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Gefangen in Deutschland

Gefangen in Deutschland

Titel: Gefangen in Deutschland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Schneidt
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Mal: Hast du davon gewusst, Katja?«
    Aus Erfahrung wusste er genau, dass ich wegen meiner großen Angst vor ihm unter einem solchen Druck irgendwann einknicken würde. Und natürlich brach ich prompt in Tränen aus und gestand mit einem Nicken, ihn angelogen zu haben.
    Sofort ließ Mahmud mich los, um mir gleich darauf mit voller Wucht ins Gesicht zu schlagen. Dann packte er mich bei den Schultern und begann mich wild hin und her zu schütteln.
    »Was hat Petra vor? Warum hat sie das getan?«, brüllte er mich an.
    Schützend hielt ich mir die Hände vors Gesicht und versuchte mein Schluchzen zu unterdrücken. Auch Ahmed schrie nun wie von Sinnen auf mich ein. Würde er auch gleich losschlagen? Was hatten die beiden Männer mit mir vor, wo würde ihre Wut sie noch hintreiben?
    Vor lauter Panik erzählte ich schließlich alles, was ich wusste. Ich berichtete von Petras Verhältnis zu Kerim, dem beabsichtigten Umzug und der geplanten Hochzeit.
    Kaum war ich fertig mit meiner Aussage, schlug mir Ahmed auch schon mehrmals mit der flachen Hand ins Gesicht. Beide Männer überhäuften mich mit den unflätigsten türkischen Schimpfwörtern. Mahmud machte mir heftige Vorwürfe, dass ich ihn von Petras Plänen nicht in Kenntnis gesetzt hatte. Ich dachte, ich müsste wahnsinnig werden: Wieder einmal hatte ich mir nichts zuschulden kommen lassen und musste doch bitterlich für die Fehler anderer Leute zahlen. Die ohnmächtige Wut, die mich befallen hatte, raubte mir fast den Verstand.
    Nach einer halben Ewigkeit ließen die beiden Männer endlich von mir ab. Spontan beschlossen sie, Petra aufzusuchen. Sie waren kaum zur Tür hinaus, als mir auch schon dämmerte, was nun vermutlich geschehen würde. Ich warf alle meine Ängste über Bord und folgte ihnen. Ich musste zumindest versuchen, meine Freundin vor ihnen zu beschützen.
    Ich kam gerade noch rechtzeitig, um das letzte Splittern von Holz zu hören: Mahmud und Hassan hatten Petras Wohnungstür eingetreten und drängten nun in den Eingang hinein. Natürlich hielt sich auch Kerim in der Wohnung auf. Dafür war von den beiden Polizisten keine Spur mehr zu sehen. Sicherlich hatten sie ihre Aufgabe als erfüllt betrachtet und schon längst wieder ihren normalen Dienst fortgesetzt.
    Als Petra die Gefährlichkeit der Situation erkannte, begann sie verzweifelt um Hilfe zu schreien. Sofort kam Kerims Bruder Ismet herbeigeeilt, der ja im selben Haus wohnte.
    Mahmud und Ahmed zögerten keine Sekunde mehr: Wie die Besessenen stürzten sie sich auf die beiden Männer und prügelten mit aller Gewalt auf sie ein.
    Ich sah sofort, dass Kerim und Ismet dem kaum etwas entgegenzusetzen hatten. Mittlerweile standen auch Hülya und Erika im Hausflur und begannen hysterisch zu schreien.
    Es dauerte nur ein paar Minuten und die beiden Brüder waren so übel zugerichtet, dass sie sich nur mit Mühe in ihre Wohnung nebenan schleppen konnten, wo sie sich sofort hinter verschlossenen Türen verbarrikadierten.
    Nun wandten sich Ahmed und Mahmud Petra zu. Diese hatte die ganze Zeit völlig unter Schock in einer Ecke des Zimmers gestanden und ungläubig verfolgt, was sich in ihrer Wohnung abspielte. Als ich erkannte, was als Nächstes passieren würde, stürzte ich mich auf meine Freundin, um sie zu schützen.
    Kaum hatte Mahmud mein Vorhaben registriert, richtete sich seine ganze Wut auf mich.
    »Habe ich dir nicht verboten, dieses Haus noch einmal ohne meine Erlaubnis zu betreten?«, schrie er völlig außer sich.
    Bevor ich etwas erwidern konnte, hatte er mir auch schon einen kräftigen Tritt in den Magen verpasst. Für einen Moment blieb mir die Luft weg. Ein Schmerz von nie gekannter Intensität durchfuhr meinen Unterleib. Ich sank auf die Knie und blieb in zusammengekauerter Haltung auf dem Boden hocken.
    Aus den Augenwinkeln konnte ich verfolgen, wie Ahmed Petra von hinten festhielt und Mahmud ihr mit voller Wucht in den Schambereich trat.
    »Du lässt dich von niemandem mehr vögeln, du dreckige Hure!«, giftete er sie lautstark an.
    Petra brüllte vor Schmerzen auf und begann fürchterlich zu weinen. Noch mehrfach schlug Mahmud ihr ins Gesicht und bespuckte sie.
    »Du bist das letzte Stück Dreck!«, schimpfte er auf sie ein.
    Als er endlich von ihr abließ, legte Ahmed noch einmal richtig los. Auch er prügelte mit aller Gewalt auf Petra ein. Es sollte lange dauern, bis ich ihre furchtbaren Schreie aus meinem Gedächtnis verdrängen konnte, noch Monate später sollte ich davon träumen.
    Weil

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