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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Blue
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und drückte sie an sich. »Ruhig, Liebes.« Tränen liefen auch seine Wangen hinab. »Bitte weine nicht.« Er küsste ihr seidiges goldfarbenes Haar und zwang sich, sie nicht so fest an sich zu drücken, dass er sie verletzen konnte. »Ich verspreche dir, alles ist gut.« Aber das war eine törichte Lüge – er war ein von Gott verfluchter Dämon. Wie konnte er für ein Kind sorgen?
    »Ich wusste, dass du zurückkommen würdest«, sagte sie.
    Er lächelte und schob sie von sich, um ihr ins Gesicht zu sehen. »Woher wusstest du es?«
    »Du hast es versprochen.« Sie runzelte die Stirn. »Papa, du blutest!«
    Er berührte seine Wange an der Stelle, auf die sie zeigte. Es waren blutige Tränen, die er vergoss. »Es ist nichts, Petite «, versprach er. Er zog sie wieder an sich, und ihr Federgewicht in seinen Armen tröstete ihn selbst. »Geht es dir gut?«, fragte er sie. »Kümmert sich deine Emma gut um dich?«
    »Ja«, antwortete sie, nickte und schmiegte sich an ihn. »Sie und Siobhan.«
    »Siobhan?«, wiederholte er überrascht. Als er sein Kind das letzte Mal gesehen hatte, hatte Siobhan ein Messer an ihre Kehle gehalten. »Lady Siobhan kümmert sich um dich?«
    »Ja.« Sie hielt seine Männerhand zwischen ihren beiden kleinen Händen. »Sie hat mir versprochen, dass sie mir das Kämpfen beibringen will. Sie lässt die Hunde aus der Halle bringen, damit sie mich nicht ängstigen können.« Sie sah zu ihm hoch. »Sie sagte, sie hätte es dir versprochen.« Sie runzelte erneut die Stirn. »Ist sie wirklich deine Frau?«
    »Ja.« Er hätte fast den einen Menschen getötet, der fähig schien, sein Kind zu beschützen. Er konnte für einen Moment kaum sprechen, wenn er nur daran dachte. Er erinnerte sich kaum an Siobhans Versprechen im Hof, so nahe war er dem Tod gewesen. Aber Siobhan hatte sich erinnert. Sie hatte ihr Wort gehalten. »Sie ist meine Frau – deine Stiefmutter.« Er fühlte sich bei diesen Worten verwirrt, und alle seine Rachepläne wurden bis ins Mark erschüttert. »Sie wird dir Sicherheit geben.« Er hörte einen Bewegung auf der Treppe. Sein Dämonengehör konnte Stimmen selbst aus dieser Entfernung wahrnehmen. Emma kam zurück. »Siobhan wird dich beschützen, bis ich nach Hause komme.«
    »Nein«, protestierte Clare und klammerte sich an ihn. »Ich will mit dir gehen.«
    »Noch nicht.« Er nahm ihr geliebtes Gesicht in seine Hände und lächelte. »Ich kann dich noch nicht mitnehmen, mein Liebes.« Tränen schimmerten erneut auf ihren Wangen und brachen ihm das Herz. »Aber ich bin bei dir. Das verspreche ich.« Er küsste sie auf die Stirn. »Ich werde wiederkommen.« Er drückte sie einen Moment an sich und wollte sie nicht mehr loslassen. Emma sprach mit einem Mann – sie wären bald zu nahe, um ihnen noch aus dem Weg zu gehen. Nur der Gedanke daran, dass Clare ihn bei einer Tötung beobachten könnte, bewegte ihn dazu, sie loszulassen. »Schlaf jetzt, Liebes.« Er deckte sie zu und verschwand in die Nacht.
    Siobhan versuchte sich aufzusetzen. Ihr Körper war noch immer schwer und kalt. Sie drehte sich auf die Seite, sodass ein Bein über die Bettkante hing, und ihre Augen bemühten sich, die Dunkelheit zu durchdringen. Sie konnte auf der anderen Seite des Raumes ihr Spiegelbild sehen. Tristan war fort, ein ungebundener Dämon. »Steh auf«, murmelte sie und biss die Zähne zusammen. Die Wunde an ihrer Kehle brannte wie Feuer, und ihre Glieder schmerzten, als wäre es furchtbar kalt. »Steh auf, Siobhan.« Ihr Schwert lag dort auf dem Boden, wo sie es fallen gelassen hatte, und sie konzentrierte sich auf die Klinge, die im Mondlicht silbern schimmerte. Sie stürzte darauf zu, griff sich an die Kehle und fing sich gerade noch auf den Knien ab. Ihre Hand schloss sich fest um das Heft, und sie zog es auf sich zu. Sie fühlte sich schwindelig. Das Turmzimmer drehte sich um sie. Aber Tristan konnte überall sein. Sie musste ihn aufhalten, um Sean und die Übrigen zu retten. Sie stützte sich auf ihr Schwert und richtete sich taumelnd auf.

8
    Lilith hatte als Mätresse des Barons von Callard fast sechs Monate überlebt, was vielleicht ein Privileg ihrer adligen Geburt war. Aber nun neigte sich ihre Zeit dem Ende zu. Sie legte die kleine Schachtel, die sie in den Händen hielt, für einen Moment beiseite und betrachtete ihr Gesicht im Spiegel, sah die Verbrennung, die er ihr an der Wange zugefügt hatte. Das Mal war schon vor zwei Wochen entstanden, Zeit genug, dass die Haut zu einer hässlichen,

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