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Gefangene der Leidenschaft

Titel: Gefangene der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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in tiefes Dunkel sank.
    Plötzlich lockerte sich der Griff an ihrem Hals, und sie stürzte nach Atem ringend zu Boden.
    „Gott im Himmel! Brenna!“
    Wie durch eine dichte Nebelwand drang Morgans Stimme zu ihr. Aus dem Wohnraum fiel schwaches Licht herein, und sie sah den dunklen Blutfleck auf dem Teppich.
    Dann war Morgan bei ihr und hob sie hoch. Sie klammerte sich zitternd an ihn. „Oh Morgan, er hätte mich fast ... Wo ist er?“
    Sie hörten eine Tür schlagen. Morgans erster Gedanke war, dem Flüchtenden zu folgen. Aber sein Blick auf die zitternde Gestalt in seinen Armen sagte ihm, dass Brenna ihn brauchte. Er trug sie in sein Schlafgemach und legte sie auf das Bett.
    Behutsam untersuchte er die blutende Wunde an ihrem Arm. In seinem Blick lag tiefe Sorge ... und mehr. „Oh Brenna, was hat er dir getan, Liebste?“
    Liebste. Bei dem zärtlichen Wort begann sie zu weinen. Und je heftiger sie weinte, desto größer wurde Morgans Sorge.
    „Großer Gott, er hat dich schwer verletzt. Hast du große Schmerzen?“
    Sie wischte sich die Tränen fort. „Es ist nicht so schlimm“, schluchzte sie, „nur ein Schnitt.“
    „Keine anderen, tieferen Wunden?“ forschte er. „Ich meine nicht Messerstiche, sondern das Schlimmste, was ein Mann einer Frau zufügen kann. Hat er dir ... Gewalt angetan, Liebste?“
    „Nein. Er hat es versucht. Aber Ihr habt ihn rechtzeitig aufgehalten.“
    Morgan stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Er beugte sich über Brenna, schmiegte das Gesicht an ihr Haar und wiegte sie wie ein Kind zärtlich in den Armen.
    „Gott sei Dank! Wenn er dir etwas angetan hätte ...“
    Sie spürte, wie aufgewühlt er war. War es möglich, dass sie Morgan etwas bedeutete?
    Als er sich wieder gefasst hatte, stand er auf.
    Ihr war nicht bewusst, dass er sie nackt gesehen hatte. Oder doch? Auf einmal fühlte sie sich ihm so nah und vertraut. Auf einmal sah sie ihn mit ganz anderen Augen. Schweigend beobachtete sie ihn, wie er die Glut im Kamin anfachte und ein Holzscheit nachlegte. Plötzlich war er nicht mehr der „Wilde der Königin“, sondern ein fürsorglicher, liebevoller Mann. „Liebste“, hatte er zu ihr gesagt. Ob er es auch so meinte? Brennas Herz begann schneller zu schlagen.
    Morgan zündete eine Kerze an, trat ans Bett und hielt sie so, dass er Brennas Wunde sehen konnte. „Es blutet zwar noch, aber ernst scheint es wirklich nicht zu sein.“
    „Ich vermute, dass mein Angreifer größere Schmerzen hat als ich“, sagte Brenna. „Die Genugtuung habe ich wenigstens!“ „Du hast ihn verletzt? Aber wie, Liebste?“
    Es blitzte in ihren Augen. „Mit meinen Zähnen und Fingernägeln. Und mit dem Kerzenleuchter. Ich habe ihn am Kopf getroffen, und er hat vor Schmerz aufgeheult.“
    Morgan betrachtete sie einen Moment fassungslos. Dann warf er den Kopf zurück und lachte. „Verzeiht mir. Aber Ihr seid eine Kriegerin, die die Männer das Fürchten lehrt.“ Er wurde wieder ernst. „Wir werden den Kerl finden. Und wenn wir jeden Mann in England auf Kratz- und Bisswunden untersuchen müssen!“
    „Hättet Ihr mir meine Waffe gelassen“, sagte sie vorwurfsvoll, „dann hätte er nicht entkommen können! “
    Er sah sie einen Moment lang an und erwiderte: „Ihr werdet
    eine Waffe bekommen! “
    „Ist das Euer Ernst?“ fragte sie ungläubig.
    „Ja.“ Er hob ihre Hand an die Lippen. In seinen Augen lag wieder jener Ausdruck, den sie noch nie vorher bemerkt hatte. „Ich möchte Euch nie wieder hilflos sehen, Brenna! “ Er ging kurz hinaus und kam mit einem Dolch in der Hand zurück. „Hier. Er gehört Euch!“
    Er gab ihr das Stilett, dessen goldener Griff mit Rubinen und Diamanten besetzt war. Die Steine funkelten im Widerschein des Feuers.
    „Das ist ein sehr kostbarer Dolch“, murmelte Brenna und fuhr prüfend mit der Hand über die Klinge. Sie war von tödlicher Schärfe.
    „Er gehörte meinem Vater. Er schenkte ihn mir kurz vor seinem Tod. “
    „Woher wisst Ihr, dass ich ihn nicht gegen Euch einsetzen werde, Mylord?“
    Beide merkten nicht, dass sie zu der förmlichen Anrede zurückgekehrt waren.
    „Es hat Momente gegeben, da ich es verdient hätte. Aber ich hoffe, dass ich noch einmal eine Gelegenheit erhalte, um Euren Respekt zu erwerben.“ Er blickte Brenna eindringlich an. „Führt den Dolch immer mit Euch, Mylady.“
    Sein ernster Blick rührte sie tief an. „Ja, Mylord. Immer. Dessen könnt Ihr sicher sein.“
    Morgan nickte. Dann trat er an den Tisch mit dem

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