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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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den Blick ab.
    »Oh Mann. Ich sehe schon einen von Gabriel Swifts berühmten ›Du würdest das nicht verstehen‹-Momenten auf mich zukommen.«
    »Hör auf, dich darüber lustig zu machen, April.«
    Er packte sie am Arm und sah sie eindringlich an.
    »Ich habe dir nie von Jessica erzählt, weil …«
    »Weil was? Weil du genauso bist wie alle anderen Männer?«
    »Weil ich mich geschämt habe.«
    Etwas in seinem Blick ließ April innehalten.
    »Geschämt?«
    »Jessica war der Grund, weshalb ich mich von der Dunkelheit abgewandt habe«, sagte er leise. »Sie war meine erste Spenderin. Ich habe sie in einer Taverne kennengelernt, und sie wollte die Verwandlung unbedingt, obwohl sie keine Ahnung hatte, was sie von mir verlangt. Zuerst habe ich mich geweigert. Schließlich hatte ich Lily das Versprechen gegeben, niemals einen Menschen zu töten. Aber … sie war meine Spenderin, und ich konnte nicht genug kriegen. Der Drang war zu stark. Sie wollte es so sehr, und ich konnte nicht mehr aufhören. Sie hat es nicht zugelassen.«
    »Was meinst du mit ›Ich konnte nicht mehr aufhören‹?«
    Gabriel wandte sich ab, doch sie riss ihn herum.
    »Los, sag es mir!«
    »Ich konnte nicht mehr aufhören, deshalb habe ich getrunken, bis nichts mehr übrig war.«
    April wurde übel.
    »Du hast sie getötet? Sie in einen Vampir verwandelt? Aber du hast doch gesagt, du hättest so etwas niemals getan!«
    »Ich weiß. Es war unerträglich für mich. Ich habe jahrzehntelang versucht, mich für diesen einen Moment der Schwäche zu bestrafen.«
    »Wie konntest du nur, Gabriel?«
    »Ich hasse mich genauso dafür wie du. Tausendmal habe ich mich mit der Erinnerung gequält, habe diese Nacht wieder und wieder durchlebt.«
    »Aber du hast getötet. Und ich dachte, du wärst anders.«
    »Das bin ich auch! Ich habe es versucht. Seit dieser Nacht habe ich alles versucht, um es wiedergutzumachen.«
    »Wie?«
    »Ich bin mit ihr zu den Hexen gegangen.«
    »Zu den Hexen?«
    »Ja. Du hast eine von ihnen in den Wäldern gesehen. Sie haben sie aufgenommen. Die Hexen haben Zaubersprüche und Kräuter, die helfen, das Verlangen nach Blut zu unterdrücken. Seither gehört sie zu ihnen. Ich habe ihr geholfen, die Buchhandlung zu eröffnen, und mich um sie gekümmert. Aber ich habe mich die ganze Zeit von ihr ferngehalten, weil ich mich zu sehr geschämt habe, meinem Opfer ins Gesicht sehen zu müssen. Aber nachdem du bei ihr warst, kam sie zu mir, um mir zu sagen, was sie in deinen Augen gesehen hat.«
    »Und zwar?«
    »Liebe, April.«
    April spürte die Schmetterlinge in ihrem Bauch, doch ihre Wut war noch zu groß, um sie freizulassen.
    »Die Ex zu küssen, ist ja eine tolle Methode, dich dafür zu bedanken.«
    »Sie ist nicht meine Ex, April. Zwischen uns war nie etwas. Sie erinnert mich nur daran, was ich einmal war und was ich getan habe. Ich mag sie gern und bewundere sie für ihre Tapferkeit, mehr nicht. Genau das wollte ich ihr sagen, als du uns gesehen hast. Ich habe sie um Verzeihung gebeten. Etwas, wozu ich die letzten hundert Jahre nicht fähig war.«
    »Aber weshalb der Kuss?«
    »Ich habe ihr erzählt, dass wir zusammen sind. Es war ein Abschiedskuss.«
    April wusste nicht, was sie denken sollte. Konnte sie ihm glauben? Nach all den Lügen, die er ihr aufgetischt hatte? Wenn Gabriel behaupten konnte, er hätte noch nie jemanden getötet, könnte ebenso gut auch alles andere, was er ihr erzählte, eine Lüge sein.
    »Trotzdem hast du behauptet, du hättest nie jemanden getötet.«
    »Ich weiß.«
    »Weshalb sollte ich dir diese Geschichte jetzt glauben?«
    Er nahm sie bei den Schultern.
    »Weil es die Wahrheit ist. Weil ich nie eine andere wollte als dich. Weil ich, wenn ich nicht mit dir zusammen sein darf, genauso gut ins Gefängnis gehen kann. Wir könnten fliehen! All das hier vergessen und irgendwo hingehen, wo es nur dich und mich gibt.«
    »Gabriel, ich … ich will dir ja gern glauben, aber ich kann nicht einfach …«, stammelte April.
    »Doch, du kannst«, widersprach er eindringlich. »Weil ich die Wahrheit sage. Ich liebe dich. Ich will mit dir zusammen sein – es gibt keine andere. Gab es nie und wird es auch niemals geben.«
    Plötzlich ertönte ein lautes Hämmern an der Tür.
    »Gabriel! Gabriel Swift! Kommen Sie sofort heraus! Wir wissen, dass Sie da drin sind!«
    Ohne Vorwarnung packte Gabriel April und legte ihr von hinten den Arm um den Hals.
    »Was soll das?«, stieß sie erstickt hervor.
    »Ich sorge dafür, dass du aus

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