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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Zauberbarrieren, die allerdings immer dichter und intensiver wurden. Den ersten Bann überwand ich relativ problemlos, den zweiten mit einem Ächzen. Der dritte versetzte mir einen leichten Stromschlag, und meine Haare luden sich elektrisch auf. Ich markierte jeden Zauber mit meinem Lippenstift, wenn ich ihn überquert hatte, damit Dani mir nachkommen konnte.
    Beim vierten Bann knirschte ich mit den Zähnen und verfluchte den, der diese uralten Muster plaziert hatte. Rowena? Ich wollte das auch lernen.
    Ich machte den Fehler, den fünften Bann mit Gewalt zu durchlaufen, prallte von ihm wie von einer Ziegelmauer ab und landete auf meinem Hinterteil.
    Dani kicherte.
    Ich schleuderte meine Haare aus den Augen und blitzte sie an.
    Â»O Mann, so was passiert mir ständig.«
    Ich stand auf und näherte mich vorsichtig der Zauberlinie. Es waren nicht nur Bannzauber, sondern drei Lagen Magie übereinander. Bis dahin hatte ich nur zarte und silbern glänzende Zeichen gesehen, diese Symbole hier waren anders. Die Muster waren bläulich, scharf und komplizierter. Jetzt, da ich ganz genau aufpasste, spürte ich auch die Kälte, die sie ausstrahlten. Auf den Seiten des Book of Kells hatte ich solche verschlungene Muster nicht gesehen. Keltische Knoten wurden zu phantastischen Figuren, verwandelten sich in unverständliche mathematische Gleichungen und dann wieder in Knoten. Ich wusste nichts über Bannzauber. Wo war Barrons, wenn ich ihn brauchte?
    Ich versuchte zehn Minuten lang, das Hindernis zu überwinden. Wenn ich dagegen anrannte, prallte ich ab. Wenn ich versuchte, langsam vorwärtszudrängen, gab es nicht nach, als stünde eine unsichtbare Mauer vor mir.
    Â»Versuch’s mit Blut«, schlug Dani vor.
    Ich sah sie an. »Weshalb?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Manchmal, wenn Rowena besonders tückische Zauber braucht, verwendet sie Blut dafür. Einige der Bannzauber, die wir rund um deine Zelle plaziert hatten, enthielten Blut. Da du die meisten überwinden kannst, denke ich, dass dein Blut etwas bewirkt. Wenn nicht, dann kannst du es mit meinem versuchen.«
    Â»Und was muss ich damit machen?«
    Â»Keine Ahnung. Lass etwas auf die Symbole tropfen.« Nach kurzem Überlegen entschied ich, dass ein Versuch nicht schaden konnte. Der Tag, an dem ich entdeckte, dass ich mich in diesem Punkt geirrt hatte, sollte noch kommen. Blut auf Bannzauber zu träufeln war so dumm wie Gas in ein Feuer zu sprühen. In manchen Fällen verwandelt es die Zauber in lebende Wächter. Ich kann nur jedem raten, nie Blut auf unbekannte Zauber zu träufeln! Ich holte mein Klappmesser aus dem Stiefel. »Geh ein Stück zurück, für den Fall, dass etwas schiefgeht«, warnte ich Dani.
    Ich streckte die Hand so weit, wie ich konnte, nach der unsichtbaren Barriere aus und schnitt mir leicht in die nach oben gedrehte Handfläche. »Au!«
    Blut quoll aus der Wunde.
    Ich drehte die Hand um.
    Es kamen keine Tropfen. Ich sah mir die Hand an – da war keine Wunde.
    Ich schnitt mich noch einmal, diesmal etwas tiefer. »Aua!« Blut trat aus. Ich drehte die Hand um, nichts tropfte. Ich runzelte die Stirn. Schüttelte die Hand, ballte sie zur Faust.
    Â»Was machst du, Mac?«
    Â»Warte eine Sekunde.« Wieder sah ich mir die Hand an – da war kein Schnitt.
    Ich biss die Zähne zusammen, drehte die Handfläche nach unten und schnitt schnell, fest und tief. Blut tropfte. Sehr gut. Es hörte auf. Ich schnitt noch einmal, und ein dünnes Rinnsal lief in die Ränder der Symbole.
    Die Muster zischten, zitterten auf dem Steinboden und dampften, bevor sie sich dort, wo sie mit meinem Blut in Berührung kamen, auflösten.
    Jetzt konnte ich, wenn auch mit Schwierigkeiten, den Zauber überwinden.
    Â»Komm, Dani.« Noch waren wir nicht am Ziel. Aber ich spürte ein paar Dinge vor uns.
    Ãœble Dinge. Die nicht reagierten.
    Ich drehte mich um. Hinter mir war eine Steinmauer. »Dani?«, rief ich. »Kannst du mich hören?«
    Dir ist der Zugang nicht gestattet. Du bist nicht eine von uns.
    Ich wirbelte herum. Eine Frau stand im Flur und verstellte mir den Weg. Sie war blond, schön und hatte eisige Augen.
    Â»Wer bist du?«, wollte ich wissen.
    Verschwinde sofort, oder du bekommst unseren Zorn zu spüren .
    Ich trat einen Schritt vor und spürte sofort höllische Schmerzen. Ich taumelte zurück. »Ich muss in die

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