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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Blue
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Sean. »Kein Tier hätte meine Schwester angreifen können.«
    »Was sagt Siobhan?«, fragte Silas.
    »Siobhan erinnert sich nicht«, antwortete er, aber die Lüge blitzte in seinen Augen auf. »Sie muss geschlafen haben.«
    »Es sei denn, sie hat es selbst getan«, gab Gaston zu bedenken. Sean wandte sich mit gezogenem Schwert zu ihm um, noch bevor er zu Ende gesprochen hatte, aber der andere Mann wich nicht zurück. »Ihr habt recht, Sean. Das Mädchen hasst mich. Aber mit Euch war sie gestern Abend auch nicht allzu glücklich.« Er schaute einen Moment zu Silas, als wäre er sich nicht sicher, ob er in seiner Gegenwart fortfahren sollte. »Sagtet Ihr nicht, Eure Pläne für ihre Zukunft hätten ihr nicht gefallen?«
    »Also seid Ihr ein zu großer Schwächling, um Angus ermordet zu haben, aber meine Schwester soll es getan haben?«, erwiderte Sean verbittert.
    »Sie hätte ihre Hunde auf ihn hetzen können«, antwortete Gaston. »Sie hat ihren Anspruch auf DuMaines Zwinger recht deutlich gemacht.«
    Hunde, dachte Silas, und seine Gedanken wanderten einen Moment. Er hatte letzte Nacht einen Hund gesehen, die goldfarbene Dogge, die nicht zum Rudel zu gehören schien. Aber das war Wahnsinn.
    »Aber warum, Gaston?«, fragte Sean gerade. »Warum sollte Siobhan Angus töten wollen?«
    »Wer weiß?«, erwiderte Gaston. »Warum hat sie gestern Abend in der Halle eines der Mädchen unserer Soldaten angegriffen? Sie hatte sich vollkommen betrunken, und zwar mit Eurem Freund Sam, könnte ich hinzufügen.«
    »Siobhan hat eine andere Frau angegriffen?«, fragte Silas ungläubig.
    »Angegriffen ist übertrieben, soweit ich gehört habe«, sagte Sean schroff.
    »Aber sie war nicht sie selbst, das haben Eure eigenen Leute gesagt«, beharrte Gaston. »Vielleicht dachte sie, wenn einer Eurer besten Männer auf mysteriöse Weise umkäme, würdet Ihr Eure Pläne für dieses Schloss aufgeben. Ist es nicht das, was sie will?«
    »Ihr seid verrückt«, antwortete Sean, aber Silas glaubte einen ganz vagen Hauch von Zweifel in seiner Stimme zu hören, als er das sagte. »Siobhan sorgt sich um jeden Einzelnen unserer Leute ebenso sehr wie um sich selbst. Sie hätte niemals etwas getan, das ihnen schaden könnte.«
    »Vielleicht nicht wissentlich«, erwiderte Gaston. »Aber so betrunken, zornig und verängstigt, wie sie gestern Abend war?«
    »Warum sollte Siobhan verängstigt sein?«, fragte Silas.
    »Wer weiß, welche Streiche ihr Frauengeist ihr gespielt hat?«, fuhr Gaston fort und ignorierte ihn. »Vielleicht hat sie sich diese Male an der Kehle selbst beigebracht. Vielleicht wollte sie sich aus Reue töten.«
    »Nein!«, brüllte Sean, dessen Geduld am Ende war. Er drängte Gaston gegen die Wand und hielt sein Schwert unter dessen Kinn. »Meine Schwester ist nicht verrückt.« Gaston öffnete wie zum Widerspruch den Mund, schien es sich dann aber anders zu überlegen. »Sie würde eher sterben, als zuzulassen, dass einer unserer Leute getötet würde, besonders Sam nicht. Sie wurde von jemand anderem angegriffen.« Er beugte sich näher heran, und seine Klinge hinterließ einen winzigen Schnitt in Gastons Kehle, bemerkenswert nahe bei der Stelle, an der Siobhan verwundet worden war. »Jedermann, der es wagt, etwas anderes zu sagen, wird sich wünschen, ohne Zunge geboren worden zu sein.«
    »Dann tötet mich«, antwortete Gaston. »Und erklärt dem Baron von Callard, wieso Eure Schwester eine Heilige ist.«
    Silas war sich einen Moment sicher, dass der Brigantenführer den Mann beim Wort nähme. Aber schließlich wich er zurück. »Durchtrennt seine Fesseln«, befahl er dem nächststehenden der Wächter und steckte sein Schwert in die Scheide zurück. »Lasst ihn frei.«
    »Ja, Mylord«, sagte der Mann und folgte dem Befehl.
    »Aber passt auf ihn auf«, fuhr Sean fort. »Wenn er erneut versucht, Lügen zu verbreiten, verhaftet ihn und bringt ihn zu mir.«
    »Ja, Mylord«, sagte ein zweiter Wächter, der zu Hilfe kam. »Er wird sich ruhig verhalten.« Er fixierte Gaston mit finsterem Blick. »Vielleicht hängt Euer Leben davon ab.« Er packte ihn nicht allzu sanft an einem Arm, während sein Kamerad den anderen ergriff und sie ihn rasch aus der Tür drängten.
    »Was ist mit mir, Lebuin?«, fragte Silas, als sie fort waren. »Soll ich auch freigelassen werden?«
    Sean antwortete für einen Moment nicht. »Ihr habt Tristan DuMaine gemocht, oder?«, fragte er schließlich.
    »Ja«, antwortete Silas. »Ich hielt ihn für einen

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