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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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genommen worden war.
    Ich ballte die Hände zu Fäusten, meine Atmung wurde flach. Ich traute ihm heute nicht mehr als vor zwei Monaten.
    Â»Vögeln – das war alles, was du wolltest.«
    Und es war das, was ich auch in diesem Augenblick wollte, stellte ich voller Entsetzen fest. Seine Stimme wirkte auf mich wie ein Aphrodisiakum. Seit seinem ersten Wort war ich bereit für ihn. Zwei Monate lang war ich in einer durch Feenwesen hervorgerufenen sexuellen Raserei gefangen gewesen und hatte ständigunglaublichen Sex mit ihm gehabt, während ich seiner Stimme gelauscht und seinen Duft eingeatmet hatte. Wie die Pawlow’schen Hunde war ich darauf konditioniert, auf bestimmte Reize zu reagieren. Mein Körper verlangte nach sexuellen Freuden in seiner Gegenwart. Ich atmete ein, ertappte mich dabei, wie ich seinen Duft gierig in mich aufnahm, zwang mich, ihn auszustoßen, und schloss die Augen, als könnte sich hinter den Lidern eine Wahrheit verbergen: V’lane und Barrons hatten die Rollen getauscht.
    Die Tod-durch-Sex-Feen konnten mir nicht mehr gefährlich werden.
    Dafür war Barrons jetzt Gift für mich.
    Ich wollte auf etwas einschlagen. Auf alles Mögliche. Beginnend mit ihm.
    Â»Hat die Katze deine Zunge gefressen? Und was für eine hübsche Zunge das war. Ich weiß das. Sie hat jeden Zentimeter von mir geleckt. Oft. Monatelang«, flötete er, doch in dem Samt steckte Stahl.
    Ich biss die Zähne aufeinander, wappnete mich für seinen Anblick und drehte mich um.
    Es war schlimmer, als ich gedacht hatte.
    Erotische Bilder bedrängten mich. Meine Hände auf seinem Gesicht. Ich auf seinem Gesicht. Ich, wie ich mich ihm entgegendränge. Ich rittlings auf ihm. Meine Finger mit den langen pinkfarben lackierten Nägeln rund um seinen großen, langen, harten … ja.
    Gut.
    Das waren genug Bilder.
    Ich räusperte mich und zwang mich, ihm in die Augen zu sehen.
    Das war nicht viel besser. Barrons und ich führten eins unserer wortlosen Gespräche. Er erinnerte mich inallen Einzelheiten an all das, was wir in seinem großen Sonnenkönig-Bett angestellt hatten.
    Am liebsten waren ihm die Handschellen gewesen. Ich hatte so viele Erinnerungen an seine Zunge wie er an meine. Auch wenn ich ihn oft gebeten hatte, ließ er sich niemals fesseln – obwohl das nur fair gewesen wäre. Ich verstand nicht, weshalb er sich weigerte. Wir beide wussten, dass er so unsolide Handschellen im Nu sprengen könnte. Jetzt, da ich wieder einen klaren Kopf hatte, wusste ich es. Selbst wenn es nur eine Illusion war, würde er es nie dulden, dominiert zu werden. Ihm ging es immer um Kontrolle. Er gab sie niemals auf. Und gerade das ärgerte mich; es brannte wie Salz in einer offenen Wunde. Ich hatte mich die ganze Zeit, die wir in diesem Zimmer verbracht hatten, nicht unter Kontrolle gehabt. Er hatte mich klein, nackt und verletzlich erlebt, während er nie freiwillig etwas von sich preisgegeben hatte. Ich wusste nur das, was ich gegen seinen Willen seinem Kopf entreißen konnte.
    Er hatte nie die Kontrolle verloren. Nicht ein einziges Mal.
    Du hast mir gesagt, dass ich deine Welt bin.
    Â»Das war nicht ich – ich war ein Tier.« Mein Herz pochte. Meine Wangen glühten.
    Du wolltest nicht, dass es jemals endet.
    Â»Du Mistkerl, musst du mir meine schlimmste Demütigung vor Augen halten?«
    Demütigung? Das ist es also für dich? Er zwang mich, mir ein detaillierteres Bild anzusehen.
    Ich schluckte . Ja, sicherlich, daran erinnerte ich mich. »Ich war nicht bei Verstand. Sonst hätte ich das niemals getan.«
    Wirklich? Seine Augen sahen mich spöttisch an, undin ihnen las ich, dass ich mehr verlangt und ihm gesagt hatte, dass ich es immer so haben wollte wie er.
    Ich erinnerte mich, dass er mir darauf antwortete: »Eines Tages wirst du dich fragen, ob es möglich ist, mich noch mehr zu hassen.«
    Â»Ich war nicht bei Sinnen. Hatte keine Wahl.« Ich suchte nach Worten, um mich verständlich zu machen. »Es war genauso eine Vergewaltigung wie das, was mir die Unseelie-Prinzen angetan haben.«
    Sein funkelnder Blick wurde schwarz, trüb wie Moorwasser. Die Bilder waren weg. Unter seinem linken Auge zuckte ein Muskel. Dieses winzige Anzeichen war Barrons’ Äquivalent für einen Wutausbruch bei normalen Menschen. »Nach einer Vergewaltigung kann man nicht einfach …«
    Â»â€¦ aufstehen und

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