Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefangen in der Wildnis

Gefangen in der Wildnis

Titel: Gefangen in der Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
verarbeiten.
    Ja, da war ein Flugzeug. Ganz offensichtlich ein Suchflugzeug, denn es flog tief über den Baumkronen. Aber es flog in die entgegengesetzte Richtung. Jetzt eine Leuchtkugel abzufeuern wäre völlig zwecklos und reine Verschwendung.
    Ihrer beider Blick haftete auf dem dunklen Fleck am Himmel, der sich immer weiter entfernte, bis das Motorengebrumm nicht mehr zu hören war. Die nachfolgende Stille war ohrenbetäubend. Mit dem Geräusch waren auch ihre Hoffnungen auf eine Rettung gestorben.
    Cooper kam langsam wieder zu sich. Seine Augen waren kalt und leer und blickten so mordlustig, dass Rusty unwillkürlich einen Schritt zurückwich.
    „Was, zum Teufel, hast du dir dabei gedacht, einfach einzuschlafen?"
    Rusty hätte es vorgezogen, wenn er sie angebrüllt hätte. Mit Wüten und Toben konnte sie umgehen, dagegen wusste sie sich zu wehren. Aber diese leise, gleich einer Schlange zischelnde Stimme erschreckte sie zu Tode.
    „Ich ... ich habe die Wäsche erledigt", begann sie zu stottern. „Ich war so müde, weil ich die nassen Kleidungsstücke ..."
    Plötzlich schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, dass sie ihm keine Rechtfertigung schuldig war. Von Anfang an hatte er die Verantwortung für die Leuchtpistole übernommen.
    Empört stemmte sie die Hände in die Hüften. „Wie kannst du es wagen, mir die Schuld zu geben! Wieso bist du überhaupt ohne Leuchtpistole losmarschiert?"
    „Weil ich heute Morgen so stinkwütend war, dass ich sie vergessen habe."
    „Also ist es deine Schuld, dass sie nicht abgefeuert wurde. Nicht meine!"
    „Es ist deine Schuld, dass ich so wütend war."
    „Wenn du dein aufbrausendes Temperament nicht beherrschen kannst, wieso erwartest du es dann eigentlich von mir?"
    Seine Augen verdunkelten sich. „Selbst wenn ich die Pistole bei mir gehabt hätte, wäre es immer noch nicht sicher gewesen, dass sie die Leuchtkugel auch gesehen hätten. Aber Rauch aus dem Kamin hätten sie mit Sicherheit bemerkt. Aber nein, du musst ja deinen Schönheitsschlaf halten und das Feuer ausbrennen lassen."
    „Warum hast du kein Signalfeuer gemacht? Ein großes, das mögliche Rettungsmannschaften nicht übersehen können?"
    „Ich hatte es nicht für nötig gehalten, da wir ja einen rauchenden Kamin haben. Allerdings wusste ich da noch nicht, dass du nachmittags gern ein Nickerchen machst."
    Sie wankte, dann sagte sie verteidigend: „Kaminrauch hätte ihre Aufmerksamkeit sowieso nicht erregt. Das ist nichts Außergewöhnliches."
    „So weit draußen in der Wildnis schon. Sie hätten zumindest ein paar Schleifen gezogen, um es sich genauer anzusehen."
    Rusty suchte verzweifelt nach der nächsten Begründung. „Der Wind ist zu stark, da hätte sich nie eine sichtbare Rauchsäule bilden können, selbst wenn das Feuer gebrannt hätte."
    „Aber es wäre eine Chance gewesen."
    „Keine so gute wie eine Leuchtkugel. Wenn du denn die Pistole bei dir gehabt hättest."
    Es war unklug, ihn in diesem Moment an die Vernachlässigung seiner Pflicht zu erinnern.
    Er machte einen bedrohlichen Schritt nach vorn. „Ich hätte große Lust, dir den Hals umzudrehen, weil du das Flugzeug hast vorbeifliegen lassen."
    „Warum tust du es dann nicht endlich?" Sie warf den Kopf zurück. „Das wäre mir lieber, als mir deine ständigen Bemerkungen über meine Unfähigkeit anhören zu müssen."
    „Dabei lieferst du mir so viele Beweise für deine Unfähigkeit, dass ich ausreichend Material für die nächsten Jahre habe, die wir hier vielleicht festsitzen, und immer noch nicht alle aufgezählt hätte."
    Ihre Wangen liefen vor Empörung rot an. „Ich gebe es zu! Ich bin nicht dafür geschaffen, in einer primitiven Hütte im Busch zu leben. Das ist nicht der Lebensstil, den ich gewählt habe."
    Er reckte sein Kinn vor. „Du kannst nicht einmal kochen."
    „Weder wollte ich es je lernen, noch bestand die Notwendigkeit dazu. Ich bin eine Karrierefrau", sagte sie mit wildem Stolz.
    „Deine so genannte Karriere nützt mir hier überhaupt nichts!"
    „Ich, ich, ich", schrie Rusty ihn an. „Während dieser ganzen schrecklichen Plackerei denkst du nur an dich."
    „Ha! Könnte ich das mal nur. Stattdessen muss ich ständig auf dich Rücksicht nehmen. Du bist wie ein Mühlstein um meinen Hals."
    „Es ist nicht meine Schuld, dass ich diese Verletzung am Bein abbekommen habe."
    „Und wahrscheinlich behauptest du jetzt auch wieder, es sei nicht deine Schuld, dass diese beiden Kerle wegen dir übergeschnappt sind."
    „Nein,

Weitere Kostenlose Bücher