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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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sehen,hatte Barrons sie in einen schwarzen Beutel mit schimmernden Bannzaubern gesteckt. Mein Gewehr hing an meiner Schulter, und mein Speer steckte im Holster. Ich ging nicht davon aus, dass ich irgendetwas von alldem brauchte, aber ich hatte mir vorgenommen, nie wieder ohne gutgefüllten Rucksack aus dem Haus zu gehen, bis das letzte Feenwesen aus unserer Welt verschwunden war. In den letzten zwei Tagen wünschte ich, ich trüge V’lanes Namen auf meiner Zunge, und ich fragte mich wieder, wo er steckte und was ihm widerfahren war.
    Das Handy hatte ich dabei, damit ich möglichst rasch das Foto machen und Barrons zuschicken konnte. So würde er erkennen, welches Ziel der LM anpeilte. Ich sah das Handy an. Irgendetwas nagte an mir, seit Barrons diesen Plan ersonnen hatte. Am Rande meines Bewusstseins lauerte eine Ungereimtheit, eine Tatsache, die nicht ganz zu allem anderen passte.
    Â»Wenn ich es richtig verstanden habe, dann zeigen alle Spiegel das Ziel. Und Sie rechnen damit, dass auch der Spiegel des Lord Master ein Ziel zeigt. Warum sieht man dann in Ihrem Spiegel einen gewundenen Weg, der durch einen von Dämonen heimgesuchten, grauen Friedhof führt?«
    Dazu schwieg Barrons.
    Â»Sie haben mehr als zwei Spiegel miteinander verbunden, hab ich recht?« Ich runzelte die Stirn. »Was, wenn der LM auf dieselbe Idee gekommen ist? Wenn uns sein Spiegel in die Irre führt?«
    Â»Er ist nicht geschickt genug, um Spiegel hintereinanderzustapeln.«
    Wenn ich eine Erleuchtung hatte, dann kam sie schnell und heftig. »O Gott, ich hab’s!«, rief ich. Kein Wunder, dass er mir nie hatte erklären wollen, wie dieSpiegel genau funktionierten! »Der Spiegel in Ihrem Arbeitszimmer ist mit dem, was sich unter Ihrer Garage befindet, verbunden! Sie haben Spiegel ›hintereinandergestapelt‹, um einen Korridor mit dämonischen Wachhunden zu formen, damit jeder, der den Weg in Ihren Spiegel findet, einen Spießrutenlauf absolvieren muss, den er nicht lebend übersteht.« Statt seinen Spiegel dauerhaft mit einem anderen zu verbinden, hatte er viele Spiegel hintereinandergestellt. »So gelangen Sie zu den Etagen unter der Garage. Deshalb habe ich keinen Eingang gefunden. Ich hatte es hier in meinem Buchladen direkt vor der Nase!«
    Â»Ihrem Buchladen?« Er schnaubte, dann lachte er. »Wenn Sie heil mit Ihren Eltern und den Steinen aus dieser Sache herauskommen und Darroc tot ist, dann schenke ich Ihnen den verdammten Laden, Miss Lane.«
    Das verschlug mir den Atem. »Ist das bildlich oder wörtlich gemeint?«
    Â»Wörtlich. Mit allem Drum und Dran.«
    Â»Mit Vertrag?« Mein Herz klopfte heftig. Ich liebte das Barrons Books and Baubles.
    Â»Ein Schenkungsvertrag für den Laden und seine Bestände, nicht für die Garage oder meine Autosammlung.«
    Â»Mit anderen Worten: Sie sitzen mir die ganze Zeit im Nacken«, stellte ich fest.
    Â»Zweifeln Sie nie daran.« Er zeigte mir sein Wolfslächeln.
    Â»Legen Sie den Viper dazu?«
    Â»Und den Lamborghini.«

NEUNUNDZWANZIG
    LaRuhe 1247 sah noch genauso aus wie im letzten August.
    Als ich vor sechs Monaten in Dublin angekommen war, hatte ich an nichts geglaubt, was auch nur entfernt mit Paranormalem zu tun hatte. Ich hatte noch nie ein Feenwesen zu Gesicht bekommen und hätte um nichts in der Welt geglaubt, dass es so etwas gibt.
    Nur zwei Wochen später hatte ich genau an der Stelle gestanden wie jetzt, mitten in der Dunklen Zone, und den Lord Master beobachtet, wie er eine riesige Horde Unseelie durch ein Steinportal, das in einem Lagerhaus hinter dem Wohnhaus stand, in den menschlichen Bereich entließ.
    Wie schnell sich meine Welt verändert hatte. Und das nur in lausigen zwei Wochen!
    Das große Haus in der LaRuhe 1247 erschien mit seiner verzierten Kalksteinfassade in diesem verfallenen Industrieviertel ebenso fehl am Platze wie ich inmitten dieser chaotischen Zeit.
    Ein kunstvoller schmiedeeiserner Zaun befriedete eine tote Rasenfläche und drei Baumskelette. Die vielen Sprossenfenster des Hauses waren alle geschwärzt. Hinter dem Haus war ein riesiger Krater. V’lane hatte das steinerne Portal nicht nur zermalmt – darum hatte ich ihn an dem Tag gebeten, an dem ich die Illusion erlebte, mit Alina Volleyball am Strand zu spielen –, sondern esregelrecht zerbombt und ein klaffendes Loch hinterlassen. Ich bereute, dass ich ihn nicht darum gebeten hatte,

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