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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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überwinden.
    Als ich den Knauf zum dritten Mal in die Handnahm, war mein Körper mit Feuerameisen übersät, die fürchterlich bissen. Ich erinnerte mich, dass ich mit sieben Jahren dachte, dass die feine rote Erde wunderbar zum Spielen sei. Seither fürchte ich mich vor diesen Ameisen.
    Es ist nicht real.
    Ich riss mich zusammen und zwang mich, den Knauf zu drehen, während sich die Ameisen mit ihren scharfen Kauwerkzeugen über meine Finger hermachten.
    Die Tür ging auf, und ich stolperte über die Schwelle, schluckte einen Schrei und den Drang hinunter, mir die Haut aufzukratzen.
    All diese Empfindungen hörten in dem Augenblick auf, in dem ich die Schwelle überschritten hatte.
    Ich warf einen Blick zurück. In die hölzerne Schwelle waren ebenfalls Runen geritzt.
    Ich hatte es geschafft! Ich stand in einer der Verbotenen Bibliotheken.
    Ich sah mich eifrig um. Der Raum war nicht besonders eindrucksvoll – nichts im Vergleich zu Barrons Books and Baubles. Er war klein, fensterlos und roch trotz einiger Geräte, die der Luft die Feuchtigkeit entzogen, ziemlich muffig. Zwischen Regalen mit Büchern, Schriftrollen, Sammlerstücken und Tischen leuchteten Dutzende Lampen. Rowena überließ nichts dem Zufall; sie würde nicht zulassen, dass sich einer der Schatten in ihre kostbaren Bibliotheken verirrte.
    Das, was auf den Tischen lag, nahm ich mir als Erstes vor, während Dani draußen Schmiere stand. Wie ich befürchtet hatte, gab es keine Kataloge oder Karteien in den Verbotenen Bibliotheken. Auch wenn der Raum klein war, würde eine gründliche Suche Tage dauern.
    Zehn Minuten später schrie Dani, und ich flitzte inden Flur. Als ich die verzauberte Schwelle überquerte, zuckte ich heftig zusammen. Ich lief um die Ecke und sah, wie sich Sidhe -Seherinnen vor den Bannzaubern drängten und schubsten.
    Kat stand allen voran. »Rowena sagte, dass es dir gelungen ist, die Zauber zu überwinden, und du in eine der Verbotenen Bibliotheken vorgedrungen bist. Sie schickt uns, um dich zurückzuhalten.«
    Nun, das beantwortete eine meiner Fragen. Jetzt, da ich mit reinem Willen die Zauber überwinden konnte, hatte ich mich gefragt, ob ich immer noch über sie stolperte. Ich war überrascht, dass Rowena nicht persönlich gekommen war.
    Â»Um mich zurückzuhalten, müsst ihr die Bannzauber überwinden, und …«, ich richtete den Blick auf ihre Zehen am Rande der Linie aus fast unsichtbaren Symbolen, »… es sieht nicht so aus, als könntet ihr das.«
    Â»Ich komme an den meisten vorbei«, sagte Barb und drängte sich an Kat vorbei. »So toll bist du gar nicht, Mac. Jo kann das auch.« Sie drehte sich um. »Wo ist Jo?« Sie sah Dani an. »War sie nicht gerade hier?«
    Dani zuckte mit den Schultern. »Sie ist gegangen.«
    Â»Wir sind nicht hier, um dich zurückzuhalten, Mac.« Kats normalerweise ruhige graue Augen blitzten vor Aufregung. »Wir wollen dir beim Suchen helfen.«

    Ich machte die Zauberlinien mit Kaugummi zunichte – ja, mit Kaugummi. Bannzauber sind heikel und lassen sich leicht auslöschen, wenn man sie berühren kann.
    Um sie zu berühren, muss man sie erst passieren, was das Unterminieren für die meisten Menschen unmöglich macht. Aber in diesem Fall konnte ich die Zauber unwirksam machen, um meine Schwestern durchzulassen.
    Meistens muss man lediglich die Kette und Muster unterbrechen, um den Energiefluss kurzzuschließen. Manchmal kann sich der Zauber in etwas anderes verkehren, wenn man die Energie zu krass abschnitt, aber das wusste ich damals noch nicht. An diesem Tag hatte ich einfach Glück.
    Zwar gelang es mir, die Zauber an der Tür auszuschalten, aber gegen die in die Schwelle und Tür eingeschnitzten Abwehr-Runen konnte ich nichts ausrichten. Jede Sidhe-Seherin, die über die Schwelle trat, musste sich ihren persönlichen Ängsten stellen.
    Sie schafften es alle, und ich war mächtig stolz.
    Ich ließ sie in der Bibliothek zurück. Dutzende williger Hände blätterten behutsam in den uralten Seiten, breiteten sorgfältig Schriftrollen aus, nahmen Statuen in die Hände, öffneten verschiedene Kästchen und suchten nach allem, was wir gebrauchen könnten.
    Dani machte sich mit mir auf den Weg zur nächsten Bibliothek. Dieses Mal war es nicht so leicht, sich Zugang zu verschaffen. Wieder gab es jede Menge

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