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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Beutel heraus und hielt ihn in die Höhe.
    Â»Hol sie heraus. Zeig sie mir.«
    Â»Barrons hat das für keine gute Idee gehalten.«
    Â»Ich hab dir gesagt, dass du Barrons hier nicht mit hineinziehen sollst, und mir ist egal, was er denkt.«
    Â»Sie haben verlangt, dass ich ihn nicht mitbringen soll. Ich musste ihn ins Vertrauen ziehen. Er ist derjenige, der die Steine verwahrt. Haben Sie jemals versucht, Barrons zu bestehlen?«
    Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte er es versucht. »Wenn er sich einmischt, werden sie sterben.«
    Â»Ich habe Ihre Botschaft schon beim ersten Mal ganz gut verstanden. Er wird sich nicht einmischen.« Ich musste näher herankommen, mich zwischen dem LM und seinen Wachen einerseits und meinen Eltern andererseits positionieren, bevor Barrons mit seinen Männern auftauchte. Ich musste dem LM so nahe kommen, dass ich mit dem Speer zustechen konnte. Barrons plante, seinen Spiegel mit dem Ziel, das der Lord Master angepeilt hatte, zu verknüpfen, aber er hatte mich gewarnt, dass das einige Zeit brauchen würde. Gewinnen Sie Zeit, hatte er mich angewiesen. Sobald ich das Foto habe, werde ich mit der Arbeit beginnen. Meine Männer werden Ihnen folgen, sobald ich an das Ziel angedockt habe.
    Â»Leg den Speer, das Gewehr, die Pistole, die in deiner Gesäßtasche steckt, das Klappmesser, das du in deinem Ärmel, und die Messer, die du in den Stiefeln versteckt hast, auf den Boden und kick sie weg.«
    Woher wusste er, wo ich meine Waffen versteckt hatte?
    Meine Mutter könnte nicht schockierter sein, wenn sie herausfinden würde, dass ich mit dem halben Footballteam der Ashford High geschlafen und zwischen den Touchdowns Crack geraucht hätte.
    Ich versuchte, sie mit einem Blick zu beschwichtigen. Sie zuckte zurück. Augenscheinlich war das, was ich als »beschwichtigend« ansah, in letzter Zeit eher ein wenig … grimmig. »Die letzten Monate waren hart, Mom«, verteidigte ich mich. »Ich werde euch später alles erklären. Lassen Sie meine Eltern gehen«, forderte ich vom LM. »Ich kooperiere. Sie haben mein Wort.«
    Â»Ich brauche dein Wort nicht. Ich habe deine letzten, noch lebenden Verwandten in meiner Gewalt. Wesen mit so begrenzter Lebenszeit wie ihr Menschen sorgen sich furchtbar um solche Sachen. Alina hat mir erzählt, dass ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen seien, als sie fünfzehn war. Noch eine Lüge. Das bringt einen zum Grübeln, nicht? Ich hätte nie daran gedacht, mich um eure Eltern zu kümmern, hättest du mich nicht hierhergeführt.«
    Wie hatte ich ihn hergeführt? War er mir nach Ashford gefolgt? Konnte er V’lane nachspionieren? Fuhr V’lane zweigleisig, arbeitete er mit dem Lord Master zusammen? »Sie sind nicht meine Verwandten«, entgegnete ich kühl. »Meine Verwandten sind tot. Sie haben Alina getötet und damit meine Blutlinie fast ausgelöscht – nur ich bin noch übrig.« Ich hoffte, meine Eltern unbedeutender zu machen, als sie in Wirklichkeit waren. In Filmen funktionierte das immer. »Wir wurden adoptiert.«
    Ich erhaschte einen Blick auf Mom, obwohl ich wusste, dass ich das nicht tun sollte. In ihren Augen glänzten Tränen. Na toll. Sie verurteilte alles an mir, und jetzt hatte ich auch noch ihre Gefühle verletzt.
    Der Lord Master ging wortlos zu meinem Dad und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Der Kopf meines Vaters schnellte nach hinten, und Blut spritzte aus seiner Nase. Er schüttelte benommen den Kopf, und seine Augen sagten: Verschwinde von hier, Baby.
    Â»Also gut!«, schrie ich. »Ich habe gelogen! Lassen Sie ihn in Ruhe!«
    Der Lord Master drehte sich zu mir um. »Sterblichkeit ist die vollendete Schwäche. Sie gestaltet eure ganze Existenz. Jeden Atemzug. Es ist ein Wunder, dass die Feen für euch immer Götter waren.«
    Â»Für mich waren sie das nie.«
    Â»Lass deine Waffen fallen.«
    Ich ließ das Gewehr zu Boden gleiten, zog die Pistole aus der Gesäßtasche, das Klappmesser aus meinem Ärmel und die anderen Messer aus meinen Stiefeln.
    Â»Und der Speer«, sagte der Lord Master.
    Ich überlegte: Wenn ich den Speer über die zwölf Meter, die uns trennten, auf ihn schleuderte, was würde das bewirken? Selbst wenn ich sein Herz träfe, würde er nicht sofort sterben, weil er zum Teil ein Mensch war. Und ich hegte keinen Zweifel, dass

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