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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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bringst …«
    »Ich höre schon ein ganz großes ›Aber‹ …«
    »Aber Angriff ist die beste Verteidigung, heißt es doch immer. Du und Caro habt monatelang recherchiert und Bücher gelesen, und was hat es euch gebracht? Vielleicht ist jetzt ja der richtige Moment, zum Frontalangriff überzugehen. Auf diese Weise sitzt ihr wenigstens nicht nur herum und wartet darauf, bis euch irgendeiner dieser Blutsauger anspringt.«
    April verspürte eine seltsame Mischung aus Angst und Erregung. Sie wusste, dass Fiona recht hatte, nur wäre es ihr lieber, wenn jemand anderes den Vorstoß wagen würde.
    »Und was soll ich deiner Meinung nach tun?«
    »Gleich morgen zu Mr Sheldon gehen und ihm auf den Kopf zusagen, was du denkst. Wahrscheinlich wird er alles abstreiten, aber immerhin siehst du, wie er reagiert.«
    Es klang zwar völlig verrückt, doch April war so wütend, dass sie das Gefühl hatte, sogar in einen Löwenkäfig klettern und unbeschadet wieder herauskommen zu können.
    »Weißt du was? Genau das werde ich tun«, sagte sie. »Zumindest habe ich damit die Chance, sein Gesicht zu sehen, wenn ich ihm sage, dass ich alles weiß.«
    »Klingt gut. Und was machst du jetzt?«
    April sah auf ihre Uhr. Halb neun. Sie wusste, dass sie irgendwann ins Haus zurückgehen musste, doch die Vorstellung, ihrer Mutter gegenüberzutreten, war unerträglich. Wie gern hätte sie mit Gabriel geredet, doch ihr war klar, dass er unmöglich riskieren konnte, nach Highgate zu kommen.
    »Ich schätze, ich rufe erst mal Caro an. Sie schickt mir die ganze Zeit schon SMS . Ich gehe zu ihr rüber, und dann überlegen wir gemeinsam, was wir jetzt unternehmen werden.«
    »Pass auf dich auf, okay?«
    In diesem Augenblick ertönte ein Piepsen – eine SMS .
    »Wir hören uns bald wieder, Fiona. Ich glaube, Caro hat mir schon wieder eine Nachricht geschickt«, sagte sie, legte auf und scrollte durch ihr Verzeichnis, doch die Nachricht stammte nicht von Caro.
    Sondern von Miss Holden:
    Ich muss mit dir reden. Dringend. Kannst du in die Schule kommen? In Mr Sheldons Büro. Ich habe etwas gefunden, das du dir ansehen solltest.
    April runzelte die Stirn. War Miss Holden doch zu dem Entschluss gelangt, dass sie April ihre Hilfe nicht länger verweigern konnte?
    »Hoffentlich«, flüsterte sie. »Ich brauche jede Hilfe, die ich nur kriegen kann.«
    Entschlossen ging April den Weg zum Schulgebäude entlang. Fiona hatte vollkommen recht – manchmal war es an der Zeit, Beweise zu sammeln und nach Hinweisen zu suchen, aber manchmal musste man einfach handeln. Sie musste den Stier bei den Hörnern packen, selbst wenn sie riskierte, dabei aufgespießt zu werden. Je länger sie herumsaß und darauf wartete, dass etwas passierte, umso mehr Zeit blieb den Blutsaugern herauszufinden, wer sie wirklich war und sich gegen sie zusammenzurotten. April brauchte Antworten, und diese Antworten würde sie nur kriegen, indem sie den richtigen Leuten die entsprechenden Fragen stellte. Und Miss Holden und Mr Sheldon waren genau die richtigen Kandidaten, um damit anzufangen.
    April ging die Treppe hinauf und öffnete die Doppeltür – sie war nicht abgeschlossen. Vielleicht hatte Miss Holden sie ja offen gelassen, vielleicht war sie auch prinzipiell unverschlossen. April war noch nie so spät im Schulgebäude gewesen. Sie trat ein und wurde von einer unheimlichen Stille begrüßt. Ihre Schritte hallten von den Steinfliesen wider. Leere Gebäude verströmten stets eine verwaiste, unwirtliche Atmosphäre, aber die hohen, dunklen Arkaden des Schulhauses verstärkten Aprils Gefühl noch, mutterseelenallein zu sein und zugleich beobachtet zu werden. Gerade als sie in den Korridor einbog, der zum Büro des Schulleiters führte, spürte sie ihr Handy in der Manteltasche vibrieren. Eilig zog sie es heraus, bevor es läuten konnte.
    »Caro«, flüsterte sie und legte die Hand über das Mikrofon. »Ich kann jetzt nicht reden.«
    »Wo bist du? Ich versuche seit einer Ewigkeit, dich zu erreichen. Und wieso flüsterst du schon wieder?«
    »Ich bin in Ravenwood. Miss Holden hat mir eine Nachricht geschickt, dass ich sie hier treffen soll.«
    »Miss Holden? Was hat sie denn um diese Zeit in der Schule zu suchen?«
    »Sie hat etwas im Büro des Falken gefunden. Ich rufe dich an, sobald ich hier fertig bin.«
    »April …«
    »Bis später.« April legte auf und schaltete ihr Handy aus, um zu verhindern, dass es läutete und einen der Wachmänner oder die Putztruppe alarmierte.
    Leise klopfte

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