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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Blue
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unmöglich«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Tristan DuMaine ist tot.«
    »Ja«, bestätigte sie nickend. »Das ist er …« Sie erinnerte sich an das Geräusch, als sich sein Fleisch nach ihrem Angriff selbst geheilt hatte, ein Zischen wie Wasser auf heißen Kohlen, und an das Aufblitzen von Feuer, das sie in seinen Augen gesehen hatte, als er sie küsste. »Ich denke, er muss es sein«, schloss sie schaudernd. »Aber er war hier.«
    »Siobhan …«
    »Er hat mich gebissen.« Es klang für sie selbst lächerlich, aber als es geschah, hatte es auf verdrehte Art Sinn gemacht. »Es ist, als wäre er eine Art Dämon geworden. Sean, ich habe ihn mit meinem Schwert getroffen, ein Stoß, der ihn hätte töten sollen, und er zuckte kaum zusammen. Ich sah, wie sich die Wunde selbst heilte, sah sie sich im Handumdrehen schließen. Ich habe ihn mit meinem Dolch verletzt …« Sie hielt inne, als ihr ein anderer Gedanke kam. »Er hatte deinen Dolch.« Er sah sie offensichtlich erschüttert an. »Er hat ihn mir gezeigt. Ich dachte, du müsstest tot sein, aber er sagte, das sei nicht der Fall.«
    Er griff nach der Scheide an seiner Seite. »Siobhan, ich schwöre«, begann er und hielt dann inne. Die Scheide war leer.
    »Er hat ihn genommen.« Sie zwang sich, sich aufzusetzen. »Er sagte, er würde alle deine Leute töten. Er wollte, dass ich dir sage …« Sag ihm, du gehörst mir , flüsterte er in ihrer Erinnerung erneut.
    »Siobhan, das ist Wahnsinn. Es reicht.« Er erhob sich, wich vor ihr zurück. »Tote kommen nicht zurück.«
    »Er sagte, er würde es tun.« Tief im Herzen glaubte er ihr. Sie konnte es in seinen Augen erkennen. »Er versprach mir, dass er aus dem Grab zurückkehren würde, um mich zu bestrafen. Erinnerst du dich nicht?«
    »Ich erinnere mich, wie er aussah, als er von hier fortgetragen wurde«, sagte er verärgert. »Ich erinnere mich an meine Anweisungen an Bruce und Callum, bevor sie ihn fortbrachten.«
    »Und sind sie jemals zurückgekehrt?«, konterte sie. »Falls ja – ich habe sie nicht gesehen.«
    »Siobhan, ich sagte, es reicht!« Seine Worte klangen zornig, aber sein Gesicht war schreckensbleich. »Tristan DuMaine war letzte Nacht nicht in diesem Schloss. Tristan DuMaine ist tot und gegangen. Er kann nicht zurückkehren.« Seine Miene besänftigte sich. »Armes Kind …« Er trat wieder zum Bett und nahm ihre Hand. »Alles ist gut.« Er beugte sich hinab und küsste sie auf die Stirn. »Es war nur ein Traum.«
    »Ein Traum, der mich fast umgebracht hätte?«, antwortete sie. Sie hätte ihn geschlagen, wenn sie kräftig genug dafür gewesen wäre. »Wenn ich eine Lügnerin oder ein Kind bin, das seine Träume nicht von der Wahrheit unterscheiden kann, was hat mich dann gebissen?«
    »Nichts«, beharrte er. »Du wurdest im Schlaf mit einer Art Klinge angegriffen …«
    »Wo ist dann das Blut?«, fragte sie. »Und wer hat Angus getötet? Wer hat Sam ermordet?« Sie drückte seine Hand. »Sean, du musst mir glauben. Wir müssen diesen Ort verlassen.« Er wird mich finden, dachte sie und konnte den Gedanken nicht unterdrücken. »Zu was auch immer Tristan geworden ist, wir können ihn nicht bekämpfen – ich konnte ihn letzte Nacht nicht einmal verletzen. Du glaubst nicht, wie stark er geworden ist …«
    »Genau, mein Kind«, unterbrach er sie. »Ich glaube es nicht.« Er erhob sich, und sein Tonfall war ebenso kalt wie seine Miene. »Hör mir zu, Siobhan. Du bist eine Frau, mit dem Herzen einer Frau, und dein Schuldgefühl hat dich in den Wahnsinn getrieben.«
    »Schuldgefühl?«, fragte sie atemlos. Sie hatte hierfür keine Kraft. Er war ihr Bruder, er sollte ihr glauben und sie nicht wie ein schwärmerisches, verrücktes Kind behandeln.
    »Dein Schuldgefühl wegen DuMaine«, sagte er. »Ich hätte niemals zulassen dürfen, dass du Teil davon wirst, Liebes. Es tut mir leid.«
    Ihr altes Kindermädchen Cilla kam herein, bevor sie antworten konnte, und wirkte außer sich vor Entsetzen. »Meine arme, liebe Lady«, rief sie und eilte zum Bett. Michael folgte ihr mit einem Korb voller Vorräte. Hinter ihm traten Emma und Clare ein. »Was ist mit Euch geschehen?«
    »Jemand hat sie in der Nacht angegriffen«, sagte Sean, bevor Siobhan antworten konnte. »Ich denke, es war dieselbe Person, die auch die anderen getötet hat.«
    »Wer war es, Mylady?«, fragte Emma, während Michael Cilla dabei half, ihre Verbände und kleinen Tiegel mit Kräutern und Salben auszupacken.
    »Sie erinnert sich nicht«,

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