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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Blue
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zu begrüßen. »So kann ich lange mit Papa aufbleiben.«
    »Ich denke, das solltest du tun«, stimmte Siobhan ihr zu und drückte sie fest an sich.
    »Trödle nicht«, warnte Michael und zog sanft an Clares Zopf, bevor er ging.
    Sie setzte sich auf die Stufe zum Podest und nahm das Kind auf ihren Schoß. »Ich bin froh, dass der Mann fort ist«, sagte Clare und nahm ihre Hand.
    »Wer? Michael?«, fragte Siobhan überrascht.
    »Nein, Michael ist lieb.« Sie zog die Linien in der Hand ihrer Stiefmutter nach. »Der andere. Gaston.« Sie schaute nicht auf, runzelte aber die Stirn. »Er ist sehr, sehr böse.«
    »Denkst du das?« Sie gab der Kleinen einen Kuss auf den Scheitel. Sie hatte stets behaupten hören, dass Kinder solche Dinge klarer sähen als Erwachsene. »Ich glaube es auch.« Sie drehte das Gesicht des Kindes zu sich. »Weißt du, dass ich dich sehr liebe?«
    »Ja.« Sie wirkte so ernst, dass Siobhan unwillkürlich lächeln musste. Clare würde eines Tages gewiss eine Gelehrte.
    »Ich werde mein Versprechen immer halten«, sagte sie laut. »Gleichgültig, was geschehen mag oder wohin ich vielleicht gehe, werde ich stets zurückkommen, um auf dich aufzupassen, genau wie ich es deinem Papa versprochen habe. Und wenn du alt und kräftig genug bist, werde ich dir das Kämpfen beibringen. Glaubst du mir das?«
    Sie nickte. »Ich werde dein Schwert bekommen.«
    »Ja«, versprach sie und küsste sie auf die Wange. »Du wirst mein Schwert bekommen.«
    Die Tür zur Halle wurde aufgestoßen. »Wo ist sie?«, wollte der Herzog wissen und trat ein.
    »Oben, Euer Gnaden«, sagte Siobhan und erhob sich. »Im Sonnenraum.« Er war vielleicht ein Vampir, aber der Ausdruck in seinen Augen und sein Lächeln, als sie ihm den Weg zu seiner Frau zeigte, ließen ihn wirklich sehr menschlich erscheinen.
    »Ich danke Euch, Mylady«, sagte er und lief zur Treppe. Tristan folgte ihm langsamer. Er hielt inne, um Clare auf seine Schultern zu heben. »Sehen wir uns diese Herzogin einmal an«, sagte er und zwinkerte Siobhan zu. Bevor sie antworten konnte, hatte er schon ihre Hand genommen und führte sie zur Treppe.
    Die fragliche Herzogin wurde gerade von ihrem Dämonenherzog besinnungslos geküsst. »Ich sagte dir, du solltest in Charmot in Sicherheit bleiben«, schalt er zwischen den Küssen, wobei er ihr Gesicht mit beiden Händen bedeckte. »Ich sagte dir, du solltest nicht kommen.«
    »Ich musste kommen«, antwortete Isabel, und kristallene Tränen schimmerten auf ihren Wangen. Sie berührte Simons Gesicht, als wollte sie sich versichern, dass er auch echt war. »Ich musste dich sehen.« Sie verschränkte ihre Hände hinter seinem Nacken und reckte sich, um ihn erneut auf den Mund zu küssen. »Engel«, murmelte sie, als er sie eng an sich drückte.
    Siobhan, die sie beobachtete, spürte Tränen in ihren Augen brennen. Isabel schien so viel mehr davon zu verstehen, was ihr Liebster war, als Siobhan es bei Tristan verstand, und doch waren sie noch immer getrennt. Sie erlitten noch immer Qualen.
    Tristan räusperte sich, und sein Vampirbruder schaute auf. »Sollen wir Euch allein lassen?«, fragte er ihn lächelnd.
    »Nein«, erwiderte Orlando rasch.
    »Nein«, stimmte Simon ihm zu, aber er klang weitaus weniger bestimmt. Er zog den Umriss des von Küssen wunden Mundes seiner Liebsten nach. »Später«, versprach er flüsternd.
    Isabel lächelte. »Immer.«
    »Wir haben viel zu besprechen«, fuhr Orlando fort und warf Siobhan einen auffordernden Blick zu.
    Siobhan nahm Tristans Hände in ihre. »Ich möchte bleiben«, sagte sie und begegnete seinem Blick. Lass mich bei dir bleiben, flehte sie im Geiste lautlos. Lass mich alles wissen, und nichts anderes wird mehr zählen.
    »Verzeih mir, Brigantin«, antwortete er, sein liebevollstes Kosewort. »Aber warte bitte auf mich.«
    Sie nahm ihm Clare aus den Armen und lächelte. »Geh und suche Meister Silas«, sagte sie zu dem Kind und küsste es auf die Wange, bevor sie es herunterließ. Dann wandte sie sich wieder Tristan zu. Sie erhob sich wortlos auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen, und schlang ihre Arme um seinen Hals. Dann streifte sie ein letztes Mal seinen Mundwinkel, bevor sie ihn losließ.
    »Orlando berichtete mir, dass dieses Mädchen Euch zu töten versucht hat, Mylord«, sagte Isabel, als Siobhan fort war. »Ich muss sagen, ich kann das kaum glauben.«
    »Ich fürchte, es ist wahr, Euer Gnaden«, antwortete Tristan lächelnd. Simons Lady war zweifellos eine Schönheit mit

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