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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia James
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gestritten. April hatte gedacht, es liege an ihr; daran, dass sie die Spannungen als kleines Mädchen nur nicht wahrgenommen hatte. Aber, nein, Silvia hatte mit ihrem Egoismus einen Keil zwischen sich und ihren Mann getrieben.
    »Schatz, bitte versteh doch. Manchmal tut man die seltsamsten Dinge aus Liebe.«
    »Liebe? Wie kannst du es wagen, von Liebe zu sprechen! Du musst ihn doch gehasst haben.«
    »Ich habe deinen Vater nie gehasst, April. Er war ein wunderbarer Mann, aber wir hatten nun mal Eheprobleme – schon vom ersten Tag an, doch wir dachten, wir bekommen sie in den Griff. Nun, vielleicht hätten wir es auch nie geschafft.«
    »Versuch bloß nicht, ihm die Schuld zu geben! Du bist diejenige, die eine Affäre hatte.«
    In diesem Augenblick kam April ein anderer Gedanke, der sie wie ein Schlag in die Magengrube traf.
    »Warst du etwa immer noch mit ihm zusammen? Ist das der Grund, weshalb wir hergezogen sind? Damit ihr näher zusammen seid? Gott, das ist ja grauenhaft …«
    »Nein, April«, widersprach Silvia scharf. »Definitiv nicht. Ich wäre nie im Leben in die Nähe von Robert Sheldon gezogen … wir sind hergezogen, weil dein Vater es wollte.«
    »Unsinn! Willst du mir ernsthaft erzählen, dass Dad mich auf eine Schule geschickt hat, die ausgerechnet dein Liebhaber leitet? Vergiss es. Du warst immer noch mit ihm zusammen und hast Dad ausgetrickst. Es würde mich nicht wundern, wenn du dafür gesorgt hättest, dass er seinen Job beim Scotsman verliert, nur damit wir hierher ziehen können.«
    »Wie kannst du es wagen?«
    »Wie ich es wagen kann? Du bist doch diejenige, die Dad hintergangen und belogen und betrogen hat. Ist das der Grund, weshalb du nicht die Wahrheit gesagt hast, wo du warst, als er getötet wurde? Weil du mit deinem Liebhaber zusammen warst?«
    »Nein! Das mit Robert ist vor vielen Jahren passiert. Wir waren betrunken. Es war ein schrecklicher Fehler!«
    »Erzähl doch keinen Blödsinn! Seit Dad tot ist, hängt der Falke doch ständig hier herum.«
    Silvia fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
    »Robert will uns nur helfen. Ich glaube, er hat ein schlechtes Gewissen wegen … wegen dem, was damals zwischen uns passiert ist. Ja, er wollte mich zurückhaben, das stimmt, aber ich schwöre, dass ich deinen Vater nie wieder betrogen habe.«
    »Weshalb sollte ich dir das glauben?«
    »Weil es die Wahrheit ist.«
    »Ach ja? Du hast mich so oft angelogen. Für mich sieht es eher so aus, als hättest du gemeinsam mit dem Falken geplant, dass Dad sterben muss, damit er euch nicht länger im Weg steht. Und Dad war ja so was von dumm.«
    Silvia verpasste ihr eine schallende Ohrfeige.
    April stand mit offenem Mund da und rieb sich die schmerzende Wange. Augenblicklich trat Silvia vor, um sie an sich zu ziehen. April fuhr herum und wollte die Treppe hinauflaufen, doch ihre Mutter bekam sie zu fassen und hielt sie fest.
    »Du kannst von mir halten, was du willst, April«, sagte sie, »aber ich lasse nicht zu, dass du so über deinen Vater denkst. Er war ein tapferer, wunderbarer Mann mit Prinzipien. Ja, ich habe ihn einmal betrogen, und, ja, ich war egoistisch und schwach, aber er war stark genug, uns deswegen nicht zu verlassen. Jeder andere Mann hätte mich sitzen lassen, aber er hat seine Kränkung beiseitegeschoben, um bei dir sein und dich beschützen zu können. Und weil er mich trotz allem immer noch geliebt hat.«
    »Er hat dich geliebt?«, spie April, riss sich los und lief zur Tür. »Dich hat er geliebt? Dann muss er wirklich sehr dumm gewesen sein.«

Vierunddreißigstes Kapitel

    W ie konnte sie das nur tun?« April hatte unter einem Baum Schutz vor dem strömenden Regen gesucht. Sie konnte nur hoffen, dass ihr Handy nicht nass wurde und den Geist aufgab – das wäre die perfekte Abrundung dieses Tages gewesen.
    »Das kann ich dir auch nicht sagen, Süße«, sagte Fiona am anderen Ende der Leitung. »Aber ich weiß sicher, dass sie es nicht getan hat, um dich zu verletzen.«
    »Was soll das nun wieder bedeuten?«, rief April. »Du weißt ja gar nicht, wie sehr sie mich damit verletzt hat.«
    »Doch, ich weiß es«, widersprach Fiona. Ihre eigene Familie war vor einigen Jahren zerbrochen, als ihre Mutter mit dem Golflehrer durchgebrannt war. »Und ich weiß genau, was deine Mum meint, wenn sie sagt, dass es ihr und deinem Dad eine unglaubliche Kraft abverlangt hat, zusammenzubleiben. Aber was auch immer vor all den Jahren vorgefallen ist – es war etwas zwischen den beiden. Ja, okay, es

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