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Gefangen in Deutschland

Gefangen in Deutschland

Titel: Gefangen in Deutschland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Schneidt
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gefährlich ruhig.
    »Ich rede so mit dir, wie du mit mir redest«, gab ich ihm Kontra.
    Ich hatte meinen Satz kaum zu Ende gesprochen, als er mir auch schon eine schallende Ohrfeige verpasst hatte. Starr vor Schreck hielt ich den Atem an. Meine Wange brannte wie Feuer.
    Mit einem Mal wurde ich von einer unbändigen Wut erfasst. Ohne weiter nachzudenken, ging ich wie eine Furie auf ihn los. Doch weit kam ich dabei nicht. Schon spürte ich den nächsten Schlag in meinem Gesicht. Nun hatte er meine Nase getroffen, und ich merkte, wie mir das Blut langsam über das Gesicht rann. Dann zog er mich an den Haaren ins Schlafzimmer und warf mich aufs Bett.
    »Wage nicht, auch nur einen Schritt aus dem Schlafzimmer rauszukommen, bevor ich dir das erlaube! Hier kannst du darüber nachdenken, ob du mir in Zukunft noch einmal widersprichst!«
    Mahmud bebte vor Zorn. Unbeherrscht knallte er die Tür ins Schloss, als er den Raum verließ.
    Ich war unfähig, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Er hat es wieder getan, er hat es wieder getan!, hämmerte es in meinem Kopf. Er hat sein Versprechen gebrochen und Gewalt gegen mich angewendet. Mich geschlagen, als wäre ich ein Stück Vieh!
    Nachdem ich den ersten Schock verdaut hatte, beschloss ich, zumindest den Versuch zu starten, aus unserer Wohnung zu flüchten. Wir wohnten im Erdgeschoss, sodass ich ohne Weiteres durchs Fenster nach draußen gelangen konnte. Das Problem war nur, dass sich der Autoschlüssel im Flur befand und ich nicht genau wusste, in welchem Raum der Wohnung sich Mahmud aufhielt.
    Langsam und vorsichtig schob ich die Tür auf. Ich zitterte vor Anspannung. Da lag der Schlüssel, auf dem kleinen Flurschränkchen! Er war fast zum Greifen nahe. Aus dem Wohnzimmer hörte ich Geräusche, die darauf schließen ließen, dass der Fernseher in Betrieb war. Auf Zehenspitzen schlich ich in den Flur. Zum Glück war der Fußboden mit einem dicken Teppichboden ausgelegt, der jeden meiner Schritte schluckte. Ich versuchte den Schlüssel an mich zu nehmen, ohne dass ein verräterisches Klimpern entstand.
    Ich hatte ihn gerade in meiner Rocktasche verstaut, als Mahmud in den Flur hinaustrat. Sofort verengten sich seine Augen, und er begann mich erneut anzuschreien.
    »Hast du nicht kapiert, was ich dir gesagt habe? Willst du noch mehr Schläge haben? Hat es dir noch nicht gereicht?«
    Wieder packte er mich an den Haaren und zog mich ins Schlafzimmer zurück, wo er mich zu Boden stieß und auf mich spuckte. Als er diesmal den Raum verließ, schloss er die Tür von außen ab.
    Mir war das egal. Ich war nur froh, dass er den fehlenden Autoschlüssel nicht bemerkt hatte. Für einen Moment verhielt ich mich ganz ruhig, um Kraft zu sammeln. So leise ich konnte, öffnete ich dann das Fenster und kletterte hinaus. Schnell rannte ich zu seinem Auto und versuchte den Motor zu starten. Vor lauter Aufregung gelang es mir erst beim dritten Versuch. In ständiger Panik, dass er meine Flucht mittlerweile bemerkt haben könnte, schaute ich mich immer wieder um. Als ich endlich die Straße Richtung Ortsausgang befuhr, fing ich vor Erleichterung an zu weinen. Völlig ohne Ziel fuhr ich durch die Gegend. Mein erster Gedanke war, zu Maria oder zu Petra zu fahren. Doch sofort verwarf ich diese Idee wieder, dort würde er mich sicherlich zuerst suchen. Auch meine Mutter schied aus. Sie würde sich nur wahnsinnig aufregen, wenn sie von meiner Situation erfuhr. Plötzlich fiel mir Manuela ein. Wir waren erst einmal bei ihr und Hassan zu Besuch gewesen, dort würde er mich sicherlich nicht vermuten. Erleichtert gab ich Gas.
    Glücklicherweise war Manuela auch zu Hause. Erschrocken blickte sie mich an, als sie mich vor ihrer Tür stehen sah.
    »Katja, um Himmels willen, was ist denn mit dir passiert? Dein ganzes Gesicht ist ja blutverschmiert!«
    Ich hatte diese Tatsache gar nicht mehr wahrgenommen. Ein Blick in Manuelas Badezimmerspiegel bestätigte mir, dass sie recht hatte. Nachdem ich mir das Blut aus dem Gesicht gewaschen hatte, führte sie mich in die Küche und stellte eine dampfende Tasse Kaffee vor mich hin. Ihr Blick war voller Mitgefühl, als sie mich bat, ihr zu erzählen, was passiert war.
    »Dieser Idiot!«, stieß sie wütend hervor, als ich geendet hatte. »Selbstverständlich kannst du erst mal hierbleiben! Ich schaue schnell nach, ob ich etwas anderes für dich zum Anziehen finde. Ich müsste noch ein paar passende Sachen von meiner Schwester hier haben.«
    Kurze Zeit später kehrte

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