder nach vorne. „Ja, zweimal die Woche. Ich hab schon den grünen Gurt“, antwortete sie stolz.
    „Dann sollte ich mich wohl besser nicht mit dir anlegen, das hört sich ziemlich gefährlich an.“
    Fiona lachte und schüttelte den Kopf, dass ihr goldener Pferdeschwanz hin und her flog. Ich warf Alexei möglichst unauffällige Blicke von der Seite zu, ich konnte einfach nicht anders. Einige Male fixierte mich sein smaragdgrünes Augenpaar und ich sah rasch weg.
    Wir hielten noch etwas Smalltalk, nach zwanzig Minuten hatten wir die Karateschule erreicht. Alexei stieg eilig aus und öffnete für Fiona die Wagentür. Oh Mann … hatte er einen Benimmkurs besucht, oder was war mit ihm los? Ich sprang hastig aus dem Auto. Alexei half meiner Schwester aus dem Wagen und nahm ihre Tasche vom Rücksitz.
    „Hat mich gefreut, dich kennen zu lernen, Fiona. Viel Spaß beim Training.“
    Sie zupfte verlegen an ihrem Pferdeschwanz, gab ihm die Hand und klimperte mit ihren schwarz getuschten Wimpern. „Danke. Hat mich auch gefreut. Man sieht sich hoffentlich mal wieder?“
    Er nickte. „Selbstverständlich. Leon war so freundlich, mich auf die Wohltätigkeitsveranstaltung einzuladen.“
    Fionas Augen fingen zu leuchten an. „Cool! Dann sehen wir uns am Samstag. Und danke, fürs Fahren.“
    „Gern geschehen. Bis Samstag, Fiona.“ Alexei zeigte seine beiden blendend weißen Zahnreihen, in dem er hinreißend lächelte und stieg in den Wagen, während ich mich von meiner Schwester verabschiedete. Sie küsste mich auf die Wange und flüsterte mir ins Ohr: „Mann ist der Typ heiß. Das gibt’s doch nicht.“
    Was du nicht sagst, hätte ich beinahe geantwortet, konnte mich aber gerade noch beherrschen.
    „Pschhhht!“, tat ich gespielt entsetzt und schüttelte tadelnd den Kopf. „Alexei ist ein paar Nummern zu groß für dich, Kleines. Such dir mal lieber einen Knaben in deinem Alter, zum Spielen.“
    Sie schmollte, aber dann stahl sich ein Grinsen auf ihre Mundwinkel.
    „Also … Mama holt dich um halb acht ab. Wir sehen uns spätestens am Samstag, okay?“
    „Okay. Bis dann

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