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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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Stimme sagte: »Halt. Du wirst die Klinge ruinieren. «
    »Dann wird sie eben ruiniert!«, schrie die erste Stimme. »Wir müssen sie freibekommen.«
    »Ich kenne ein besseres Mittel.«
    Aeriel hörte etwas, als ob Metall auf Stein geschlagen würde. Jemand zog an ihr, hob sie hoch. Dann war da ein scharfer Schmerz, und sie wimmerte.
    »Da. Da klebt sie immer noch fest.«
    Wieder das metallene Geräusch. Dann hörte sie ein lautes Krachen. Das Summen des Steins erlosch. Jemand hob sie hoch und trug sie weg.
    »Aeriel«, sagte er. »Aeriel.«
    Sie atmete wieder. Jemand berührte zärtlich ihre Lippen, ihre Augen. Sie öffnete sie, blinzelte überrascht. Irrylath beugte sich über sie. Sie lag auf dem Fußboden des Tempels und nicht mehr auf dem Stein.

    Talb stand ein paar Schritte entfernt neben dem Stein. Ein sehr schönes Messer aus Elfenbein lag zersplittert auf dem Boden. Der kleine Magier hielt das Werkzeug in der Hand, das sie aus den Höhlen in Pirs mitgebracht hatte.
    Da sah Irrylath, dass sie die Augen geöffnet hatte. Er wich zurück. Aeriel zitterte vor Kälte. Nur die Stellen, wo sie den Stein berührt hatte, brannten wie Feuer.
    Sie streckte eine Hand nach Irrylath aus. Hat er mich jetzt geküsst?, fragte sie sich. Ihr war, als müsse sie sterben, wenn nicht.
    Aber er wich ihr aus. »Nein«, flüsterte er und starrte sie an, als hätte er plötzlich Angst vor ihr.
    Aeriel legte eine Hand an ihren Kopf. »Ich habe es doch gespürt«, murmelte sie.
    Etwas in ihr revoltierte gegen sein Verhalten. Er liebt mich, ich wünsche es mir so. Aber Hoffnungslosigkeit überkam sie. Hatte sie seine Berührung nur geträumt? Sie fühlte sich schwach.
    Irrylath erhob sich umständlich, als würde er sie nur ungern verlassen, und wandte sich ab. »Ich nicht. Ich war es nicht.«
    Aeriel quälte sich hoch in eine sitzende Position. Sie war zu erschöpft, um zu weinen. Dunkle Gesteinssplitter lagen am Boden. In der Höhle war es dämmrig, denn der Sonnenstern war untergegangen. Talb kniete jetzt neben der Feuerstelle und schüttete Öl auf die Kohlen.
    Die Gargoyles draußen stießen entsetzliche Schreie aus. Aeriel zitterte noch immer vor Kälte. Jemand hatte sie in ein sehr feines goldenes Tuch gewickelt. Es wärmte nicht. Der Zwerg kochte Tee und gab ihr zu trinken.

    Ihre Schultern und ihr Rücken schmerzten höllisch. Talb zerriss irgendetwas in Streifen und bandagierte ihren Arm, dessen Unterseite böse verwundet war. Er hatte keine Salbe. Während der ganzen Zeit stand Irrylath unbeteiligt da.
    Die Flammen in der Feuerstelle erstarben. Der kleine Magier ging nach draußen, auf die Suche nach Feuerholz. Irrylath hatte ihre Laute hervorgeholt. Seine Finger berührten versuchsweise die Saiten, dann spielte er mit großem Geschick.
    Aeriel kannte die Melodie, sie war so süß, dass es sie schmerzte. Dass er dieser Schönheit fähig war und trotzdem so fern von ihr; nie würde sie ihn erreichen.
    »Du spielst so schön«, murmelte Aeriel schließlich, »viel besser als ich. Warum hast du früher nie gespielt?«
    Irrylath legte die Laute zur Seite. Er sah sie nicht an.
    »Im Haus der Hexe«, sagte er, »vergaß ich solche Dinge. Erst seit ich in Isternes bin, kann ich mich wieder daran erinnern.« Er schwieg eine Weile und sagte dann fast zornig: »Das war meine Laute, die meine Mutter aus Avaric mitbrachte. Sie hatte kein Recht, sie dir zu schenken.«
    Aeriel gab es einen Stich. Sie trug ihr Hochzeitsgewand, das erkannte sie jetzt. »Hast du das von Isternes mitgebracht?«, fragte sie.
    Irrylath atmete tief ein.
    »Als Hadin mir erzählte, dass du fortgegangen bist«, sagte er, »nahm ich ein Boot und folgte dir.« Er sprach jetzt ruhiger, nicht mehr so abgehackt. »Aber Marelon, die Geschmeidige Schlange des Sandmeers, fand mich. Sie sagte, du seist sicher an der Küste Berns gelandet.«

    Da erinnerte sich Aeriel an den großen gefiederten Kopf, der sie angestarrt hatte. War es kein Traum gewesen? Sie sah Irrylath an. War er ihretwegen hier in Orm?
    »In Bern half mir meine Cousine Sabr«, fuhr Irrylath fort. »Das ganze Land sprach nur von der grünäugigen Hexe, die aus der Stadt der Diebe eine Bestie gestohlen hatte und dann über den Pass des Dämons verschwand.«
    »Sabr«, sagte Aeriel und versuchte sich zu erinnern, wo sie den Namen schon gehört hatte.
    Langsam fiel er ihr wieder ein: Nats Worte im Gasthaus in Talis. »Die Banditenkönigin.«
    Irrylath sah sie an. »Sie ist die Tochter der Schwester meines

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