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Gefangene der Flammen

Gefangene der Flammen

Titel: Gefangene der Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sich nach ihnen um, und Riley war froh, dass Annabel und sie im Schutz der Bäume standen. So sah es so aus, als würden die drei Männer angegriffen und nicht die Frauen. Riley vervollständigte die Illusion, indem sie sich schnell auf einen Fels am Ufer setzte und ihre Mutter neben sich zog, als hätten sie sich dort im Schatten ausgeruht.
    Wie nicht anders zu erwarten war, veranstalteten Weston und Shelton ein Riesentheater. Weston rannte sogar vor den Spinnen weg, obwohl sie nicht einmal in seiner Nähe waren und zudem auch noch in die entgegengesetzte Richtung krochen. Aber das hielt ihn nicht davon ab, die Führer wieder einmal anzublaffen.
    »Ihr sucht einen Rastplatz mitten in einem Revier von Killerspinnen aus? Wollt ihr uns alle umbringen? Ich werde euch anzeigen, dann kriegt ihr nie wieder einen Job als Führer«, fauchte er.
    Riley verdrehte die Augen. Die Führer ignorierten Weston und beeilten sich, den anderen drei Männern zu helfen. Die Träger standen dicht gedrängt beisammen und schauten zu. Der Archäologe und seine Studenten starrten einander mit schockierten, fast schon drolligen Gesichtern an, als könnten sie nicht ganz verstehen, was vor sich ging. Die drei standen tatsächlich nur da und starrten, während es auf dem Boden nur so wimmelte von großen, haarigen Spinnen, die zielstrebig in eine Richtung krochen. Rileys Vorstellung von Archäologen war zugegebenermaßen von Indiana-Jones -Filmen geprägt, doch Dr. Patton und seine Doktoranden trugen diese Fantasie sehr schnell zu Grabe.
    Sie konnte die Spinnen sogar durch das Geröll flitzen hören, als sie sich näherten, aber der Geruch und der Lärm von Garys Flammenwerfer übertönten schon bald jedes andere Geräusch. Annabel schlug die Hände vors Gesicht und wiegte sich vor und zurück. Riley legte tröstend einen Arm um ihre Mutter.
    Annabel schluchzte leise. »Es ist schon so spät, Riley. In ein paar Stunden wird die Sonne untergehen.«
    »Wir brechen in ein paar Minuten auf«, versprach sie. »Die Führer werden uns auf den Berg bringen, und dann ist das alles hier vorbei. Wir sind ganz nahe dran.«
    Obwohl Rileys Arm auf ihren Schultern lag, hörte Annabel nicht auf, sich hin und her zu wiegen wie ein Kind, und ihre Tochter musterte die Mitglieder ihrer Gruppe, um sich einen Eindruck zu verschaffen, auf wen sie vielleicht zählen könnte, falls noch mehr geschah. Und das Beben im Boden war ein sicheres Anzeichen dafür, dass etwas passieren würde . Alle drei Führer waren zu Jubal, Gary und Ben gelaufen, um ihnen mit den Spinnen zu helfen, und schienen überhaupt keine Angst vor den Taranteln zu haben. Tatsächlich hoben sie sogar einige von ihnen sehr behutsam auf und drehten sie herum.
    Riley fand es faszinierend, wie die drei Einheimischen mit den Spinnen umgingen. Ganz offensichtlich wollten sie sie retten, statt sie zu vernichten. Die Taranteln schienen verwirrt zu sein und liefen im Kreis herum, um den Flammen zu entgehen. Gary stellte den sehr wirksamen Flammenwerfer ab, um wie Riley zu beobachten, wie behutsam die Führer die Spinnen von den Menschen weg- und in den Dschungel zurückscheuchten.
    Nicht einer der Träger hatte geholfen, stellte Riley fest. Sie hockten nur dicht beieinander und tuschelten. Der Anblick nahm ihr wieder etwas von ihrem Mut. Sie würden zwei Träger brauchen, um den Berg zu besteigen, und mindestens zwei weitere würden Gary, Jubal und ihren Führer begleiten.
    »Komm, Mom«, sagte sie. »Es geht weiter. Das Drama ist vorbei. Die Führer haben sich um die Spinnen gekümmert, und wir machen uns wieder auf den Weg.«
    Der Boden schwankte erneut. »Wir müssen uns beeilen«, flüsterte Annabel. »Schnell, Riley!«, drängte sie, zum Himmel aufblickend, wo die Sonne schon bald untergehen würde.
    Riley platzierte sich hinter ihrer Mutter auf dem schmalen Pfad, den die Führer für die letzten Kilometer zum Fuß des Berges gewählt hatten. Über die Frage, den Aufstieg noch heute zu bewältigen, würde Riley sich später mit ihrem Führer streiten. Im Moment war es von größter Wichtigkeit, dass sie sich wieder in Bewegung setzten, denn Annabels Erregung wuchs von Minute zu Minute.
    Ben und Jubal waren vor Annabel, und Gary bildete die Nachhut hinter dem letzten Träger. Riley war froh, ein gutes Stück von Weston und Shelton entfernt zu sein. Mehrere andere Leute gingen zwischen ihnen. Sowie sie ernsthaft aufgebrochen waren und die Führer und Träger mit ihren Macheten den Weg frei hackten, hörte

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