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Gefangen in der Wildnis

Gefangen in der Wildnis

Titel: Gefangen in der Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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wartete, bis ihm die Geduld ausging. „Also?"
    „Also was?"
    „Sag doch irgendwas dazu."
    „Ich stimme dir zu."
    Er stieß den Atem aus. „Na schön. Jetzt, da das klar ist, und da auch klar ist, wie unsinnig es wäre, etwas in dieser Hinsicht zu unternehmen, müssen eine Menge Dinge ausgebügelt werden, denn es wird ein verdammt langer Winter werden. Einverstanden?"
    „Einverstanden."
    „Erstens, keine verbalen Schlammschlachten mehr zwischen uns." Der Blick aus ihren braunen Augen war mehr als frostig. Knurrend fügte er an: „Ich gebe zu, dass ich den größeren Teil davon geliefert habe. Lass uns einfach übereinkommen, dass wir den anderen nicht mehr mit Worten attackieren werden."
    „Versprochen."
    Er nickte. „Das Wetter ist unser Feind. Ein gefährlicher Feind. Er wird unsere ganze Aufmerksamkeit und Energie benötigen. Wir können uns den Luxus nicht leisten, auch noch gegeneinander zu kämpfen. Unser Überleben hängt davon ab, wie wir zusammen leben können."
    „Ich höre."
    Er machte eine Pause, um sich zu sammeln. „So wie ich das sehe, werden wir traditionelle Rollen annehmen müssen."
    „Du Tarzan, ich Jane."
    „So ungefähr. Ich besorge das Essen, du kochst es."
    „Wie dir bereits aufgefallen ist, bin ich keine besonders gute Köchin."
    „Mit der Zeit wirst du es lernen."
    „Ich werd's zumindest versuchen."
    „Geh aber nicht sofort in Abwehrstellung, wenn ich dir einen Ratschlag gebe."
    „Dann verkneif dir die abfälligen Bemerkungen über meinen Mangel an Talent. Dafür bin ich gut in anderen Dingen."
    Sein Blick blieb auf ihren Lippen haften. „Das kann ich bestätigen." Nach einem langen Augenblick erhob er sich. „Ich erwarte nicht von dir, dass du mich bedienst."
    „Ich von dir auch nicht. Ich werde meinen Teil erledigen. “
    „Ich helfe dir dabei, die Hütte und die Wäsche sauber zu halten."
    „Danke."
    „Ich bringe dir bei, wie du besser zielen kannst. Damit du dich nötigenfalls mit dem Gewehr verteidigen kannst, wenn ich weg bin."
    „Weg?" wiederholte sie matt. Sie fühlte sich, als hätte er ihr gerade den Boden unter den Füßen fortgezogen. Er wollte weg!
    Er zuckte nur die Schultern. „Wenn das Wild rar wird und der Fluss einfriert, werde ich länger auf der Suche nach Essen unterwegs sein."
    Sie sah diesen Zeiten, in denen sie vielleicht tagelang allein in der Hütte sein würde, schon jetzt mit Grausen entgegen. Selbst ein grober, vulgärer Cooper ohne Manieren war immer noch besser als gar kein Cooper.
    „Und jetzt kommt der wichtigste Punkt." Er wartete, bis er ihre ungeteilte Aufmerksamkeit hatte. „Ich bin der Boss", sagte er und tippte sich dabei auf die Brust. „Wir brauchen uns nichts vorzumachen. Wir befinden uns hier in einer Situation auf Leben und Tod. Du weißt vielleicht alles über Immobilien, kalifornischen Schick und das Leben der Reichen und Schönen, aber hier ist dieses Wissen keinen Pfifferling wert. Wenn du auf deinem Territorium bist, kannst du tun und lassen, was du willst, ich werde dir sogar noch applaudieren. Aber hier oben hörst du auf mich."
    Es versetzte ihr einen Stich, dass ihr Wissen seiner Meinung nach außerhalb von Beverly Hills nicht viel wert war. „Wenn ich mich recht entsinne, habe ich deine Stellung als Machoversorger nie infrage gestellt."
    „Gut, dann sieh zu, dass du es auch in Zukunft nicht tun wirst. In der Wildnis gibt es so etwas wie Gleichberechtigung der Geschlechter nicht."
    Als er aufstand, fiel sein Blick auf die Decke auf ihrem Bett. „Und noch eines: Keine albernen Vorhänge mehr. Die Hütte ist zu klein und wir leben zu eng zusammen, um solche Versteckspiele zu spielen. Wir wissen, wie der andere nackt aussieht, es ist kein Geheimnis mehr. Außerdem", sein Blick glitt über sie, „wenn ich dich wirklich wollte, würde mich auch keine Decke aufhalten. Und wenn ich mit dem Gedanken spielen würde, dich zu vergewaltigen, hätte ich es schon längst getan."
    Ihre Blicke hielten einander endlos gefangen, dann drehte er sich um. „Zeit zum Aufstehen. Ich habe schon Kaffee gemacht."
    An diesem Morgen war der Haferbrei erheblich besser als gestern. Er klebte nicht mehr wie Sägespäne am Gaumen und war mit einer Prise Salz und Zucker abgeschmeckt. Cooper aß alles bis auf den letzten Krümel auf, sagte aber keinen Ton.
    Rusty war auch nicht eingeschnappt, wie sie es vor kurzem noch gewesen wäre. Seine fehlende Kritik kam einem Kompliment gleich. Sie hatten einander versprochen, sich nicht mehr

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