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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Blue
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vertrauten, aber seltsamen Lächeln, das jemand anderem zu gehören schien. »Ihr wisst wohl, wie sehr ich Euch vermissen werde.«
    »Ja, Mylady«, antwortete er. »Das weiß ich.«
    »Kommt«, befahl Silas und führte sie hinaus.
    Auf der Treppe nahm sie seinen Arm. »Ihr müsst mir helfen, Silas«, sagte sie, und ihre Gedanken rasten. Michael durchquerte die Halle, und als er sie sah, umarmte er sie eilig.
    »Geht es dir gut?«, fragte er.
    »Ja, es geht mir gut«, versicherte sie und war für seine Umarmung dankbar. Seit Tristan zurückgekehrt war, wirkte Michael kühler als zuvor, schien nicht mehr er selbst zu sein. »Callard ist tot.«
    »Ich weiß«, bestätigte er und nickte.
    »Weißt du, dass ich ihn nicht getötet habe?« Sie schaute zurück, um Silas in diese Frage mit einzubeziehen.
    »Natürlich«, sagte Silas und nickte.
    »Ja, das weiß ich«, stimmte Michael ihm zu. »Siobhan, es tut mir so leid …«
    »Schon gut«, unterbrach sie ihn und milderte ihre Worte, indem sie seine Wange berührte. »Aber du musst mir die Wahrheit sagen. Hat Sean dir nichts von Gängen unter diesem Schloss erzählt?«
    Er zögerte nur einen winzigen Moment. »Doch, Liebes«, antwortete er. »Er sagte, deine Mutter habe ihm eine Druidengeschichte von einer Schlacht auf diesem Land erzählt, von Gängen, die gegraben wurden, um einen Schatz zu verbergen, der zur Flucht benutzt wurde.« Er schaute zu Silas. »Wir fanden unter einer der Zufluchtsstätten im Wald Gänge mit seltsamen, auf die Mauern gemalten Bildern. Er glaubte, sie führten vielleicht zum Schloss, aber er fürchtete sich, dir davon zu erzählen. Er dachte, du könntest vielleicht Angst davor haben und dich weigern, sie zu benutzen.«
    »Er hatte wahrscheinlich recht«, räumte sie ein. »Silas, was weiß Tristan davon?«
    »Ich weiß es nicht …«
    »Ich weiß, dass Ihr gegraben habt«, unterbrach sie ihn. »Ich habe Euch gesehen. Ich habe mit Lyans Zauberer gesprochen, mit Orlando.«
    »Und was hat er Euch erzählt?«, fragte er.
    »Nichts«, gab sie zu. »Aber er ist ein Fremder. Ihr seid mein Freund.«
    Kurz darauf nickte er. »Sie haben den Eingang im Wald auch gefunden.« Er schaute einen Moment zu Michael. »Orlando dachte, es gäbe hier im Schloss unter dem Turmhügel vielleicht noch einen Eingang.«
    »Der Druidenhügel«, sagte sie und wandte den Blick ab. Sie konnte ihn im Geiste so sehen, wie er gewesen war, von Wald umgeben. Erinnerungen, die jemand anderem zu gehören schienen, flammten in ihrem Geist auf, ein anderes Dorf, das brannte, nicht ihr eigenes.
    »Aber dort ist nichts, Mylady«, fuhr der Gelehrte fort. »Wir haben in den Kerkern und in den Zwingern gegraben – der Turmhügel ist massiv.«
    »Nein.« Ihre Hand irrte zur Tasche ihres Gewandes und dem Schwert, das sie an ihrem Bein verborgen hatte. In der Nacht, in der sie es gefunden hatte, war die Erde darum herum unter ihrer Hand zerbröckelt. »Ich muss nicht graben.« Sie schaute zu Silas hoch. »Bleibt hier. Wenn jemand nach mir fragt, sagt ihnen, ich sei von Kummer überwältigt zum Turm zurück und in mein Zimmer gegangen.« Sie ergriff Michaels Hand. »Komm mit mir.«
    »Siobhan, wartet«, sagte Silas und ergriff ihren Arm. »Wenn wir Freunde sind …«
    »Ihr seid auch Tristans Freund«, unterbrach sie ihn. »Ich bitte Euch nicht, ihn zu hintergehen.« Sie nahm seine Hände in ihre. »Noch werde ich es tun, das schwöre ich. Was auch immer geschieht, wohin auch immer ich gehen mag, ich werde zurückkommen.« Sie lächelte. »Ich werde nicht zulassen, dass Euer Schloss wieder Schaden nimmt.«
    »Wartet auf Tristan«, drängte er sie. »Wartet bis heute Abend und sagt ihm, was Ihr vorhabt …«
    »Ich kann nicht.« Sie nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn auf die Wange. »Alles wird gut. Ich verspreche es.«
    Sie überquerte rasch den Hof und bemühte sich, nicht zu laufen. Michael folgte ihr. Rund um sie herum beluden die Dienstboten des Barons mit verzweifelten Mienen ihre Wagen, aber sie sah sie kaum. Sie war im Geiste wieder ein Kind, das vor langer Zeit durch einen kleinen Wald um sein Leben lief.
    Sie lief und glitt halb den Felsenhang hinab in den Graben und fing Michael auf, als er beinahe stürzte. »Das ist Wahnsinn«, murrte er und richtete sich wieder auf.
    »Ja«, gab sie zu. »Aber es ist unsere einzige Hoffnung.« Sie umrundete den Hügel und blickte zur Sonne hinauf, die im Osten allmählich aufging. »Das Haus meines Vaters ist dort gewesen«, sagte

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