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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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und pickte die Pfeife aus ihrer Hand.
    Sie schrie auf, wirbelte herum und wollte danach greifen. Der Rand des Abgrunds bröckelte. Einen Moment schien sie im freien Raum zu schweben, dann stürzte sie mit einem Schrei in die Tiefe. Und mit rasendem Gebell, wie Hunde auf der Jagd, stürzten die Gargoyles hinterher.

16
Die Sphinx
    A lles war dunkel. Aeriel sah nichts und konnte nichts fühlen. Sie befand sich in einem leeren Raum und war so müde, dass sie kaum denken konnte.
    »Aeriel, wach auf.«
    Ein Flackern in der Dunkelheit, kleine Flammen goldenen Lichts.
    »Wach auf, Aeriel«, sagte Marrea.
    Die Mädchen umgaben sie wie Leuchtkäfer. Wie Sterne, jene, die einst die Geisterfrauen gewesen waren, die Bräute des Vampirs. Jetzt waren alle sehr schön.
    »Wir folgen deinem Faden«, sagte Eoduin.
    »Bin ich im Himmel?«, fragte Aeriel. Sie besaß keinen Körper mehr, fühlte aber noch Schwere, so leicht wie Staub.
    »Nein«, antwortete Marrea. »Bis dahin ist es sehr weit. Der Himmel ist voller Licht.«
    »Aber wir können dorthin gehen«, sagte ein anderes Mädchen. »Falls du es möchtest.«
    Aeriel runzelte die Stirn, vielmehr tat sie so, denn sie hatte keine Stirn mehr. Sie murmelte: »Ob ich möchte?«

    »Ja«, antworteten die Mädchen.
    Marrea hatte nicht gesprochen. Aeriel sah sie an. Sie war so müde.
    »Ich möchte nicht mit euch kommen.«
    »Aber du musst!«, riefen die anderen. »Du musst.«
    »Du hast keine Familie, niemand, der sich auf der Welt um dich kümmert.«
    »Roschka«, murmelte Aeriel. »Roschka ist mein Verwandter. «
    »Das weißt du nicht.«
    »Das ist nicht gewiss.«
    »Aber Dirna sagte …«, protestierte sie.
    »Dirna war verrückt«, sagte Eoduin.
    »Ich habe Erin versprochen …«, begann Aeriel.
    »Liebst du sie mehr als mich?«
    Die anderen Mädchen streckten ihre Hände aus. »Wir lieben dich, Aeriel.«
    Immer noch schwieg Marrea. Aeriel widerstand dem Drang, zu ihnen zu gehen. »Hadin«, flüsterte sie, »die Prinzen von Isternes und die Königin lieben mich.«
    »Aber Irrylath liebt dich nicht.«
    Aeriel durchfuhr ein scharfer Schmerz, ein bitterer Schmerz, wo ihr Herz war, denn sie befürchtete, dass die Mädchen die Wahrheit sprachen. Sie wollte sich abwenden, die Augen schließen, die Ohren vor ihren Worten verschließen. Aber sie besaß keinen Körper, keine Augen und Ohren mehr.
    »Nein«, flüsterte Aeriel schließlich. Sie konnte den Mädchen keinen Widerstand mehr entgegensetzen. »Er liebt mich nicht.«

    Dann sehnte sie sich danach, die Welt hinter sich zu lassen, mit ihnen zu gehen, Kummer und Sorgen und alles andere zu vergessen. Fast hätte sie schon Ja gesagt, aber sie sprach das Wort nicht aus. Irgendjemand sprach aus sehr weiter Entfernung zu ihr. Die Mädchen erschraken und sahen einander an. »Hör nicht hin«, sagte Eoduin.
    »Es ist nichts«, sagte eine andere.
    Aeriel fühlte, wie ihr Körper zu ihr zurückkehrte. Fast gegen ihren Willen bewegte sie sich.
    »Jemand ruft mich«, sagte sie zu den Mädchen.
    »Nein.«
    »Komm mit uns.«
    »Schnell, Aeriel.«
    »Nein«, sagte Marrea plötzlich.
    Eoduin stand jetzt ganz nah bei ihr. Sie berührte Aeriels Wange. »Gefährtin, ich wünsche mir sehr, dass du mit uns kommst.«
    Aeriel sah sie an, erinnerte sich, wie sehr sie Eoduin in ihrer Kindheit geliebt hatte, und wollte mit ihr gehen. Aber Marrea stellte sich zwischen sie. Eoduin zögerte, dann ging sie widerstrebend weg.
    »Noch ist die Zeit dafür nicht gekommen«, sagte Marrea.
    »Aber es ist uns versprochen worden«, riefen die Mädchen.
    »Unsere Aeriel sollte bei uns sein.«
    »Bald.«
    »Nicht jetzt«, sagte Marrea ihnen. »Und nicht auf diese Weise. Noch beherrscht die Weiße Hexe die Welt. Aeriel kann sich erst zu uns gesellen, wenn die Hexe besiegt ist.«
    »Lass sie jetzt zu uns kommen«, protestierte Eoduin, »und
nichts, was auf der Welt geschieht, ist für sie noch von Bedeutung. «
    Aber das Licht und die Stimmen der Mädchen wurden immer schwächer. Jemand sprach zu ihr, schüttelte sie. Ein Summen tönte in ihren Ohren, ein bitterer Geruch stieg ihr in die Nase. Sie spürte ihren Körper wieder. Er band sie an die Erde. Jetzt hätte sie den Mädchen nicht mehr folgen können, selbst wenn sie es gewollt hätte. Ihr Körper war taub, kalt wie Eiswasser.
    »Aeriel, Aeriel«, sagte die Stimme. »Komm zu mir zurück.«
    Die Dunkelheit war nicht mehr so schwarz. Die Mädchen waren verschwunden. Unter ihr bebte etwas. Aeriel hörte Kratzen. Eine andere

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