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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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Augen. »Ich spreche nur, wenn nötig.« Dann blickte er die Straße entlang. Die Stadttore hinter ihnen schlossen sich. »Wir dürfen hier nicht verweilen.«
    Er ging dann an ihr und dem Gargoyle vorbei. Den Arm hatte er noch immer um Nat gelegt. Das blauhäutige Mädchen blickte zurück. Aeriel hörte, wie sich die Tore leise schlossen und die Eisenstange wieder an ihren Platz rutschte. Galnor und Nat waren bereits sechs Schritte voraus. Aeriel nahm Grauling beim Halsband und folgte ihnen.
    Die Straße führte steil ins Gebirge; rechts und links war sie von eng stehenden Bäumen gesäumt. Der Gargoyle trottete mit offenem Maul leichtfüßig vor ihnen her.
    Nach einer Weile gewann Nat ihren Mut zurück und ging neben Aeriel her.
    »Jenes Mädchen«, sagte sie vorsichtig, »von dem du im Gasthaus gesungen hast. Das warst du.«

    Aeriel blickte überrascht auf. Dann nickte sie. »Vor anderthalb Jahren war ich sie.«
    Das blauhäutige Mädchen blickte zu Boden. »Wie geht die Geschichte zu Ende?«, fragte sie. »Ich meine, was geschah mit dem Engel der Nacht?«
    »Ich besiegte ihn«, antwortete Aeriel, »mit Hilfe des Magischen Kelchs, und … rettete einen Prinzen.« Sie fühlte, wie Bitterkeit beim Gedanken an Irrylath in ihr emporstieg. »Oder glaubte, es getan zu haben.«
    Nat sagte nichts mehr. Sie gingen weiter.
    Nach einer Weile sprach Galnor. »Zuerst werden sie uns unbarmherzig verfolgen. Aber je weiter wir in die Berge vordringen, umso kleiner wird die Gruppe.«
    Aeriel sah den jungen Mann fragend an, aber der ging bereits weiter. Nat antwortete ihr.
    »Die Nacht wird dann weiter fortgeschritten sein«, sagte sie, »und wir werden uns näher bei den verwunschenen Wäldern befinden.«
    »Was ist das für ein Ort?«
    »Ein unseliger Ort«, antwortete Nat. »Er umgibt den Pass des Dämons, der direkt nach Zambul führt. Es wird behauptet, dass er sich von Jahr zu Jahr mehr ausdehnt. Eines Tages wird er ganz Bern eingenommen haben. Niemand wagt sich dorthin, selbst am Tag nicht, denn dort leben Nachtgespenster.«
    »Nachtgespenster«, murmelte Aeriel.
    »Schreckbilder«, sagte Galnor, der über eine Schulter zurückblickte. »Unheimliche, grausige Gestalten, die in den Wäldern lebten, lange ehe deine Bestie auftauchte«, schnaubte er und
verschränkte die Arme. »Nur Ausgestoßene benutzen diese Straße nachts.«
    Er schwieg plötzlich, warf Nat einen Blick zu. Aeriel sah, wie sie schauderte.
    »Einmal haben wir sie gesehen«, flüsterte das Mädchen, »fast zwei Jahre ist das her. Kurz vor Einbruch der Nacht verstauchte ich mir einmal im Wald den Knöchel. Und niemand aus meinem Dorf kam und suchte nach mir.«
    Da blickte sie hoch, die Augen auf Galnors Rücken geheftet.
    »Nur der Holzfäller, der kaum mit mir gesprochen, mich aber das Jonglieren gelehrt hatte, nahm eine Fackel und ging mich suchen. Als er fort war, versperrten sie das Dorftor.«
    Sie blickte Aeriel an.
    »Seitdem sind wir auf der Wanderschaft. Nachdem er mich gefunden hatte, schützten wir uns gegen Angriffe mit einem Feuer bis zum Morgen. Fast wären wir verhungert. Aber von diesem Tag an haben wir keine Nacht mehr draußen verbracht.«
    »Bis heute«, sagte Aeriel.
    Nat blickte zu Boden, betastete den Dolch, der in ihrer Schärpe steckte. Aeriel schwieg eine Weile.
    »Was ist der Pass des Dämons?«, fragte sie schließlich.
    »Der Weg nach Zambul«, antwortete Galnor. »Diese Straße führt dorthin. Ein geflügelter Dämon hat sich dort niedergelassen; in der Nacht entführt er Menschen. Er verschlingt alles Licht, außer dem des Oceanus und der Sterne.«
    Aeriel fühlte, wie ein eiskalter Schauder sie überlief. »Ein geflügelter Dämon«, sagte sie und suchte Galnors Blick. »Ein Engel der Nacht?«

    Der andere schüttelte den Kopf. »Dieses Wort gebrauchen wir in Bern nicht.«
    »Was macht er mit denen, die er entführt?«, fragte sie drängend. »Trinkt er ihr Blut und ihre Seelen?«
    Galnor zuckte die Schultern. »Das weiß niemand. Diese Menschen wurden nie wieder gesehen. Manche behaupten, dass sie zu Nachtgespenstern werden. Ehe dieser Dämon kam, gab es keine Nachtgespenster.«
    »Dieser Dämon«, sagte Aeriel noch drängender, »ist er der Sohn einer Lorelei?«
    »Ich weiß nur«, entgegnete Galnor, »dass er zum ersten Mal auftauchte, als meine Großmutter jung war. Sie und ihre Familie kamen aus Zambul herüber, kurz bevor er den Pass besetzte. Sie sagt, er hätte die Dunkle Wölfin, die Hüterin von Bern, besiegt.«
    »Die

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