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Gefangene der Dunkelheit

Gefangene der Dunkelheit

Titel: Gefangene der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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unserer Macht entspringt unserer Fähigkeit, die Dimensionen jenseits der euren zu manipulieren, aber die Substanz, aus der die menschlichen Dimensionen bestehen, istzähflüssig, dick; eure phy
    sikalischen Gesetze sind nicht so … leicht zu verbiegen wie unsere. Diese Veränderung erfordert viel Zeit und die Hilfe anderer Seelie oder vieler Menschen.«
    Ãœbersetzt war das so viel wie ein Nein. Er hatte das für mich getan, und dabei ließ er es bewenden.
    Â»Deine Eltern sind sicher. Möchtest du sie sehen?«
    Plötzlich hatte ich einen Kloß im Hals und schluckte schwer. Mom und Dad waren da unten. Eins dieser funkelnden Lichter unter mir, nur einen kleinen Ortswechsel entfernt. Sie waren immer nur einen Ortswechsel entfernt gewesen, aber irgendwie war es in Dublin, mit viertausend Meilen zwischen uns, leichter,den Gedanken auszublenden und nicht in Versuchung zu geraten. Um mir Schmerzen und Sorgen zu ersparen und das Risiko zu umgehen, meine Feinde auf sie aufmerksam zu machen, hatte ich den Gedanken an meine Eltern zu all den anderen verbotenen Gedanken in die Schatulle mit dem Vorhängeschloss gesperrt. Hatte das Alina mit uns auch so gemacht?
    Ich hielt den Atem an. Ich sollte mich nicht darauf einlassen. Ich wusste es besser.
    Â»Bring mich zu der Straße vor dem Brickyard«, bat ich. »Von dort aus gehe ich zu Fuß.«
    Ich war hier und konnte nicht widerstehen. Ich wollte meine Welt wiedersehen, durch die mit Eichen und Magnolien gesäumten Straßen meiner Heimatstadt schlendern, vor unserem Haus stehen und zu meinem Schlafzimmerfenster hinaufschauen. Vielleicht fand ich ja auf diesen Straßen sogar Spuren von dem Mädchen, das ich einst gewesen war – oder hatte mich der dunkle Feentraum mit Haut und Haaren verschlungen? Ich wollte nicht gesehen werden, daher musste ich im Schatten bleiben, aber das hatte ich in der letzten Zeit gelernt.
    Ich landete sanft.
    Da war das Brickyard. Innen und außen brannte Licht. Nichts hatte sich verändert. Ich lief über den Parkplatz und spähte in die Fenster.
    Oh, wie hatte ich mich geirrt! Alles hatte sich verändert. Ashfords Polizei, Feuerwehr, der Bürgermeister und etwa hundert Stadtbewohner saßen in dem Pub, und ich brauchte kein offenes Fenster, um zu wissen, dass sie über Strategien diskutierten. Die Mauern waren eingestürzt, und inzwischen wusste das die ganze Welt. Wenn es noch überregionale Zeitungen gab, dann befassten sich die Schlagzeilen bestimmt nur damit. DieFeenwesen waren sichtbar, und hier bemühte sich die Basis, meine Stadt zu schützen. Am liebsten wäre ich da reinmarschiert, um zu helfen, die Leute auszubilden, und anschließend zu den Waffen zu greifen.
    Â»Dein Platz und deine Aufgaben sind nicht hier, MacKayla.«
    Ich wandte mich gezwungenermaßen ab und schlich wie ein Dieb durch die Nacht.
    Es war warm für einen Januar in Ashford, aber das war nicht so ungewöhnlich. Ich habe Weihnachten mit Schneestürmen erlebt, aber auch so warm, dass ich nur Shorts und T-Shirt getragen hatte. Heute war eine Jeans- und-Shirt-Nacht.
    Während ich ging, atmete ich tief durch. Um diese Jahreszeit blühte nichts, aber ich schwöre, dass der tiefe Süden immer nach Magnolien, wilden Azaleen, süßem Tee und gebratenem Hühnchen duftet. In einem Monat würden in der ganzen Stadt die Stiefmütterchen blühen – Ashford war verrückt nach Stiefmütterchen –, gefolgt von Narzissen und Tulpen.
    Ich war daheim. Ich lächelte.
    Mein Zuhause war sicher!
    Keine Schatten, keine Unseelie, überall Lichter.
    Ich drehte freudig mitten auf der Straße eine Pirouette.
    Wie hatte ich meine Welt vermisst! Wie verloren hatte ich mich in der Fremde gefühlt!
    Alles sah noch so aus wie früher, fühlte sich an, als wäre ich nie weg gewesen. So, als müsste ich nur drei Blocks geradeaus und zwei Blocks nach rechts gehen, um Mom und Dad und Alina beim Scrabble-Spiel vorzufinden; sie warten darauf, dass ich vom Abendunterricht oder von der Arbeit nach Hause komme und michzu ihnen geselle (und haushoch verliere, weil Alina und Dad Wörter kannten, die kein vernünftiger Mensch in seinem Wortschatz hat). Und es gäbe viel zu lachen, und ich würde mir Gedanken machen, was ich morgen anziehen sollte. Ich hätte keine größeren Sorgen als die Frage, ob mein Brief an OPI tatsächlich angekommen war und ernst

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