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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Blue
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antwortete Sean erneut für sie. Er legte eine Hand auf ihre Stirn, sah ihr ernst in die Augen und bat sie auf diese Weise zu schweigen. »Aber ich werde es herausfinden.« Er streichelte mit dem Handrücken einen Moment ihre Wange, wandte sich dann um und eilte zur Tür. »Komm, Michael.« Sie warfen einen letzten Blick zurück und gingen dann.
    »Sean!«, wollte sie ihm noch hinterherrufen, aber Cilla drückte sie wieder aufs Bett.
    »Still jetzt«, sagte sie sanft. »Ganz ruhig, Liebes, so ist es gut.«
    »Mein Papa hat diese bösen Männer getötet.« Clare stand am Fußende des Bettes und beobachtete Siobhan mit Tristans Augen. »Mein Papa ist zurückgekehrt.« Sie lächelte. »Genau wie er es versprochen hatte.«
    »Mylady, still«, schalt Emma. »Warum solltet Ihr solch eine Lüge erzählen?«
    »Ich lüge nicht«, sagte das kleine Mädchen. »Oder, Siobhan?«
    »Das reicht«, erwiderte Cilla. »Emma, bring dieses Kind fort.«
    »Ich kann nicht«, sagte Emma, schaute zwischen Clare und Siobhan hin und her und erbleichte. »Der Hauptmann hat die Tür verriegelt und zu Myladys Schutz eine Wache aufgestellt.
    »Das ist unwichtig«, sagte Clare. »Mein Papa wird dennoch kommen.«
    Clare hat ihn auch gesehen, dachte Siobhan und fühlte sich benommen. »Ja«, antwortete sie, wandte ihr Gesicht dem Kissen zu und schloss die Augen. Sie war so müde. »Ja, das wird er.«
    »Still jetzt, Ihr alle«, schalt Cilla. »Lady Siobhan ist krank. Sie braucht ihre Ruhe.« Sie tätschelte Siobhans Wange. »Ein guter, langer Schlaf und eine gute, starke Brühe, und es wird ihr bald wieder besser gehen.«
    Nein, dachte Siobhan, das wird es nicht. Aber sie hatte keine Kraft mehr zu widersprechen.
    Silas hatte in der halb zerstörten Kapelle gerade den jungen Bruder Thomas getröstet, als Lebuins Wachen ihn packten und in die Turmhalle führten. Gaston war bereits dort und hatte die Hände auf dem Rücken gefesselt. »Ihr seid verrückt, Lebuin«, sagte er und konnte seinen Zorn kaum beherrschen. Aber der Rebellenführer achtete nicht auf ihn.
    »Versammelt DuMaines gesamte ursprüngliche Garnison in der unteren Halle«, befahl er gerade einem seiner Hauptmänner. »Wendet nur Gewalt an, wenn sich jemand widersetzt, aber niemand ist über Verdacht erhaben.«
    »Ja, Mylord«, erwiderte der Hauptmann und nickte. Er führte seine Patrouille mit einem letzten verächtlichen Blick zu Gaston hinaus und ließ zwei Mann als Wache an den Türen zurück.
    »Lebuin, was soll das hier?«, fragte Silas. »Warum habt Ihr uns hierhergebracht?«
    »Könnt Ihr das nicht erraten?«, erwiderte Gaston. »Er denkt, einer von uns hätte seine Leute ermordet – ein alter Mann oder sein engster Verbündeter.«
    »Siobhan ist meine engste Verbündete«, sagte Sean und wandte sich ihm zu. »Und nun liegt sie fast im Sterben.«
    »Lady Siobhan wurde auch angegriffen?«, fragte Silas entsetzt.
    »Nicht so schlimm wie Angus oder Sam, aber sie wurde angegriffen und verletzt«, antwortete Sean und sah Gaston noch immer finster an. »Aber sie wird überleben.«
    »Wie wurde sie verletzt?« Silas hatte Angus’ Leichnam gesehen, als er aus dem Graben heraufgebracht wurde. Allein der Gedanke, dass eine junge Frau dasselbe hätte erleiden können, war erschreckend.
    »An der Kehle«, sagte Sean und wandte den Blick dem Gelehrten zu. »Zwei gezackte Risse im Fleisch, genau hier.« Er deutete auf eine Stelle an seiner Kehle, die unmittelbar über der dicksten Ader lag. »Ein gewöhnlicher Mörder hätte ihr einfach die Kehle durchgeschnitten.«
    »Welchen Grund hätte jemand von uns, das Mädchen zu töten?«, wollte Gaston wissen. »Oder Euren verdammten Hauptmann?«
    »Siobhan hasst Euch, Gaston, und das wisst Ihr«, antwortete Sean ihm kalt. »Vielleicht wollte Angus sie verteidigen.«
    »Also habe ich ihm mit den Zähnen die Kehle herausgerissen?«, fragte Gaston recht einleuchtend. Silas hätte es dulden müssen, wenn auch er befragt worden wäre. »Ich habe seinen blutleeren Leichnam die Treppe hinuntergeschleift und in den Graben geworfen? Der Mann ist mindestens zwölf Pfund schwerer als ich.« Er schaute zu Silas hinüber. »Oder hat Meister Silas ihn für mich getragen?«
    »Wissen wir, dass Angus von einem Menschen getötet wurde?«, fragte Silas. »Ich habe seine Wunden selbst gesehen. Ich hätte sie einem Tier zugeordnet, und soweit ich gehört habe, war es bei dem anderen Mann genauso.«
    »Kein Tier hätte die Schlossmauer erklimmen können«, erklärte

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