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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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ihn noch heute Nacht gegen Silber eintauschen«, zischte er. »Was kümmert’s mich, wenn er morgen früh zu Asche geworden ist? Geh, Hexe. Nimm deine Bestie mit.« Er steckte seinen Dolch wieder in die Scheide. »Es ist genug.«
    Aeriel ging auf die Tür zu. Die Menschen machten ihr Platz, sahen sie aber kaum an. Alle starrten auf den blauen Staub, den die Räuber noch immer zusammenrafften.
    Aeriel hatte die Tür erreicht, mit Nat und Galnor direkt hinter ihr. Doch als sie sie durchschreiten wollte, versperrte ihr plötzlich eine kräftig gebaute Frau den Weg.
    »Einen Augenblick«, sagte sie unfreundlich. »Du hast mein Haus mittels irgendeiner Teufelei betreten. Keiner meiner beiden Türhüter hat dich hereingelassen.«
    »Sie ließen mich ohne ein Wort vorbei«, sagte Aeriel.
    »Niemand kommt hier ohne Eintritt rein, und selbst wenn, du hast Essen bekommen.«
    »Ich habe für meine Mahlzeit gesungen«, sagte Aeriel.
    Die Wirtin schürzte die Lippen, verschränkte die Arme vor ihrem mächtigen Busen. Argwöhnisch starrte sie auf den Gargoyle und Aeriels Stab, wich aber nicht von der Stelle.
    »Und der Krawall, der deinetwegen entstanden ist? Glaubst du nicht, dass er dem Ruf meines Gasthauses geschadet hat?«
    Aeriel lächelte. »Frieden, gute Frau«, sagte sie. »Du bist zwar Wirtin, aber auch eine Diebin. Doch ich will dich für die Unbill mit dem Einzigen, was ich noch habe, entschädigen.«
    Sie entnahm ihrem Bündel den großen grünen wachsartigen Klumpen, den sie im Meer gefunden hatte. Die Augen der Wirtin wurden groß.
    »Ambra«, flüsterte sie. »Der Balsam, der alle Wunden heilt, er ist sein Gewicht in Gold wert.« Sie wollte schon danach greifen, hielt sich aber dann zurück. »Einem Arzt wäre es wertvoller als Korund.«
    Schließlich schnellte ihre Hand vor; sie brach ein kleines Stück ab.
    »Ich nehme nur so viel«, sagte sie, »denn eine so große Diebin bin ich nicht.«
    »Verlass schnell die Stadt, hörst du? Was sollte den Anführer der Diebe davon abhalten, dich auszurauben und dir die Bestie wieder zu nehmen?«
    Aeriel blickte zurück, aber ehe sie antworten konnte, schüttelte die Wirtin schnell den Kopf und sagte sehr leise: »Du hast einen seltsamen Weggefährten, Mädchen, und einen seltsamen
Stab und seltsame Waren in deinem Bündel. Aber ich habe Zauberer kennengelernt, und du bist keine Hexe.«
    Da lachte Aeriel leise. Sie verstaute das Ambra wieder in ihrem Bündel. Nat und Galnor gingen über die Türschwelle. Aeriel sah noch immer die Wirtin an.
    »Ich danke dir für deinen Rat«, sagte sie. »Ich werde ihn befolgen. «
    Ihre Gefährten warteten draußen in der Dunkelheit auf sie. Aeriel nahm den Gargoyle bei seinem kupfernen Halsband und ging zu ihnen.

7
Der Pass des Dämons
    S ie eilten durch die Straßen von Talis, die nun verlassen dalagen. In Bern schien, genau wie in Isternes, nach Untergang des Sonnensterns der Brauch zu herrschen, die Zeit mit Essen und Schlafen zu verbringen. Das Stadttor war verbarrikadiert, der Wächter nicht da. Das blauhäutige Mädchen und der junge Mann blieben verzweifelt stehen, aber Aeriel wurde von Grauling weitergezogen.
    Der Reiher auf dem Wanderstab öffnete seine Flügel und stieß einen klaren, wilden Schrei aus. Die große Eisenstange, die die Eichenholztore versperrte, sie war viel zu schwer, als dass sie sie bewegen konnten, glitt plötzlich wie von Zauberhand bewegt zur Seite. Das Stadttor öffnete sich.
    Aeriel hatte nicht einmal Zeit, Atem zu schöpfen, denn Grauling zerrte sie weiter. Doch draußen blieb sie stehen und fragte den Reiher auf ihrem Stab: »Wie hast du das fertiggebracht?«
    Der Vogel zuckte die Schultern. Er war bleich und gefiedert und hatte sich noch nicht wieder in Holz verwandelt. »Ich bin ein Bote. Die Gottgleichen schufen mich, damit ich ungehindert reisen kann, also kann ich Tore öffnen.«

    Aeriel wollte noch etwas sagen, aber der Reiher sah sie an. »Das ist jedoch ermüdend. Und bei Gott, das hier ist eine ausgezeichnete Ruhestange. Ich muss schlafen.«
    Er schloss die Augen, barg den Kopf unterm Gefieder und verschmolz mit dem harten Holz. Aeriel hörte, wie Nat und Galnor neben sie traten.
    »Du bist eine Hexe«, sagte die Stimme eines Mannes.
    Aeriel wandte sich überrascht um, merkte dann aber, dass kein Fremder gesprochen hatte, sondern Galnor. Nat stand dicht neben ihn gedrängt da und starrte Aeriel an. Aeriel schüttelte den Kopf.
    »Ich dachte, du könntest nicht reden.«
    Galnor sah ihr in die

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