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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Bett gekommen und hatte geschlafen, bis Barrons um fünf nachmittags an meine Tür geklopft hatte.
    Eine Sidhe-Seherin warte im Laden, berichtete er.
    Ich zog mir Jeans und ein Sweatshirt an und lief hinunter, um Dani zu begrüßen.
    Aber die Besucherin war Kat mit jeder Menge Informationen. Sie hatten eine Frau gefunden, die bereit sein könnte, mit uns zu sprechen und uns einiges über die Vorkommnisse in der »unheiligen Abtei«, die sich vor über zwanzig Jahren ereignet hatten, zu erzählen. Sie waren zufällig auf die Frau gestoßen, als sie auf dem Land nach Überlebenden gesucht hatten. Sie weigerte sich, ihr Cottage zu verlassen und auch nur in die Nähe »des besudelten Landstücks« zu kommen. Und sie bestand darauf, dass die Großmeisterin kein Sterbenswörtchen von dem Treffen erfuhr, sonst würde sie für immer schweigen. Sie hielt einen Spazierstock aus reinem Eisen in der knorrigen Hand, fuchtelte damit durch die Luft und sagte, sie wüsste einiges über die Altehrwürdigen. Es ginge ihr ganz gut allein, und sie brauche niemanden.
    Â»Was hat sie euch erzählt?«, wollte ich wissen.
    Â»Ãœberhaupt nichts. Sie hat gesagt, dass wir ihr etwas bringen sollen, was beweist, dass wir nicht mit der dunklen daoine sidhe , die Amok läuft, unter einer Decke stecken.«
    Â»Was zum Beispiel?«
    Kat zuckte mit den Schultern. »Ich hatte das Gefühl, sie meint etwas von den Seelie. Wir dachten an Dani und das Schwert, aber .« Sie verstummte. Ich verstand ihre Bedenken. Ich war vermutlich vertrauenerweckender als die halbwüchsige Dani. »Offenbar hatte sie Angst, dass wir mit den Unseelie gemeinsame Sache machen.
    Sie scheint ein bisschen etwas von den Feenlegenden zu wissen.«
    Am liebsten wäre ich sofort aufgebrochen.
    Barrons zu überzeugen war jedoch ein schweres Stück Arbeit. Er war fest entschlossen, ganz in der Nähe des mit wirksamen Zaubern geschützten Buchladens, auf seinem Territorium, zu bleiben, bis wir mit dem Lord Master verhandelt hatten.
    Â»Aber ich muss mehr über die Prophezeiung erfahren«, beharrte ich. »Außerdem möchte ich sie fragen, was sie über das Buch und seine Flucht aus der Abtei wusste. Wer weiß, was uns diese Frau alles erzählen kann?«
    Â»Wir wissen alles, was wir wissen müssen«, gab er zurück. »Wir haben drei der vier Steine und vier von den fünf Druiden.«
    Ich gaffte ihn verwundert an. »Die fünf, die wir brauchen, sind Druiden ? Es sind Menschen? Verdammt noch mal. Weiß jeder außer mir über die Prophezeiung Bescheid?«
    Â»Scheint so«, erwiderte er trocken. »Die Keltars, diese arroganten Mistkerle, bilden sich ein, sie seien die fünf Druiden: Dageus, Drustan, Cian, Christopher und Christian. Aber Christian ist verschwunden, und V’lane hat den vierten Stein. Ehrlich gesagt, Miss Lane, ich denke, Sie sind die Wildcard, die alles andere unnötig macht. Ich setze auf Sie.«
    Unglücklicherweise war ich nicht sicher, wie »wild« ich war. Ich fürchtete, dass diese Prophezeiung mich betraf und nicht gut war. Aber ich hatte nicht vor, mit Barrons darüber zu sprechen. Stattdessen gab ich zu bedenken, dass es ein Fehler wäre, die Gelegenheit, mehr zu erfahren, ungenutzt verstreichen zu lassen. Und wenndie Frau wusste, wie das Buch entkommen war, konnte sie uns vielleicht auch noch anderes erzählen.
    Â»Bringen Sie die Frau hierher«, sagte er.
    Â»Nein, das macht die Frau nicht mit«, erwiderte Kat. Sie sei alt, ausgesprochen eigensinnig, feindselig und neige dazu, plötzlich einzunicken.
    Deswegen waren wir jetzt unterwegs zum anderen Ende von County Clare. Dort erwartete uns die siebenundneunzig Jahre alte Nana O’Reilly.

    Ich hatte schon einige Kleinbauern-Cottages gesehen, aber dieses war die Krönung. Im Scheinwerferlicht des Hummers war es ein Musterbeispiel an Schrulligkeit. Ein Bau aus Natursteinen mit Strohdach und einem mit Moos bewachsenen Hof. Ein terrassenartig angelegter Garten, in dem im Sommer alles grünte und blühte, garniert mit ausgefallenen Statuen und Steinbrunnen. Hinter dem Haus glitzerte der Atlantik silbrig im Mondlicht. Die leichte Brise schmeckte salzig.
    Hier gab es keine Schatten. Die Grenzen des Gartens waren durch mächtige Zauber geschützt.
    Als wir über die Linie fuhren, zuckte ich heftig zusammen. Barrons zeigte überhaupt keine Reaktion.

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