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Gefangene deiner Dunkelheit

Titel: Gefangene deiner Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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nach einem Hinweis suchte, wie ihre Beziehung ursprünglich gewesen war. Stürmisch offensichtlich. Und ihr Name war MaryAnn. MaryAnn Delaney. An andere Einzelheiten, wie, wann und wo sie zum ersten Mal zusammen gewesen waren, erinnerte er sich nur dunkel, aber er kannte ihren berauschenden Geschmack. Und er war getrieben von dem Drang, sie zu beherrschen, ihr atemloses Flehen zu hören und ihre Augen verschleiert zu sehen vor leidenschaftlicher Begierde.
    Er hatte mit dem uralten Ritual die Verschmelzung ihrer Seelen noch einmal bestätigt, weil sein Geist es verlangt hatte. Aber sie war eine Frau, die eine feste Hand benötigte. Sie auszuziehen, übers Knie zu legen und ihr den hübschen Po zu versohlen, war etwas, was ihm keinesfalls missfallen würde. Und danach würde er sie aufs Bett legen, sie streicheln und liebkosen, von ihrer Süße kosten und sich jede ihrer wundervollen Kurven genau einprägen. Er wollte lernen, was sie schier um den Verstand brachte, bis sie um Verzeihung bat. Und dann würde er sie wieder und wieder an den Rand der Erfüllung bringen, bis sie wusste, wer ihr Gefährte wirklich war.
    Er trat einen Schritt auf sie zu, und irgendetwas huschte über ihr Gesicht, ein Ausdruck leiser Furcht vielleicht. Aber Manolito wollte nicht, dass sie ihn fürchtete – obwohl ein bisschen gesunde Angst sie vielleicht zur Mitarbeit bewegen würde. Verwirren würde sie sie auf jeden Fall. Manolito unterbrach seine Überlegungen, als sie zurücktrat und sich umschaute, als wollte sie die Flucht ergreifen.
    »Du solltest wissen, dass ich meiner Gefährtin niemals wehtun würde. Allerhöchstens würde ich eine angenehme Art der Bestrafung finden, von der ich sicher sein könnte, dass du sie letztendlich genießen würdest.«
    MaryAnn funkelte ihn an. »Was immer du auch meinst, das kannst du gleich wieder vergessen. Ich bin zu alt, um bestraft zu werden. Warum siehst du nicht einfach ein, dass wir einen Fehler gemacht haben? Beide. Ich bin hierhergekommen mit der Absicht, Juliettes Schwester beizustehen, und Riordan sagte mir, du seist in Schwierigkeiten. Wir hatten vorher noch nie ein Wort miteinander gewechselt, niemand hat mich je auch nur mit dir bekannt gemacht. Ich habe dich in den Karpaten auf dem Weihnachtsfest gesehen, unmittelbar bevor du angegriffen wurdest, und davor ein paarmal aus der Ferne, doch niemand hat uns je einander vorgestellt. Ich verfüge über keine übersinnlichen Kräfte, sondern bin nur ein ganz normaler Mensch, der Frauen in Not berät.«
    Manolito schüttelte den Kopf. Konnte das die Wahrheit sein? »Das ist unmöglich. Du bist keine Fremde für mich, sondern die andere Hälfte meiner selbst. Meine Seele erkennt deine. Wir sind zu einem Ganzen verschmolzen. Du gehörst zu mir und ich zu dir.« Ungeduldig fuhr er mit einer Hand durch sein seidiges langes Haar und strich es zurück, um es mit einem Lederriemen zusammenzubinden, den er aus seiner Tasche gezogen hatte.
    Ein wahnsinniges Gelächter drang in sein Bewusstsein, das ihn herumfahren und in alle Richtungen blicken ließ. Seine Körpersprache verriet, dass er MaryAnn unter allen Umständen beschützen würde. Mit einem Satz überbrückte er die Entfernung zwischen ihnen und zog sie hinter sich.
    »Was ist?«
    »Hörst du es nicht?« Er wusste, was da draußen war: die Vampire, die langsam aus den Schatten auftauchten, ihn mit ihren gnadenlosen Augen und weit aufgerissenen, schwarzen Löchern von Mündern anstarrten und mit ihren knochigen Fingern anklagend auf ihn zeigten.
    MaryAnn horchte angestrengt, konnte aber nur die lästigen Geräusche der Zikaden und anderer Insekten hören. Wer hätte gedacht, dass sie so laut sein könnten! Sie schüttelte den Kopf und spürte, wie das Mitgefühl mit ihm ihr schier das Herz zerriss. »Warum siehst du plötzlich so traurig aus, Manolito? Niemand sollte je so traurig sein.« Sie wünschte mit aller Kraft, er möge wieder glücklich sein ... lieber wieder aufgebracht und wütend als so verloren und so einsam.
    Da drehte er sich um, packte sie an den Oberarmen und zog sie an sich, starrte auf ihr argloses Gesicht herab und sah ihr für einen endlos langen Moment in die Augen. Dann legte er eine Hand an ihr Gesicht, und ein Ausdruck tief empfundenen Bedauerns grub Linien um seinen Mund und seine Augen, als er mit dem Daumen über ihre hohen Wangenknochen strich. »Ich habe dich gerade erst gefunden, MaryAnn, doch wenn du die Stimmen nicht hörst, bedeutet das, dass mein Verstand

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