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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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sagt, ich hätte Wochen gebraucht, um sie mir wieder ins Gedächtnis zu rufen. Ich weiß nicht, was »Wochen« sind. Er erklärt mir, dass es eine Einheit ist, mit der man den Verlauf der Zeit messen kann. Solche Dinge sind mir gleichgültig. Er redet oft Unsinn. Ich ignoriere das und verschließe seinen Mund mit meinem. Oder mit meinen Brüsten oder anderen Körperteilen. Es glückt mir jedes Mal.
    Er wirft mir einen Blick zu, und für einen Moment denke ich, dass ich diesen Blick schon früher gesehen habe, obschon ich weiß, dass das nicht sein kann, weil ich eine derart göttliche Kreatur niemals hätte vergessen können.
    Â»Iss«, knurrt er.
    Â»Ich will nicht essen«, knurre ich zurück. Ich bin seine Bemühungen leid, mich zum Essen zu bringen. Ich strecke die Arme nach ihm aus. Ich bin stark. Auf meinen Körper ist Verlass. Aber dieser geschmeidige Mann ist stärker als ich. Ich genieße seine Kraft, wenn er mich auf sich hebt, festhält und in mich dringt oder wenn er hinter mir ist und tief in mich stößt. So will ich ihn jetzt haben. Er kennt keine Grenzen. Ich döse hin und wieder, aber ihn habe ich noch nie schlafend erlebt. Ich fordere ihn ständig heraus, und er ist immer imstande, mir Wonnen zu bereiten. Er ist unerschöpflich. »Ich will mehr. Komm her. Sofort.« Wieder recke ich mich ihm entgegen.
    Er starrt mich an.
    Er flucht. »Nein, Mac«, sagt er.
    Ich weiß nicht, was »Mac« bedeutet.
    Aber ich weiß, was »nein« heißt.
    Und es gefällt mir nicht.
    Ich ziehe eine Schnute, aber meine Lippen kräuseln sich schnell zu einem Lächeln. Ich kenne ein Geheimnis. Seine Selbstbeherrschung, wenn es um mich geht, ist für ein so kraftvolles Tier ziemlich schwach. Das hat mich die gemeinsame Zeit mit ihm gelehrt. Ich lecke mir über die Lippen und schmachte ihn an. Er gibt einen missmutigen, kehligen Laut von sich, der mein Blut erhitzt, denn immer, wenn er so knurrt, ist er kurz davor, mir zu geben, was ich mir wünsche.
    Er kann mir nicht widerstehen. Das ärgert ihn. Er ist ein seltsames Tier.
    Lust ist, mache ich ihm wieder und wieder klar, weil ich will, dass er versteht.
    Â»Im Leben gibt es mehr als Lust, Mac«, erwidert er immer.
    Da ist es wieder, das Wort »Mac«. Es gibt viele Worte, die ich nicht verstehe. Ich hab keine Lust zu reden und blende ihn aus.
    Er gibt mir, was ich will. Dann zwingt er mich zu essen – langweilig ! Ich tue ihm den Gefallen. Mit vollem Bauch werde ich schläfrig. Ich schmiege mich an ihn. Prompt überkommt mich von Neuem die Lust, und ich kann nicht einschlafen. Ich setze mich rittlings auf ihn und halte ihm meine Brüste vors Gesicht. Seine Augen werden glasig, und ich lächle. Er rollt sich geschickt herum; plötzlich liege ich unter ihm, er hält meine Arme über dem Kopf fest und sieht mir in die Augen. Ich hebe meine Hüften an und reibe mich an ihm. Er ist hart und bereit. Er ist ständig hart und bereit.
    Â»Halt still, Mac. Verdammte Hölle, würdest du bitte stillhalten?«
    Â»Aber du bist nicht in mir«, beklage ich mich.
    Â»Und das werde ich auch nicht sein.«
    Â»Warum nicht? Du willst mich doch.«
    Â»Du musst dich ausruhen.«
    Â»Das kann ich später immer noch tun.«
    Er schließt die Augen. Ein Muskel zuckt an seiner Wange. Er schlägt die Augen auf; sie funkeln wie Nordlichter. »Ich versuche, dir zu helfen.«
    Wieder dränge ich ihm entgegen. »Und ich helfe dir dabei, mir zu helfen«, erkläre ich geduldig. Mein Tier ist manchmal begriffsstutzig.
    Er brummt und drückt das Gesicht an meinen Hals. Aber er knabbert nicht daran und küsst ihn auch nicht. Mit einem Grunzen tue ich mein Missfallen kund.
    Als er den Kopf wieder hebt, zeigt er mir eine leidenschaftslose Miene, die kaum die Erfüllung meiner Wünsche verspricht. Er hält meine Hände noch immer fest.
    Ich stoße mit dem Kopf zu.
    Er lacht, und für einen Moment denke ich, gewonnen zu haben. Doch dann hört er auf und sagt »Schlaf« mit einer eigenartigen Stimme, die wie ein Echo von vielen Stimmen klingt und auf meinen Schädel drückt. Ich weiß, was das ist. Dieses Tier hat Magie.
    Auch ich habe Magie an diesem Platz in meinem Kopf. Ich zahle es ihm heim – heftig, weil er das hat, was ich will, und sich weigert, es mir zu geben. Sein Widerstand ärgert mich, also setze ich ihm

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