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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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der Sache rauskommst«, antwortete er und zerrte sie zum Fenster, sodass die Polizisten sie sahen.
    »Verschwindet, oder das Mädchen wird dran glauben«, schrie er und zerrte sie wieder zurück. Kaum waren sie außer Sichtweite, riss April sich los und verpasste ihm einen kräftigen Tritt gegen das Schienbein. »Was zum Teufel soll das, Gabriel?«, fauchte sie.
    »Sie sollen glauben, ich halte dich als Geisel gefangen«, sagte er und rieb sich das Bein. »Sonst denken sie noch, du hättest etwas mit der Sache zu tun. Außerdem …« Er nahm ihre Hand und zog sie in den hinteren Teil der Kirche. »… verschafft uns das ein bisschen Zeit, einen Weg zu finden, wie wir hier rauskommen.«
    »Es gibt aber keinen«, sagte eine Stimme. Der Pfarrer trat hinter dem Altar hervor. »Sie können sie also loslassen, junger Mann.«
    Gabriel trat schützend vor April. »Los, aus dem Weg, sonst …«
    »Wagen Sie es nicht, mir im Hause des Herrn zu drohen!«, rief der Pfarrer. »Komm her, April. Hier bist du sicher!«
    »Nein, bitte«, sagte April. »Ich will mit ihm gehen.« Plötzlich wusste sie, dass er die Wahrheit gesagt hatte. Gabriel und April tauschten einen Blick.
    »Du weißt ja nicht, was du sagst, Kind. Du hast keine Ahnung, wer er ist. Was er getan hat.«
    »Doch, Mister Gordon. Ich weiß es«, widersprach April.
    »Bitte, können Sie uns helfen?«, fragte Gabriel.
    Der Pfarrer sah zwischen ihnen hin und her, dann schien er sich zu besinnen und nickte.
    »Vielleicht, aber April bleibt hier.«
    »Aber …«
    »Kein Aber, April. Die Polizei hat die Straße vor der Kirche abgeriegelt. Ihr kommt hier unmöglich beide heraus.«
    Er sah Gabriel an und zeigte auf eine schmale Holztür links neben dem Altar.
    »Gehen Sie hier durch und die Treppe hinauf bis aufs Dach. Auf der Seite, wo der Friedhof anfängt, gibt es eine Feuertreppe. Es gibt keinen anderen Weg zur Rückseite der Kirche. Wenn die Polizei nicht den gesamten Friedhof umzingelt hat, sollten Sie es schaffen.«
    »Wieso helfen Sie mir?«
    »Nur wegen des Mädchens und ihres Vaters. Nicht wegen Ihnen, junger Mann.«
    Gabriel öffnete die Tür und warf April einen letzten Blick zu, dann begann er die Treppe hinaufzulaufen.
    »Gabriel!«
    April rannte los und folgte ihm die Treppe hinauf. Er blieb stehen und drehte sich um. April warf sich in seine Arme und umschlang ihn, als wollte sie ihn nie wieder loslassen. Inzwischen gab es keinen Zweifel mehr, dass er die Wahrheit gesagt hatte. Sie glaubte ihm. Sie wusste nicht genau, warum, aber wenn sie in Highgate etwas gelernt hatte, dann, dass man niemals nur die Tatsachen sehen durfte. Manchmal musste man einfach Vertrauen haben und glauben.
    »Pass gut auf dich auf, verstanden?«, sagte sie.
    »Mach dir um mich keine Sorgen.« Er lächelte sie an. »Ich komme schon klar.«
    »Aber was ist mit mir?«
    Er grinste.
    »Du auch. Ich melde mich. Versprochen. Versuch in der Zwischenzeit, den Regenten zu finden. Er ist unsere einzige Hoffnung.«
    »Das werde ich. Ganz bestimmt!«
    Er öffnete die Tür zum Dach. Eine Windbö blies ihm die Haare aus dem Gesicht. Inzwischen war es dunkel, und April sah das Mondlicht, das die Dachziegel erhellte.
    Er beugte sich vor und küsste zärtlich ihre Wange. »Ich komme bald wieder, Liebste.«
    Dann wandte er sich um. In dieser Sekunde ertönte ein lautes Dröhnen, und ein gleißend heller Lichtkegel glitt über das Dach. April hob den Kopf und sah, wie der Hubschrauber in letzter Sekunde abdrehte, um nicht mit dem Kirchturm zu kollidieren.
    Großer Gott. Die fahren alles auf, was sie haben, um ihn zu schnappen , dachte sie.
    »Lasst ihn in Ruhe!«, schrie sie gellend, doch ihre Stimme verlor sich im Dröhnen der Rotoren.
    »Komm wieder herein«, rief der Pfarrer, legte ihr den Arm um die Schultern und zog sie in die Kirche zurück. »Wir müssen die Tür aufmachen. Mach dir keine Sorgen, April, sein Vorsprung sollte groß genug sein.«
    »Aber was wird aus ihm? Er hat Marcus nicht getötet. Er hat es mir gesagt, und ich glaube ihm.«
    »Überlass das der Polizei, April. Du kannst Gabriel jetzt nicht helfen.«
    Als sie die Treppe hinunter und den Mittelgang entlanggingen, hörten sie das laute Hämmern und die Rufe der Polizisten.
    »Komm, wir müssen uns beeilen«, sagte der Pfarrer.
    Mitten auf der Coleridge-Gedenkplatte blieb April abrupt stehen. »Wussten Sie etwa davon?«
    »Wovon, April?«
    »Von Gabriel und den anderen? Was sie sind?«
    »Was sie sind?«, wiederholte er.
    »Tun Sie

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