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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Bibliothek. Ich suche nur nach Antworten.«
    Dir ist der Zugang nicht gestattet. Du bist nicht eine von uns.
    Â»Das habe ich beim ersten Mal schon verstanden. Ich will mich nur umsehen.«
    Verschwinde sofort, oder du bekommst unseren Zorn zu spüren .
    Ich versuchte, mit ihr zu argumentieren, nur um zu erfahren, dass mich jedes Mal, wenn ich mich einen Schritt vorwagte, der Schmerz traf; die Frau jedoch war nicht mehr als ein mystisches Äquivalent zu einem Anrufbeantworter.
    Gleichgültig, was ich sagte, sie wiederholte immer die gleichen Sätze. Einerlei, wie oft ich einen Schritt vorwärtsging, der Schmerz trieb mich immer zurück.
    Ich hegte keinen Zweifel, dass diese undurchdringlichen Bannzauber kostbare Geheimnisse schützten. Ich musste durchkommen.
    Ich hatte noch andere Instrumente, die ich einsetzen konnte. Ich öffnete den Mund und setzte V’lanes Namen frei.
    Er war da, noch ehe ich den Mund zumachte, und lächelte für den Bruchteil einer Sekunde.
    Dann krümmte er sich vor Schmerz. Sein goldener Kopf zuckte zurück.
    Er fauchte mich sogar an wie ein Tier.
    Und verschwand.
    Mir blieb der Mund offen stehen.
    Mein Blick fiel wieder auf die Frau.
    Dir ist der Zugang nicht gestattet. Du bist nicht eine von uns.
    Soweit ich die Sache beurteilte, hatte ich keine Möglichkeit, in die Bibliothek zu gelangen. Ich hatte kein Unseelie-Fleisch bei mir, das ich essen könnte, um zu sehen, ob mich das immun gegen den Schmerz machte. Andererseits war ich, nach allem, was V’lane gerade passiert war, nicht sicher, ob mich vorübergehendes Feenblut in meinen Adern weiterbringen würde.
    Ich war keineswegs überrascht, als ich herausfand, dass die Mauer hinter mir Illusion war.
    Dennoch tat es ungeheuer weh, sich auf die andere Seite zu schieben.

ZWEIUNDZWANZIG
    Â»Der LM hat mich gestern aufgesucht«, sagte ich, als ich in den Buchladen kam. Die Außenleuchten des sorgfältig restaurierten Hauses waren gedämpft und tauchten die Straße und die Eingangsnische in sanftes bernsteinfarbenes Licht. Auch die Innenbeleuchtung war nicht so hell wie früher. Offenbar empfand Barrons die Schatten nicht mehr als Bedrohung.
    Ich sah ihn nicht, aber ich wusste, dass er da war. Selbst für den schwächsten Duft nach Jericho Barrons war ich empfänglich. Ich wünschte, es wäre nicht so. Es erinnerte mich an die Zeit, in der wir getanzt und gelacht hatten, in der ich mir keine Gedanken machen und nur darauf achten musste, ein feines Tier zu sein. Essen, schlafen und Sex.
    Ein einfaches Leben.
    Ich spannte mich an. Da war ein mächtiges Objekt – oder waren es mehrere? – irgendwo im Buchladen. Entweder war es eins mit großer Kraft oder mehrere nicht ganz so machtvolle. Ich fühlte es in meinem Magen. Es war wie ein kaltes Feuer in meinem Bewusstsein. Feenobjekte verursachen mir keine Übelkeit mehr. Sie geben mir das Gefühl … lebendig zu sein.
    Â»Er sagte, Sie wären der Blödmann gewesen, der ihm den Stimmenzauber beigebracht hat«, fuhr ich fort. »Lustig, dass Sie vergessen haben, das zu erwähnen, als Sie mich lehrten, dem Zauber zu widerstehen.«
    Â»Ich vergesse nie etwas, Miss Lane. Ich unterlasse manches.«
    Â»Und Sie weichen aus.«
    Â»Ich lüge, betrüge und stehle«, ergänzte er.
    Â»Wenn der Schuh passt.«
    Â»Sie haben absurde Prioritäten.« Er kam zwischen zwei Regalen hervor.
    Ich musterte ihn von oben bis unten. Bisher hatte ich Jericho Barrons nur ein einziges Mal in Jeans und T-Shirt gesehen. Es war wie eine Blechkarosserie für einen Wi 6 -Bugatti-Vyron-Motor. 1001 PS im Körper eines ’ 65 Shelby. Weltgewandtheit, Kraft und die Muskeln springen einem regelrecht ins Gesicht. Die Wirkung ist beunruhigend.
    Er hatte mehr Tattoos als vor wenigen Tagen. Als ich ihn das letzte Mal mit nacktem Oberkörper gesehen hatte, waren seine Arme noch nicht tätowiert gewesen. Jetzt bedeckten sie kunstvolle rote und schwarze Muster vom Bizeps bis zur Hand. Ein silberner Reif zierte sein Handgelenk. An seinen Stiefeln hingen silberne Kettchen.
    Â»Rocker?«, fragte ich.
    Du solltest reden, forderten seine Augen, als er mein Lederensemble begutachtete.
    Â»Was ist so absurd an meinen Prioritäten?« Mir war egal, wie er über mein Outfit dachte. »Sie hassen Regenbögen, und jetzt gefällt Ihnen mein Leder auch nicht. Gibt es überhaupt irgendwas, was Sie an

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