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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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sie an Mr Sheldons Tür. Da durch das Schlüsselloch ein feiner Lichtstrahl drang, öffnete April sie. Ein merkwürdiger Geruch schlug ihr entgegen. Der Gestank nach verbranntem Fleisch.
    »Miss Holden?«, sagte sie und spähte um die Ecke.
    »Oh nein!« April bewegte sich schnell, aber nicht schnell genug. Eine Hand schoss vor, packte sie bei den Haaren und zerrte sie seitwärts in den Raum. Sie fiel auf die Knie, dann spürte sie einen heftigen Schlag und kippte nach vorn, ehe sich ein Fuß in ihr Genick drückte, sodass sie sich nicht mehr bewegen konnte.
    Eine Falle ! Sie war in eine Falle getappt! Wie konnte ich nur so blöd sein? Jeder Idiot hätte sich Miss Holdens Handy schnappen und ihr eine Nachricht schreiben können. Und allem Anschein nach war genau das auch passiert.
    »Guten Abend, April«, sagte Benjamin und beugte sich vor, sodass sie sein lächelndes Gesicht sehen konnte. »Tut mir leid, dass ich dich mit einer Lüge herlocken musste, aber ich fand, es ist höchste Zeit für unser erstes Date, von dem wir die ganze Zeit reden. Eigentlich ist es sogar eine Art Vierer-Date.«
    Sie wurde vom Boden hochgezerrt, während jemand ihre Arme brutal nach hinten rissen.
    »Ich glaube, du hast schon von meinem Partner Teddy gehört«, sagte Benjamin mit einem Nicken in Richtung des Riesen, der sie festhielt.
    Oh nein, bitte nicht , dachte April. Hatten sie etwa auch Gabriel?
    April versuchte sich umzudrehen, doch Teddy die Kröte hielt ihre Arme wie in einem Schraubstock fest.
    »Lassen Sie mich sofort los«, fauchte sie und setzte alles daran, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen.
    »Oh, zwickt er dich ein bisschen?«, fragte Benjamin. »Tut mir leid, Teddy ist manchmal etwas grob. Offenbar mag er es, wenn andere Schmerzen haben. Frag Miss Holden, wenn du mir nicht glaubst.«
    Teddy zerrte April herum, sodass sie Mr Sheldons Schreibtisch sehen konnte. Jemand hatte all seine Sachen zu Boden geworfen und Miss Holden an die Tischplatte gefesselt. Sie lag auf dem Rücken. Ihr Gesicht war blutüberströmt.
    »Was habt ihr mit ihr gemacht?«, schrie April.
    »Siehst du das nicht?«, fragte Benjamin. »Wir haben sie gefoltert. Ich dachte, sie erkennt die Ironie der Situation. Es ist schließlich alte Wächter-Tradition, Leute zu ›befragen‹, bis sie geständig sind. Bisher hat sie allerdings außer deinem Namen nicht viel preisgegeben. Tja, wieso wohl? Hmm?«
    Er trat zum Schreibtisch und schnippte ein Sturmfeuerzeug an, dessen orangefarbene Flamme aufflackerte. Er hielt sie Miss Holden vors Gesicht. Die Lehrerin begann zu schreien und sich voller Verzweiflung zu winden.
    Benjamin beugte sich zu ihr hinunter. »Wo ist das Weiße Buch?«, flüsterte er. »Sag uns, wo du das Liber Albus versteckt hast, dann tut es nicht mehr weh.«
    Sie sah April an und schüttelte den Kopf.
    »Tja, wie du willst«, meinte Benjamin mit gespieltem Bedauern und hielt die Flamme abermals gegen ihre Fußsohlen.
    »Hör auf! Um Himmels willen!«, schrie April und begann sich erneut in Teddys Griff zu winden. »Frag mich, ich werde es dir sagen.«
    In Sekundenbruchteilen stand Benjamin vor ihr, so dicht, dass sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten. »Oh ja, das wirst du, April Dunne«, zischte er. »Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du darum betteln, mir jedes Geheimnis in deinem hübschen Köpfchen zu verraten.« Er hielt das Feuerzeug gegen ihre Wange. April wich zurück, als sich das heiße Metall in ihre Haut brannte.
    »Und jetzt sag mir, was du über das Weiße Buch weißt.«
    »Welches weiße Buch?«
    Benjamin schloss die Finger um das Feuerzeug, holte aus und ließ seine Faust gegen Aprils Kiefer krachen. Eine Woge des Schmerzes schoss durch ihren Mund und helle Lichtpunkte tanzten vor ihren Augen.
    »Allmählich verliere ich die Geduld, April. Ich weiß, dass du dieses Buch kennst. Ich weiß alles .«
    Wie war das möglich? Hatte Miss Holden ausgepackt? Nein. April war ziemlich sicher, dass er nicht viel aus der Lehrerin herausgeholt hatte, sonst hätte er sie wohl kaum hier antanzen lassen.
    »Wofür brauchst du es?«, fragte sie, um Zeit zu schinden.
    »Ein scheußlicher Virus geht um. Vielleicht hast du ja davon gehört, hm? In diesem Buch steht ein Heilmittel dagegen. Aber das weißt du ja. Schließlich hast du den Drachenhauch für deinen Freund, den großen Helden, ja selber zusammengebraut, um ihn zu retten. Auch wenn er ihm nicht weiterhelfen wird.«
    »Wo ist er?«, schrie April. »Wenn du ihm etwas angetan hast,

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