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Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3)

Titel: Gefangene des Engels - Pierce, M: Gefangene des Engels - The Darkangel Trilogy: The Darkangel (1), A Gathering of Gargoyles (2), The Pearl of the Soul of the World (3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. A. Pierce
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Prozess mit den Feinden. Hoch am Himmel kesselten Irrylath und der Rest
seiner Brüder die verbliebenen Ikari ein. Gelassen musterte die Weiße Hexe sie.
    »Die Anziehungskraft von Oceanus würde dich zermalmen, kleine Sterbliche, doch ich habe einen Weg gefunden, mich gegen den Sog der Alten zu stählen.«
    Stirnrunzelnd versuchte Aeriel verzweifelt, Oriencors Worte zu verstehen. Die Lorelei lächelte ein boshaftes, schneidendes Lächeln. Plötzlich wusste Aeriel, was die Hexe nun sagen würde, und eine schreckliche Übelkeit stieg in ihr auf.
    »Seelen«, murmelte die Weiße Hexe mit einer Betonung, als handelte es sich um eine auserlesene Köstlichkeit. »Seelen, die mich nähren und stärken. Das ist alles, was mir noch fehlt: viele süße, abgekämpfte Seelen. Bisher verfügte ich auch nicht über annähernd genug.«
    Sprachlos starrte Aeriel sie an. Vor dem Fenster fiel ein weiterer Engel der Nacht vom Himmel. Am Boden wurde die Armee der Hexe aufgespürt und vertrieben. Einige irrten ziellos am Ufer umher, bis sie von den verbündeten Truppen, die noch nicht in ihren Booten waren, aufgegriffen wurden. Die Weiße Hexe lachte Aeriel aus. Als sie in diese kalten grünen Augen blickte, packte sie plötzlich eine entsetzliche Ahnung, schnürte ihr die Luft wie ein Schraubstock zu: Alles war zu leicht gewesen. Die Hexe hatte es geplant . Sie hatte es die ganze Zeit über geplant. Bedächtig drehte sich Oriencor wieder zum Fenster und seufzte bei dem Anblick, der sich ihr bot.
    »Ein hübsches Gemetzel.«
    Zitternd sah Aeriel zum Schlachtfeld, in banger Erwartung, dass sich die Gefolgsleute der Lorelei im nächsten Moment neu
formierten und zum Angriff übergingen. Doch ihre abscheulichen Handlanger wurden weiterhin in die Flucht geschlagen. Nur noch vereinzelte Grüppchen widersetzten sich den Truppen von Königin Syllva. Genau unter ihnen bearbeitete Erin mit kräftigen Stößen des Flammenschwertes den torlosen Palast. Das Kristall verdampfte zischend bei jeder Berührung mit der hellleuchtenden Klinge.
    »Es …«, stammelte Aeriel verwirrt. »Es scheint dich nicht zu kümmern .«
    Die Hexe warf ihr einen Blick zu. »Du meinst, dass meine Truppen abgeschlachtet werden? Nein. Sie sollten abgeschlachtet werden, du kleine Närrin. Dachtest du etwa, ich verließe mich hinsichtlich meiner Verteidigung auf seelenlose Tölpel? Sie zu kontrollieren, ist viel zu mühsam.«
    Fassungslos vor Entsetzen spürte Aeriel, wie sich ihr Herz schmerzhaft zusammenzog. Sie war die Verblendete gewesen, nicht Oriencor. Draußen, am Himmel, floh schreiend der letzte verwundete Engel der Nacht. Irrylaths Zwillingsbrüder, Syril und Lern, nahmen augenblicklich die Verfolgung auf. Arat, mit aufgeritzter und blutender Schulter, saß gebeugt im Sattel, während sich sein Bruder Poratun zu ihm lehnte und die Wunde untersuchte. Irrylath wandte den Blick zum Turm der Hexe. Oriencor durchbohrte Aeriel mit grünen Augen und lachte höhnisch.
    »Begreifst du denn nicht, dass dies alles zu meinem Vergnügen geschieht?«, fragte sie, beinahe gesellig. »Ich habe diesen Kampf, dieses Massaker ausschließlich zu meinem Ergötzen heraufbeschworen. Verstümmelung und Tod erheitern mich. Ach, wie
ich sehe, hat deine kleine Freundin dort unten die Mauer durchbrochen. «
    Als Aeriel hinabblickte, sah sie, wie Erin eine breite Öffnung in den riesigen torlosen Palast schlug.
    »Sobald deine Streitkräfte an Land gehen, stürmen sie die Feste«, sagte Oriencor. »Doch im Gegensatz zu dir werden sie nicht von Ravennas Perle geführt und beschützt, nicht wahr?« Ihr Lachen glich einem tiefen Grollen. »Winterasche wird sie verschlingen. Dann werden sie eine Weile umherwandern, verloren und zitternd – nicht lange –, bevor ich sie aufsammle.«
    Aeriel zuckte zusammen. Die Worte der Hexe beunruhigten sie zutiefst. Verzweifelt sah sie zum Fenster. Wie viel Zeit bliebe ihr, bis die Barkassen vor Anker gingen? Oriencor trällerte weiter.
    »Einige werden sterben, bevor ich sie erreiche, was jammerschade ist, eine schreckliche Vergeudung von Seelen. Aber es werden genügend übrig bleiben. Nur die besten und mutigsten, die zähesten und furchtlosesten deines Volkes werden lange genug überleben, bis ich ihre Leben aussaugen kann.«
    Panisch biss sich Aeriel auf die Lippe. Sie musste einen Weg finden, der Hexe Einhalt zu gebieten, bevor Syllva und ihr Gefolgsleute die Feste stürmten! Tief unten schritten Erin und Pendarlon unruhig auf und ab und harrten

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